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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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einmal
besuchen«, sagte ich.
    »Ja, weißt du...«, Mannys Stimme klang etwas verlegen, »...das Problem ist,
sie möchte dir nicht begegnen. Versteh mich nicht falsch, alter Junge! Sie ist
dir unendlich dankbar für das, was du für sie getan hast und wird dir das
niemals vergessen. Und ich bin heilfroh, daß Stellar mit heiler Haut davongekommen ist, als die Bombe
platzte! Einigermaßen grotesk, daß Friars Handlanger
die Sache mit Darrach vermasselt haben! Wie mir erzählt wurde, haben sie ihn um
fast zwei Meter verfehlt. Aber trotzdem hat er jetzt bestimmt genug mit der
Angst zu tun, daß er vor Gericht restlos auspacken wird !«
    »Ich weiß«, versetzte ich kühl.
»Du wolltest mir sagen, warum Sam mir nicht zu begegnen wünscht .«
    »Wollte ich das ?« Seine Stimme klang befangen. »Nun, es hat damit zu tun,
daß sich Tracy Simon vom Balkon des Ranchero gestürzt hat. Ich
meine, nicht daß dir Sam direkt einen Vorwurf daraus macht, aber...«
    »Aber sie findet, ich hätte bis
zu einem gewissen Grad Schuld daran gehabt«, vollendete ich. »Und ich nehme an,
von Sams Standpunkt aus betrachtet, ist es ihr lieber, den Vorwurf mir als sich
selbst zu machen, nicht wahr ?«
    »Ich verstehe nicht ganz, wie
du das meinst, alter Junge .«
    »Vergiß es«, sagte ich. »Und
grüß Agatha von mir .«
    »Ich denke gar nicht daran, ihr
von dir Grüße auszurichten«, erklärte er entschieden. »Agatha gehört mir. Ganz
allein mir! Verstanden?« Er knallte den Hörer auf.
    Grund genug, mir einen Drink zu
genehmigen, fand ich. Deshalb trat ich an die Bar und schenkte mir einen
Bourbon ein. Er würde einen weiteren einsamen Abend einleiten. Der Lärm ebbt ab
und die Karawane zieht weiter, hat einmal jemand gesagt. Sams Karawane war
weitergezogen, hatte Manny und Agatha mitgenommen und
mich zurückgelassen im kalten Schnee. Wenn ich weiter solch trüben Gedanken
nachhing, würde ich noch in Tränen ausbrechen, rief ich mich angewidert selber
zur Ordnung.
    Es war ein schöner Abend mit
einem flammend roten Sonnenuntergang, und ich beschloß ganz verwegen zu sein
und ein Bad in meinem Schwimming -pool zu nehmen. Wozu
hatte ich sonst so eine Luxuseinrichtung?
    Ich schwamm also gemächlich
einige Bahnen, ließ mich ein Weilchen auf dem Rücken treiben und entschied
dann, mir einen weiteren Drink verdient zu haben. Als ich mich gerade
abgetrocknet hatte, klingelte es an der Haustür. Ich durchquerte das Haus,
knipste die Außenbeleuchtung an und öffnete schließlich die Tür.
    Im Lampenlicht stand ein
Mädchen mit schulterlangen tizianroten Haaren vor mir. In ihren leuchtenden
grünen Augen lag ein sinnlicher Ausdruck, der noch gesteigert wurde durch den
weichen Schwung ihrer vollen Lippen. Sie trug ein dünnes grünes Seidenkleid,
das ihre Brüste eng umspannte und deren Spitzen schmeichelnd hervorhob.
    »Sind Sie Rick Holman ?« fragte sie mit belegter Stimme.
    Es gelang mir, meine Zunge vom
Gaumen zu lösen. »Der bin ich«, antwortete ich einfältig.
    »Das freut mich aber !« Sie bedachte mich mit einem Lächeln, das mein Blut sofort
zu Fiebertemperaturen hochtrieb. »Darf ich hineinkommen ?«
    Ich riß die Tür so weit wie
möglich auf und drückte mich an die Wand, um ihr keine Gelegenheit zu lassen,
es sich womöglich noch einmal anders zu überlegen. Sie ging mit entschlossenen
Schritten durch die Diele ins Wohnzimmer, und ich klappte eilig die Haustür zu.
Einen Moment lang überlegte ich sogar, die Tür abzuriegeln, doch ich wollte
meinen Gast nicht gleich kopfscheu machen.
    »Wie ich sehe, trinken Sie
gerade einen Schluck«, bemerkte sie intelligent, als ich ihr ins Wohnzimmer
folgte. »Ich könnte auch ein Gläschen vertragen. Vielleicht einen Harvey
Wallbanger?«
    »Gerade mit dem kann ich leider
nicht dienen«, bedauerte ich.
    »Um so besser!« Sie lächelte
erneut. »Es ist nur, weil sie ihn immer trinkt und ich diesen schrecklichen
Minderwertigkeitskomplex habe. Im Grunde trinke ich sowieso lieber Scotch on the rocks , wenn Ihnen das recht
ist .«
    Ich füllte ihr Glas im Eiltempo
und drückte es ihr in die Hand.
    »Vielen Dank.« Ihr Lächeln
verschwand plötzlich. »Ich brauche Ihre Hilfe, Mr. Holman .«
    »Rick«, versetzte ich automatisch.
    »Rick. Ein objektives Urteil.
Ich brauche es dringend. Sie haben doch nichts dagegen ?«
    »Durchaus nicht«, versicherte
ich. »Worüber denn?«
    »Halten Sie mal einen
Augenblick .« Sie reichte mir ihr Glas zurück.
    Ich nahm es gehorsam entgegen
und überlegte
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