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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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vollkommen logisch. Er brauchte Tracys ganze
Hilfe, die sie Ihnen während einer weiteren nervenzermürbenden Phase Ihres
Lebens zu geben vermocht hätte .«
    »Müssen Sie mir das erzählen,
Rick ?« Ihr Gesicht war plötzlich verzerrt und gequält.
    »Betrachten Sie es von Tracys
Standpunkt«, fuhr ich entschlossen fort. »Tracy liebte Sie. Wie sie selbst
gesagt hat, bestand zwischen Ihnen beiden die nach Tracys Meinung ideale
Verbindung. Wahrscheinlich erlebte sie das zum erstenmal in ihrem Leben.
Vielleicht ist ihre Ehe kaputtgegangen, weil sie immer eine latente Lesbierin
gewesen ist und eine heterosexuelle Verbindung ihr darüber erst Gewißheit
verschafft hat. Denn für Tracy war es tatsächlich die perfekte Beziehung. Tracy
liebte Sie, und Sie waren von ihr vollkommen abhängig. Ja, mehr noch - falls
niemand dazwischenkam, würden Sie Ihr Leben lang von ihr abhängig bleiben .«
    »Tracy ?« flüsterte sie.
    »Auch Geld war kein Problem«,
spann ich meinen Faden weiter. »Blake hatte diese halbe Million auf Tracys
Namen bereitgestellt. Sie beide hätten allein von den Zinsen bequem leben
können !«
    »Aber als ich nach Los Angeles
fahren und Sie engagieren wollte, hat sie keinerlei Einwände erhoben .«
    »Wie hätte sie das tun können ?« versetzte ich. »Sie legten offensichtlich großen Wert
darauf, und wenn sie Ihren Wunsch vereitelt hätte, wäre vielleicht eine Mißstimmung zwischen ihnen eingetreten. Tracy war es egal,
wer für Ihre Blindheit verantwortlich war. Das Unglück war passiert, bevor Sie
beide sich kennengelemt hatten. Selbst wenn Sie den
Grund dafür in Erfahrung bringen würden, war das nicht wichtig für Tracy .«
    »Aber sie hat Ihnen schließlich
die Schlüssel für das Blockhaus gegeben, als Sie sie darum baten, nicht wahr ?«
    »Ihr blieb keine andere Wahl«,
erwiderte ich. »Übrigens glaube ich nicht, daß Tracy plante, Don Blake
umzubringen. Ich nehme an, sie hat es im Affekt getan, aus Verzweiflung, weil
sie plötzlich dachte, sie würde alles verlieren, wenn er seinen Plan weiter
vorantrieb. Hinterher wußte sie nicht, was mit der Leiche anfangen. Ich
bezweifle, daß sie die körperliche Kraft besessen hätte, den Togen bis ins Tal
zu schleppen und ein Loch zu graben, das groß genug gewesen wäre, ihn zu
beerdigen. Auf jeden Fall war er in der Kiste bedeutend sicherer. Kein Fremder
konnte ihn durch Zufall entdecken. So konnte sie nur hoffen, daß ich ihn nicht
finden würde, als ich zum Blockhaus fuhr .«
    »Er hat recht .«
    Tracy kam mit energischen
Schritten aus dem Schlafzimmer. Ihr Gesicht war gerötet, und ihre trockenen
Augen funkelten. »Es tut mir leid, daß ich dich vorhin so zum Narren gemacht
habe, Sam. Das ist sonst nicht meine Art .«
    Sam machte schweigend eine
abwehrende Handbewegung.
    »Holman hat es alles so schön
formuliert«, fuhr Tracy mit spröder Stimme fort. »Es hätte das Ende meiner
ganzen Welt bedeutet, die du für mich bist, Sam, wenn es Blake gelungen wäre,
dich zu bewegen, mit deiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen. Deshalb
konnte ich einfach nicht zulassen, daß er mit dir sprach .«
    »Ich entdeckte seine Leiche
eines nachts durch Zufall«, sagte Sam leise. »Ich habe dir nie erzählt, daß ich
Bescheid wußte, denn ich dachte, wenn ich es täte und du hättest ihn umgebracht,
würdest du es mir gestehen müssen. Und das hätte unser Verhältnis zerstört .« Sam hob plötzlich den Kopf. »Ich muß dir die Wahrheit
sagen, Tracy. Ich stehe wegen der Hilfe, die du mir gegeben hast, auf ewig in
deiner Schuld. Mit nichts könnte ich dir das je zurückzahlen. Aber ich hatte
Angst, wenn ich dir eingestehen würde, daß ich von Don weiß, könntest du weggehen und mich allein lassen. Oder...«, ihre Stimme klang auf einmal
erstickt, »...mich womöglich auch umbringen .«
    »Sam !« In Tracys Stimme schwang nacktes Entsetzen mit. »Aber du wußtest doch, daß ich
dich liebe. Ich habe dich immer geliebt. Wie konntest du bloß glauben, ich
könnte dir etwas antun. Eher hätte ich mich selbst umgebracht !«
    »Im Grunde war ich davon auch
überzeugt«, antwortete Sam gequält. »Aber irgendwie fehlte mir die letzte
Gewißheit. Vielleicht dachte ich, du wärst in dieser Beziehung wie ich. Zwei
einsame Frauen, die sich lieben und zueinander zärtlich sind, geben sich
gegenseitig sehr viel Trost. Aber es ist doch nicht die wahre Erfüllung, meinst
du nicht auch ?«
    »Nicht die wahre Erfüllung ?« wiederholte Tracy flüsternd.
    »Ich wüßte
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