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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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    Sie machte die nötigen fünf
Schritte in den Wohnraum, dann streckte sie die rechte Hand aus und berührte
die Armlehne des Sessels. Während sie sich setzte, trat ich an den Barschrank
und goß mir einen Drink ein. Reinen Bourbon ohne Eis. Wir müssen alle unsere
Opfer bringen, tröstete ich mich.
    »Ist es wichtig, Rick ?« fragte Sam gleichmütig.
    »Ich habe die gewünschten
Antworten für Sie gefunden«, antwortete ich.
    »Tatsächlich?« Ihre Stimme
klang lebhafter.
    »Sie werden Ihnen nicht
besonders gefallen«, erklärte ich ausweichend.
    »Damit war von Anfang an zu
rechnen«, sagte sie ruhig.
    »Wollen Sie sich nicht setzen ?« wandte ich mich an Tracy.
    »Ich ziehe es vor stehen zu
bleiben«, erwiderte sie. »Es sei denn, Sie beabsichtigen nicht, mich weiter zu
beleidigen .«
    »Wie Sie meinen .«
    Ich ging zur Couch und ließ
mich gegenüber von Sam nieder. Tracy nahm den Platz unmittelbar hinter Sams
Sessel ein. Auf eigentümliche Weise wirkte sie wie eine Geheimagentin, die
bereit ist, falls die Kugeln fliegen, ihre Präsidentin mit ihrem eigenen Leib
zu schützen.
    »Also reden Sie, Rick«,
forderte Sam mich auf.
    »Ich weiß nicht, wie ich es
Ihnen beibringen soll, ohne brutal zu klingen«, erklärte ich. »Natürlich ist
das eine törichte Bemerkung, denn es geht schließlich um eine brutale
Angelegenheit .«
    »Erzählen Sie mir einfach, wie
es gewesen ist«, sagte Sam gleichmütig.
    »Die große Auseinandersetzung
im Salon der Yacht hat nichts damit zu tun«, begann ich. »Sie verkündeten
allen, daß Friar sich durch Erpressung in die Geschäfte von Darrach gehängt
hätte, und wie Sie nach Ihrer Rückkehr in die Staaten einer befreundeten
Klatschkolumnistin die schmutzigen Geschichten der Anwesenden weitererzählen
würden. Keiner hörte Ihnen richtig zu. Genaueres über Friar und Darrach wollte
niemand wissen. Außerdem war allen bekannt, daß Sie selbst viel zu angreifbar
waren, um dieser Klatschkolumnistin Material zuzutragen. Ganz abgesehen davon,
daß Don Blake so etwas niemals zugelassen hätte. Don Blake packte Sie also beim
Arm, zerrte sie aus dem Salon hinaus und brachte Sie in Ihre Kabine. Später
stattete Ihnen Darrach einen Besuch ab, um das Einzige zu bekommen, was er je
von Ihnen gewollt hat. Es war ihm völlig egal, ob Sie sich überhaupt bewußt
waren, daß er mit Ihnen ins Bett stieg. Der Akt allein war für ihn Befriedigung
genug .«
    »Müssen Sie so ins Detail gehen ?« warf Tracy erbittert ein.
    »Es wird noch schlimmer«,
entgegnete ich.
    »Bitte reden Sie«, sagte Sam.
    »Dann ging die Tür plötzlich
auf, und Karen Morgan platzte herein. Bevor Darrach wußte, was geschah, hatte
sie Ihnen die Säure ins Gesicht geschüttet. Sie schrien und schrien in einem
fort. Dann sprangen Sie auf und rannten los. Dabei prallten Sie gegen die
Kabinenwand und verloren das Bewußtsein .«
    »Und dann ?« fragte sie mit leiser Stimme.
    »Don Blake hatte etwas von
Ihrem Heroin und eine Spritze aufgehoben«, fuhr ich fort. »Damit verpaßte er
Ihnen eine volle Dosis. Friar organisierte eine Privatmaschine, die Sie in die
Staaten zurückflog. Dort brachte Blake Sie zu dem guten Doktor in das diskrete
Sanatorium, das Friar ebenfalls vermittelt hatte. An den Rest erinnern Sie sich .«
    »Und mehr steckte gar nicht
dahinter ?« sagte Sam in verwundertem Ton. »Es ist nur
passiert, weil eine hirnlose, eifersüchtige kleine Gans nicht ertragen konnte,
daß mich Darrach ihr vorzog? Mich ihr vorzog! Es war, wie Sie sagen, Rick. Die
meiste Zeit merkte ich überhaupt nicht, daß er mich bumste, weil ich völlig
weggetreten war !«
    »Wie haben Sie das in Erfahrung
gebracht ?« wollte Tracy wissen.
    »Darrach ist schließlich mit
der Sprache herausgerückt. Ich hatte mir übrigens schon so etwas gedacht. Als
alle wieder nach Los Angeles zurückkamen, warf er Karen Morgan aus der Wohnung,
die er für sie gemietet hatte, nahm alle Geschenke zurück und ließ seinen
ganzen Einfluß spielen, um sicherzugehen, daß sie keinen Job mehr fand. Friar
verschaffte ihr Beschäftigung auf dem Strip in einem
Pornoklub. Wie sie mir erzählte, ging er auch gelegentlich ins Bett mit ihr,
aber ohne sonderlich Spaß daran zu haben. Vermutlich wollte er sie nur unter
Kontrolle behalten, um sicher zu sein, daß die Geschichte niemals
durchsickerte. In dem Fall wären nämlich alle erledigt gewesen, und das wußten
sie .«
    »Und dieser Karen Morgan
passiert nichts !« sagte Tracy gepreßt. »Es macht mich
krank, bloß
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