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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer
Autoren: Debbie Macomber
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früh zurück.“
    „Ich finde sie ziemlich hohl“, erklärte Scott zwischen zwei Löffeln Makkaroni.
    „Sie ist sehr hübsch“, sagte Susan.
    „Sie ist blöd.“
    „Scott!“ ermahnte Abbey ihren Sohn.
    „Jeder, der Hard Luck nicht mag, obwohl wir eine Willkommensparty für ihn gefeiert haben, ist sogar mehr als blöd. Sie ist unhöflich.“
    „Trotzdem ist sie hübsch.“ Susan hörte auf zu essen, um ihre Mutter zu betrachten.
    Scott dagegen konnte gar nicht genug Makkaroni in sich hineinstopfen, und zwar innerhalb kürzester Zeit. Abbey ging jede Wette ein, dass Eagle Catcher draußen auf ihn wartete.
    „Wisst ihr“, begann sie vorsichtig, „ich bin auch nicht sicher, ob es für uns der richtige Platz ist.“
    „Du machst wohl Witze!“ protestierte Scott. „Mir gefällt es hier. Alle wollen meine Freunde sein. Und jetzt, wo Sawyer mir sein altes Fahrrad gegeben hat, ist es wie zu Hause.“
    „Es gibt keinen Eismann.“ Susan gestikulierte mit der Gabel, während sie weiterhin ihre Mutter anschaute.
    „Und wir haben keine Wohnung. Als Mr. O’Halloran mir die Stelle angeboten hat, habe ich ihm nicht gesagt, dass ich Kinder habe.“
    „Warum können wir nicht hier bleiben?“ fragte Susan. „Das Haus ist doch schön.“
    „Weil es Sawyers Bruder Christian gehört“, erklärte Scott. „Sawyer hat mir erzählt, dass er eine alte Dame anrufen will, die hier früher mal gelebt hat. Er wollte sie fragen, ob wir ihr Haus mieten können. Es gibt also keine Probleme, Mom. Sawyer kümmert sich um alles.“
    „Es geht nicht nur um die Unterkunft“, fuhr Abbey fort. „Die Spedition liefert unsere Möbel nur bis Fairbanks. Man kann sie erst im Winter nach Hard Luck bringen.“
    „Ich kann warten“, verkündete Scott.
    „Ich auch“, stimmte Susan zu.
    „Und was ist mit den Vorräten für den Winter? Unsere gehen langsam zu Ende.“
    Beide schauten sie verblüfft an. „Wie machen es denn die anderen?“ meinte Scott schließlich.
    „Sie kaufen ihre Vorräte einmal im Jahr. Für uns wären das an die fünftausend Dollar. Das kann ich mir nicht leisten.“
    „Kannst du dir das Geld nicht leihen?“ schlug Susan vor.
    „Nein. Seht ihr, ich hatte von alldem keine Ahnung, und es wäre sicher das Klügste, wenn wir aus Hard Luck Weggehen würden.“
    „Aber Sawyer …“
    „Scott, bitte.“ Abbey seufzte tief. Von Sawyer wollte sie in diesem Moment nichts hören. Sie hatte mittlerweile gemerkt, dass sie ihre Kinder nicht so ohne weiteres davon überzeugen konnte, Hard Luck zu verlassen.
    „Allmählich glaube ich, dass es ein Fehler war, aus Seattle wegzugehen.“ Es fiel ihr schwer, ihren Kindern in die Augen zu sehen. „Ein Fehler? Überhaupt nicht!“
    „Uns gefällt es hier“, rief Susan.
    „Es war eine tolle Erfahrung“, lenkte Abbey ein, „aber nun ist es an der Zeit, Abstand zu nehmen und unsere Situation einzuschätzen. Wir müssen einige wichtige Entscheidungen treffen.“
    „Die Entscheidung hast du schon lange getroffen“, beharrte Scott. „Weißt du nicht mehr, was du zu uns gesagt hast? Du wolltest auf jeden Fall ein Jahr hier bleiben und dann überlegen, was wir machen. Jetzt sind wir noch nicht einmal einen Monat hier, und du willst schon aufgeben.“
    „Es gibt eben Dinge, die du nicht verstehst.“ Wenn sie geahnt hätte, dass sie sich in Alaska verlieben würde, wäre sie das Risiko niemals eingegangen.
    In den letzten Wochen hatte sie die Erfahrung gemacht, dass sie auch ohne jeglichen Komfort leben konnte. Genauso gut konnte sie auf den Luxus eines Einkaufszentrums in der Nähe verzichten. Doch sie konnte nicht zulassen, dass ihr wieder ein Mann das Herz brach.
    Und genau das würde Sawyer tun.
    Die unglückliche Ehe seiner Eltern hatte ihn misstrauisch gemacht, und ihr, Abbey, war es ähnlich ergangen.
    Ihr Exmann hatte ihr fast mehr Schmerz zugefügt, als sie hatte ertragen können. Sie würde nicht zulassen, dass Sawyer da weitermachte, wo Dick aufgehört hatte. So feige es war, sie war entschlossen, Hard Luck zu verlassen.
    Sie erwartete auch nicht, dass Scott und Susan Verständnis für ihre Entscheidung aufbrachten, und das machte alles nur noch schwieriger.
    „Das ist nicht dein Ernst, oder, Mom?“
    Abbey nickte. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    „Ich dachte, es gefällt dir hier“, sagte Susan.
    Jetzt hörte auch Scott auf zu essen, und beide schauten Abbey verzweifelt an.
    „Es läuft einfach nicht so, wie ich erwartet hatte“, erklärte sie mit bebender
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