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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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Stimme.
    „Ist es wegen Sawyer?“ erkundigte sich Scott.
    Da sie nicht lügen wollte, überging sie seine Frage einfach. „Da es euch in Alaska so gut gefällt, dachte ich, wir könnten vielleicht in Fairbanks ein Haus finden. Dort haben wir dann auch unsere Möbel und können uns einrichten, bevor die Schule wieder anfängt.“
    „Ich will nicht in Fairbanks wohnen“, verkündete Susan. „Ich will hier bleiben.“
    „Ich trenne mich nicht von Eagle Catcher“, sagte Scott seltsam ruhig. Aus Erfahrung wusste Abbey, dass es nicht leicht sein würde, ihn umzustimmen.
    „In Fairbanks gibt es viele Hunde.“
    „Warum müssen wir hier weg?“ jammerte Susan.
    „Weil … weil es nicht anders geht. Hard Luck ist eine schöne Stadt, und die Einwohner sind sehr nett, aber … es hat einfach nicht geklappt.“
    „Warum nicht?“ drängte Scott. „Ich dachte, es gefällt dir hier. Sawyer hat sogar einen See nach dir benannt. Hast du das vergessen?“
    Natürlich hatte sie nichts von dem vergessen, was sie mit Sawyer erlebt hatte. Nun konnte Abbey sich nicht länger beherrschen, und die Tränen traten ihr in die Augen.
    „Es tut mir so Leid …“ Sie atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen.
    „Warum weinst du?“ wollte Susan wissen.
    Abbey tätschelte ihr den Rücken und stand auf, um ein Taschentuch zu holen.
    „Ist es wegen Sawyer?“ fragte Scott zum zweiten Mal.
    „Nein.“
    „Du warst doch die ganze Zeit wütend auf ihn.“
    Man musste sie nicht daran erinnern, welche Rolle Sawyer in diesem Drama spielte. Trotzdem gab sie nicht ihm, sondern sich die Schuld, weil sie so unvorsichtig gewesen war, sich in ihn zu verlieben.
    „Alle sagen, dass du Sawyer heiraten sollst“, erzählte Susan. „Müssen wir Hard Luck auch verlassen, wenn du ihn heiratest?“
    „Und wenn du ihn nicht heiraten willst, wie wär’s dann mit Pete?“ schlug Scott vor. „Er sieht zwar nicht so gut aus wie Sawyer und ist schon ziemlich alt, aber sehr nett. Außerdem hat er genügend Vorräte für uns alle.“
    Jetzt musste Abbey lachen. „Ich werde niemand heiraten.“
    „Aber wenn du jemand heiraten würdest, dann Sawyer, nicht?“ Scott schaute sie ernst an. „Du magst ihn, das weiß ich. Wir haben beide gesehen, wie ihr euch geküsst habt.“
    „Wir sind Freunde“, erwiderte Abbey. „Sawyer liebt mich nicht und … Ja, ich weiß, dass ihr enttäuscht seid. Ich bin es auch, aber wir müssen hier weg.“
    Keiner der beiden sagte etwas.
    Nachdem Abbey sich die Nase geputzt hatte, legte sie die Hände auf die Stuhllehne. Je eher sie Hard Luck verlassen würden, desto einfacher würde es sein. „Bitte packt heute Abend eure Sachen. Wir fliegen morgen früh mit Allison Reynolds.“ Sawyer saß allein am Esstisch. Er hatte keinen Bissen heruntergebracht. Normalerweise saß er bis tief in die Nacht mit Charles zusammen und redete, wenn dieser von einem seiner Trips zurückgekommen war. An diesem Abend war das jedoch nicht der Fall.
    Wenn Charles ihm in diesem Moment über den Weg gelaufen wäre, hätte Sawyer sich vergessen.
    Sein eigener Bruder hatte ihn verraten, indem er Abbey angeboten hatte, sie nach Fairbanks zu fliegen. Sawyer hatte gehofft, sie würde endlich zur Vernunft kommen und einsehen, dass sie hierher zu ihm gehörte – offenbar vergeblich.
    Nachdem Charles sie ermuntert hatte, aus Hard Luck wegzugehen, hatten er und Sawyer sich im Streit voneinander getrennt.
    Selbst jetzt konnte Sawyer nicht verstehen, wie sein Bruder, dem er bedingungslos vertraut hatte, ihm so etwas hatte antun können. Es war offensichtlich, dass Charles keinen blassen Schimmer hatte, wie es war, wenn man sich verliebte. Von Frauen wusste er noch weniger.
    Sawyer hoffte nur, dass Charles bald selbst erleben würde, wie frustrierend es war, eine Frau zu lieben und ständig von ihr zurückgewiesen zu werden. Und er, Sawyer, liebte Abbey tatsächlich.
    Nicht zum ersten Mal, seit er Abbey begegnet war, konnte Sawyer verstehen, in welchem Dilemma sein Vater sich befunden hatte, als Ellen mit Christian nach England zurückgekehrt war.
    Sawyer war damals zwar noch ein Teenager gewesen, doch er erinnerte sich genau an den Tag, als seine Mutter ab geflogen war. Sein Vater hatte sie zum Flugplatz gebracht, ohne ein Wort zu sagen, und anschließend beobachtet, wie das Flugzeug in den Wolken verschwand.
    Auch im Nachhinein konnte Sawyer die Beziehung seiner Eltern nicht richtig verstehen. Jahrelang war ihm klar gewesen, dass seine Mutter
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