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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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erraten.
Vielleicht kommen bei ihr nur ihre Samariterinstinkte durch. Ich bin eigentlich
überzeugt, daß sie keine geborene Lesbierin ist. Manchmal bezweifle ich sogar,
ob sie bisexuelle Neigungen hat. Aber es ist ein großer Trost für mich, wenn
sie mich in ihre Arme nimmt und auf ihre behutsame, weibliche Art zärtlich zu
mir ist .«
    »Damit haben Sie ihr wohl mit
voller Absicht ein Schild mit der Aufschrift >Privatbesitz< um den Hals
gehängt .«
    »Nein.« Samantha Dane schüttelte
den Kopf. »Ich hielt es nur für besser, daß Sie von Anfang an Bescheid wissen.
Sollte Tracy einen Mann brauchen, wären Sie die logische Wahl, Rick. Ich möchte
bloß nichts davon erfahren, wenn es passiert. Das ist alles .«

2
     
    Wir fanden ein stilles Plätzchen
in der Hauptbar des Ranchero und zogen uns mit
unseren Getränken dorthin zurück. Zwei Mitglieder einer englischen Rockgruppe
bedachten sich gegenseitig lautstark mit Kraftausdrücken und sorgten damit für
eine Art verbaler Geräuschkulisse. Tracy Simon drehte nervös ihr Glas zwischen
den Händen.
    »Sie hat Ihnen erzählt, was mit
ihr passiert ist ?«
    »Bis zu einem gewissen Punkt«,
bestätigte ich. »Ihr Gedächtnis läßt zu wünschen übrig .«
    »Wenn ein Mensch sich in einer
psychologischen Krise befindet und noch dazu unter Drogen steht, funktioniert
sein Gedächtnis nun einmal nicht zum besten !«
    »Vielen Dank, Frau Doktor«,
versetzte ich. »Auf welche Art hat sie denn ihr Augenlicht verloren ?«
    »Jemand hat ihr Säure ins
Gesicht gekippt«, erklärte Tracy in ruhigem Ton. »Äußerst fähige Chirurgen
haben durch Transplantationen und Plastiken ihr Gesicht wiederhergestellt.
Selbst wenn Sie sehr genau hinschauen, können Sie nur ein paar ganz feine
Narben erkennen. Bloß neue Augäpfel konnten sie ihr trotz aller Kunstfertigkeit
nicht verpassen .«
    »Sie haben eine Begabung für
drastische Schilderung .«
    »Schließlich haben Sie mich
gefragt .« Sie spielte weiter mit ihrem Glas.
    »Und es ist an Bord der Yacht
geschehen ?«
    »Das sagt sie .«
    »Glauben Sie ihr nicht ?«
    »Ich weiß nicht recht. Es
passierte jedenfalls, bevor ich sie kennenlernte .«
    »Wie sind Sie beide überhaupt
zusammengekommen ?«
    »Ich war von Beruf
Krankenschwester, gab dann meine Tätigkeit jedoch auf, um die strahlend schöne
Frau eines strahlend schönen Schauspielers zu werden. Leider fand er jedoch
nach dem ersten Jahr, daß ich nicht strahlend schön genug sei, und setzte sich
mit einer anderen ab. Ich erwog, wieder in meinen Beruf zurückzugehen, und dann
meldete sich Don Blake telefonisch bei mir. Er war der Agent meines
Verflossenen, und wir hatten uns immer gut miteinander verstanden. Don hatte
eine ganz besondere Aufgabe für mich, wie er mir sagte, äußerst diskret und
streng vertraulich und ob ich interessiert sei. Warum nicht, meinte ich. Also
brachte er mich am folgenden Wochenende hinaus zu seinem kleinen verschwiegenen
Haus in Montana. Als ich sah, in welcher Verfassung Sam sich befand, meldeten
sich wohl sofort meine Mutterinstinkte .«
    »So ähnlich hat es Sam auch
ausgedrückt«, bestätigte ich. »Sie hält Sie nicht für
eine geborene Lesbierin und bezweifelt sogar, ob Sie bisexuell sind. Aber sie
empfindet es als großen Trost, wenn Sie sie in ihre Arme nehmen und auf Ihre
behutsame, weibliche Art zärtlich zu ihr sind .«
    Tracy lächelte verzerrt. »Sie
sind ein ziemlich boshafter Kerl, Holman !«
    »Sie meinte auch, falls Sie
einen Mann brauchten, würde die logische Wahl auf mich fallen. Und wenn es
passiere, wollte sie lieber nichts davon erfahren. Ich dachte, es ist besser,
Sie zu informieren, was Samantha gesagt hat. Das räumt gleich alle Unklarheiten
aus .«
    »Okay«, versetzte sie kühl.
»Nun haben Sie also alle Unklarheiten ausgeräumt .«
    »Blake wurde von ihnen beiden
nach einem Wochenende zurückerwartet, tauchte aber nie wieder auf. Stimmt das ?«
    »Ja.«
    »Haben Sie versucht, sich mit
ihm in Verbindung zu setzen ?«
    »Das Haus in Montana hat keinen
Telefonanschluß. Ich hätte natürlich, als ich zum Einkaufen fuhr, von der
nächsten Ortschaft aus telefonieren können, aber ich unterließ es. Ich dachte,
Don hätte sicher seine guten Gründe dafür, nicht wieder zurückzukommen.
Entweder das oder es mußte ihm irgend etwas zugestoßen sein .«
    »Sie wollten sich keine
Gewißheit verschaffen ?«
    »Ich will ehrlich sein«,
antwortete sie. »Ich hatte Angst. Sam hatte mir von der Yacht und den Leuten
darauf erzählt. Ich
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