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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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Einzelheit über meine Blindheit aus mir herauspressen
wolle. Ihn fragte ich dann erst, was denn eigentlich passiert sei. Es sei ein
unglücklicher Unfall gewesen, erklärte er, den niemand habe verhindern können.
Ich solle mir nun wegen der Vergangenheit keine Gedanken mehr machen, sondern
mich nur noch auf die Zukunft konzentrieren. Was für eine Zukunft er meine,
wollte ich wissen. Er murmelte etwas, daß er sein Bestes versuchen wolle, mir
zu helfen, und mehr konnte er schließlich auch nicht tun .« Sie strich sich mit der Hand über die Haare.
    »Die Tage vergingen, und ich
begann mich allmählich mit meinem Schicksal abzufinden. Es bleibt einem nicht
viel Wahl, wenn man weiß, daß man nie mehr wieder sehen wird. Dann wurde ich
aus dem Krankenhaus fortgebracht. Es war eine lange Autofahrt, und als wir
ankamen, erklärte mir Don Blake, wir seien in seinem kleinen Landhaus in
Montana. Es klang glaubwürdig. Alles roch nach Frische und grünen Bäumen. Er
sagte, er habe an die Presse eine Erklärung herausgegeben, daß ich krank gewesen
sei und die Rekonvaleszenz lange Zeit in Anspruch nähme. Ein Haufen Reporter
hätten versucht, der Geschichte auf den Grund zu gehen, aber schließlich ihre
Bemühungen aufgegeben. Ich fragte ihn, wie lange seit dem Unglück vergangen
sei, und er antwortete mir, schon ein gutes Jahr. Wir blieben monatelang in dem
kleinen, einsamen Haus. Don konnte nicht immer dort bleiben, deshalb brachte er
Tracy zu mir, um während seiner Abwesenheit für mich zu sorgen. Sie ist eine
examinierte Krankenschwester, für mich aber sehr viel mehr. Nämlich meine beste
Freundin und der einzige Mensch, dem ich wirklich vertraue.« Samantha Dane
lehnte sich in ihren Stuhl zurück.
    »Vor ein paar Monaten«, fuhr
sie dann fort, »verschwand Don plötzlich. Er hatte eigentlich nach dem Wochenende
zurückkommen wollen, aber er tauchte nicht wieder auf. Nachdem er sich einen
ganzen Monat lang nicht gemeldet hatte, rechnete ich nicht mehr damit, daß er
noch einmal erscheinen würde und begann ungeduldig zu werden. Dünn, wie ich
geworden war, mit der großen Sonnenbrille und den Haaren, die Tracy mir kurz
geschnitten hatte, würde mich, so meinte ich, bestimmt niemand wiedererkennen.
Also verließen wir das kleine Haus in Montana und kamen in dieses Hotel hier in
Los Angeles. Ihren Namen hatte ich schon früher gehört. Wenn ich mich recht
erinnere von Bernie Schultz von der Stellar- Filmgesellschaft.
Falls Sie jemals ein Problem haben, das Diskretion und Takt und vielleicht auch
eine gewisse körperliche Gewandtheit verlangt, hatte er mir seinerzeit gesagt, wenden
Sie sich an Rick Holman. Und das habe ich getan .«
    »Was soll ich für Sie tun ?«
    »Herausfinden, was sich
wirklich an Bord dieser Yacht abgespielt hat«, versetzte sie. »Bringen Sie in
Erfahrung, warum ich mein Augenlicht verlieren mußte, und wer mir das angetan
hat. Außerdem möchte ich wissen, was mit Don Blake geschehen ist. Tracy hat
schon versucht, bei ihm zu Hause anzurufen, aber nie meldet sich jemand. Sein
Büro gibt die Auskunft, er sei auf einer Geschäftsreise in Europa, aber das
glaube ich nicht. Er hätte uns bestimmt nicht ohne das geringste Abschiedswort
verlassen .«
    »Das könnte einige Zeit
kosten«, meinte ich.
    »Ich habe massenhaft Zeit«,
antwortete sie gleichmütig. »Ich habe nicht die Absicht, mich von hier
fortzubewegen. Und Geld spielt keine Rolle, Rick. Bevor Don verschwand, hat er
eine halbe Million Dollar aus meinem Vermögen auf ein Spezialkonto, das auf
Tracys Namen läuft, transferiert. Er hat von mir eine Generalvollmacht, deshalb
konnte er frei verfügen .«
    »Sie sind recht
vertrauensselig«, gab ich zu bedenken.
    »Tracy muß ich einfach trauen«,
erwiderte sie. »Wen gäbe es sonst? Außerdem, wenn sie nur auf mein Geld aus
wäre, hätte sie damit schon vor Wochen verschwinden können .«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht .«
    »Übrigens möchte ich Ihnen
nicht vorenthalten, daß ich instinktiv den Auftrag, den ich Ihnen erteilt habe,
für sehr gefährlich halte«, sagte sie. »Nehmen Sie sich also bei Ihren
Nachforschungen bitte besonders in acht .«
    »Ich bin immer recht vorsichtig .«
    »Aber dann vielleicht niemals
ganz gut.« Sie lächelte flüchtig. »Seit diesem Unglück habe ich übrigens keinen
Mann mehr gehabt. Und merkwürdigerweise habe ich auch nie mehr einen vermißt.
Ich bin nur noch auf Tracy Simon eingestellt .«
    »Beruht das auf Gegenseitigkeit ?«
    »Sie haben es
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