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Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Sauhaxn: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Dorothea Böhme
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»Bachmaier kann niemand leiden. Nicht einmal der Moschik selber!«,
sagte er. Einer Ihrer Kollegen, dass ich nicht lache, dachte Johann. Der Kommissar
hatte außer Moschik niemanden vernommen.
    »Außerdem
hasse ich Bachmaier doch nicht«, fügte Johann schnell hinzu, während Reichel seine
Augenbraue hob. »Warum auch? Ich kenn ihn ja noch nicht mal besonders gut.«
    »Aber es
stimmt, dass er Ihnen schlechte Noten gegeben hat?«, bohrte Reichel nach.
    »Karotte
kann ihn trotz guter Noten nicht leiden.«
    »Karotte?«
    »Der Lehrling
im dritten Lehrjahr. Er ist im Moment im Urlaub.«
    Der Hauptkommissar
schrieb wieder etwas in seinen Block.
    »Das Motiv
liegt eindeutig eher bei Ihnen«, murmelte er.
    Johann schloss
die Augen. »Hören Sie! Ich hab diesen Einbrecher umgebracht, wie kann ich da sein
Komplize sein?«
    »Sie haben
ihn umgebracht?« Reichel rutschte interessiert in seinem Stuhl nach vorn.
    »Nein! Ich
meine, das Nudelwasser war’s. Er ist ausgerutscht und hat geschossen und schließlich
war er tot.« Johann spürte, wie sich in seinem Hals ein dicker Kloß bildete. »Verhaften
Sie mich jetzt?«
    Der Hauptkommissar
legte den Kopf schräg und klopfte mit dem Kugelschreiber gegen sein Kinn. »Vielleicht
waren sie tatsächlich Komplizen. Der Mord ist nicht nach Plan verlaufen und Sie
wollten einen unliebsamen Zeugen loswerden?«, fragte er.
    »Nein, nein,
nein!«, antwortete Johann hektisch.
    »Mir wurde
gesagt, dass die Tür zum Hintereingang immer abgeschlossen ist«, setzte der Kommissar
nach. »Jemand muss sie für den Täter absichtlich offen gelassen haben. Und da der
Täter in die Küche gelangen konnte, nachdem sie als Letzter durch die Hintertür
gekommen und im Umkleideraum gewesen sind …« Er ließ den Satz unvollendet in der
Luft schweben.
    »Das habe
ich vergessen. Bestimmt, es war keine Absicht! Ich kannte den Seligmann überhaupt
nicht.«
    »Aha«, machte
Reichel, »seinen Namen kennen Sie aber.«
    »Ich … Bachmaier
hat ihn so genannt. Er hat ihn angeredet. Ich hab den Mann vorher noch nie gesehen!
Ich hab doch erst letztes Jahr meine Ausbildung angefangen.«
    Der Kommissar
nickte interessiert und Johann merkte, wie seine Stimme weinerlich wurde. »Sie glauben
doch nicht, dass ich diesem Seligmann dabei geholfen habe, oder? Herr Kommissar,
ich hasse Bachmaier nicht! Ich hasse niemanden.«
    Reichel
brummte noch einmal vor sich hin, lächelte dann und entließ Johann mit dem Satz:
»Danke für Ihre Aussage, Herr Mühlbauer.«
    Angespannt
schloss Johann die Bürotür hinter sich. Was sollte er von diesem Gespräch halten?
Er war beschuldigt worden, den Mord an Bachmaier geplant und, nachdem das nicht
geklappt hatte, Seligmann umgebracht zu haben. Johanns Kopf fühlte sich an, als
wäre er in dicke Watte gepackt. Es dauerte einen Moment, bis sich die Ungeheuerlichkeit
dieser Anschuldigungen setzte.
    Wie in Trance
schlich Johann zurück in die Küche und prallte fast mit Harald Moschik zusammen,
der mit verbundenem Kopf Anweisungen hierhin und dorthin schrie und sich in Bachmaiers
Abwesenheit in der Rolle des Küchenchefs wichtig machte.
    Tausend
Fragen schwirrten Johann im Kopf herum, aber eine beschäftigte ihn am meisten: Was
hatte Seligmann eigentlich gemeint, als er gesagt hatte, Bachmaier würde krumme
Dinger drehen?
     
    *
     
    »Was hat Seligmann gemeint, als
er Ihnen unterstellte, krumme Dinger zu drehen?«
    Karl Bachmaier,
Chefkoch des Schlosshotels Lendnitz, seufzte. Er hatte geahnt, dass sich Kommissar
Reichel sofort darauf stürzen würde. Karl befand sich im Behandlungszimmer des Krankenhauses.
Die Polizei hatte die Befragung der Angestellten im Schlosshotel abgeschlossen,
jetzt war er an der Reihe. Trotzdem hätte er gern etwas mehr Zeit gehabt, um sich
auszuruhen und seine Aussage vorzubereiten.
    »Herr Bachmaier«,
mahnte der Kommissar.
    Der Assistenzarzt
piekste Karl unsanft eine Nadel in den Arm und er schrie auf.
    »Können
wir das vielleicht später machen? Wenn der Metzger mich zusammengeflickt hat?«,
fragte er den Hauptkommissar, um gleich darauf erneut »Au!« zu rufen. Der Assistenzarzt
mochte es wohl nicht, Metzger genannt zu werden.
    Reichel
kaute auf einem Kugelschreiber und sah den Chefkoch interessiert an. »Nein, ich
glaube, ich möchte die Antwort jetzt wissen.«
    Karl hoffte,
dass der Kommissar auf die Mine biss. »Woher soll ich denn wissen, was der Spinner
damit gemeint hat? Seligmann hat einen Knall. Hatte. Völlig durchgedreht, der Kerl.«
    »Aha«,
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