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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva
Autoren: Carter Brown
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nicht, wie sie es je
sein könnte«, versetzte Sam nachdenklich. »Ich meine, so eine Beziehung könnte
nie so vollkommen sein, wie die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau .«
    Sekundenlang stand Tracy wie
erstarrt.
    »Es ist erstaunlich, wie dumm
ich manchmal sein kann«, sagte sie schließlich mit erzwungener Gleichmütigkeit.
»Ich dachte, du liebst auf genau dieselbe Weise, wie ich dich liebe, Sam. Nun ja.
Das zeigt, wie sehr man sich irren kann. Werden Sie jetzt die Polizei rufen,
Holman ?«
    »Ich werde niemanden rufen«,
erklärte ich wahrheitsgemäß. »Das ist nicht meine Entscheidung .«
    »Sie meinen, die Entscheidung
liegt bei Sam ?«
    »Und bei Ihnen.«
    »Ich verstehe .« Sie nickte bedächtig mit dem Kopf, als befürchtete sie, er könne ihr von den
Schultern fallen. »Nun, es ist eine ziemlich schwerwiegende Entscheidung, nicht
wahr? Ich denke, ein bißchen frische Luft könnte dabei helfen .« Sie durchquerte den Raum, zog die Vorhänge zurück und öffnete dann die
Balkontür.
    »Es bleibt Tracy überlassen,
was sie tut«, erklärte Sam. »Ich bin einverstanden, wie immer sie sich
entscheidet .«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Falls ich befolge, was Sie
sagen, Rick, und meine Geschichte an die Öffentlichkeit bringe«, meinte sie
zögernd, »brauche ich jemanden, der mich dabei unterstützt. Ich kann das nicht
allein bewältigen .«
    »Da haben Sie recht«,
bestätigte ich. »Nur ich wäre da nicht der richtige Mann für Sie .« Mir kam plötzlich eine Idee. »Ich wüßte aber zwei Leute,
die dafür genau in Frage kämen .«
    »Und zwar wen?«
    » Manny Kruger und eine Frau namens Agatha Grundy .«
    » Manny Kruger von der Stellar ?«
    »Sie kennen ihn ?«
    »Ich kenne Manny .« Ein flüchtiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Sie
könnten mit ihm recht haben. Aber ob er es übernehmen wird?«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte ich
zuversichtlich.
    »Und diese Frau Agatha Grundy ? Was für ein herrlicher Name! Heißt sie wirklich so ?«
    »Sie ist eine fabelhafte
Person«, sagte ich. »Lassen Sie sich erzählen, wie ich ihr zum erstenmal
begegnet bin! Ich kam in Darrachs Büro, und sie saß
hinter ihrem Schreibtisch und sah aus wie...«
    » Schhh !« unterbrach mich Sam. »Haben Sie das auch gehört, Rick ?«
    »Was?«
    »Ein Geräusch.« Sie schauderte
plötzlich zusammen. »Ein schreckliches Geräusch! So als würde ein nasser Fisch
gegen eine Betonwand geklatscht.«
    Ich wußte nicht mehr zu sagen,
wie ich auf den Balkon gekommen war, jedenfalls stand ich plötzlich draußen.
Natürlich war es zu spät. Ich beugte mich über das Geländer und spähte hinab.
Der Körper von Tracy Simon lag mit ausgebreiteten Armen auf dem Steinboden fünf
Stockwerke tiefer.
     
    »Alles läuft also ganz
fabelhaft, Rick, ganz fabelhaft!« versicherte Manny begeistert.
    »Das freut mich zu hören«,
sagte ich.
    »Sam geht es gut. Sie hat genau
an den richtigen Stellen sogar schon ein bißchen zugenommen. Habe ich dir
übrigens erzählt, daß Stellar gerade mit ihr einen neuen Vertrag abgeschlossen hat ?«
    »Um was zutun ?«
    »Charakterrollen zu spielen«,
erwiderte er. »Und bevor du mir ins Wort fällst — ich spreche nicht von
Blinden-Rollen! Kontaktlinsen und ein besonderes Make-up können die
Grundprobleme lösen. Was Sams Gesicht betrifft, meine ich. Aber ich glaube, es
ist die ganze tragische Erfahrung, die Sam hat reifen
lassen. Das Erlebte hat aus ihr eine fabelhafte Frau ohne Drogenprobleme
gemacht und — darauf wette ich meinen Kopf! — auch eine großartige
Schauspielerin.«
    »Was sagt sie selbst dazu ?«
    »Sie freut sich darauf, wieder
arbeiten zu können, nachdem ich sie davon überzeugt habe, daß nicht etwa nur
Mitleid dahinter steckt. Ich mußte sie daran erinnern, daß sie eine reiche Frau
ist und Mitleid oder Wohltätigkeit gar nicht nötig hat .« Er kicherte unterdrückt. »Und Agatha kommt ganz fabelhaft mit ihr aus. Du
müßtest die beiden hören, wenn sie sich über ihre Männeraffären unterhalten,
Rick !« Seine Stimme wurde ernst und bekam einen
respektvollen Tonfall. »Diese Agatha ist eine unwahrscheinliche Frau. Du wirst
es nicht glauben, aber sie hat die Beine und den Körper einer Zwanzigjährigen.
Und dabei meine ich eine zwanzigjährige Sexbombe !«
    »Tatsächlich ?« fragte ich atemlos.
    »Ich bin dir wirklich sehr
dankbar«, versicherte er. »Falls ich dir einen Gefallen tun kann, Rick,
brauchst du nur zu pfeifen, und ich komme angerannt !«
    »Ich würde Sam sehr gern
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