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Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt
Autoren: Catherine Webb
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verbannt. Dort weilte und wachte er Tausende von Jahren, immer des Lichts in seinem Inneren gewärtig und erfüllt von dem Wunsch, diese Bürde nicht mehr tragen zu müssen.
    Er wandelte auf Erden und in der Hölle unter vielen Namen. Sam Linnfer. Luc Satise. Sebastian Teufel. Satan. Der Teufel. Lucifer. Und wenige wagten, ihn herauszufordern, aus Furcht vor Magie, seiner Mutter, und der Macht des Lichts, die er in sich barg, und so überdauerten er und seine Macht.
    Die Zeit zum Handeln kam unerwartet, als drei von Lucifers Brüdern - Jehova, Odin und Seth, Söhne von Glaube, Krieg und Nacht - sich zusammentaten, nachdem ihre Häuser durch den langen Zwist geschwächt waren, und schworen, die Pandora-Geister zu finden, die von Vater Zeit gebannt und eingekerkert worden waren, der Gefahr wegen, die sie für sein Reich darstellten: Argwohn, Gier und Hass. Doch die Schwester der
    drei, die schöne Freya, Tochter der Liebe, entdeckte, was sie planten. Aber Freya wurde verraten und getötet, und die Geister wurden befreit, und ihre Mächte leisteten nun den Befehlen von Jehova, Odin und Seth Folge.
    Als Lucifer sah, was geschehen war, ergriff er die Flucht vor den Geistern. Seth, der Anführer der drei Verschwörer, trat ihm entgegen, doch bei ihrem Zweikampf siegte die Magie über die Nacht, und Seth zog sich verwundet zurück. Am Ende seiner Kräfte, verfolgt von Argwohn, Gier und Hass aller Geschöpfe, griff Lucifer zum letzten Mittel gegen die Pandora-Geister und setzte das Licht ein, wenngleich ihn dessen Aussendung in große Gefahr brachte. Denn das Licht zehrte vom Geist der Menschen und bezog seine Macht aus ihren Gedanken. Doch bei diesem Prozess bestand die Gefahr, dass sein Geist, der all jene anderen Geister bündelte, in einem Meer von Gedanken verloren ging, und ihn wieder an seinen rechtmäßigen Ort zurückzurufen war schwer. Mit den vereinten Gefühlen der Menschen -, Vertrauen, Mitleid und Liebe - gelang es Lucifer, die Pandora-Geister zurückzuschlagen, wenn auch nicht zu zerstören.
    Doch bei dem Kampf gegen Seth hatte Lucifer eines erfahren, das alles, was sonst vorgefallen war, unwichtig erscheinen ließ. Sein Bruder sammelte ein Heer in der Hölle, um etwas zu suchen, was auf ewig verborgen bleiben sollte. Der Schlüssel, der Uranos in seinem Kerker gefangen hielt, war irgendwo in den glühenden Wüsten der Hölle versteckt, und Seth, erfüllt von Hunger nach Macht und Hass auf seine Geschwister, war entschlossen, ihn zu finden.
    Durch das Licht vor der Macht der Geister geschützt, hatte Lucifer, indem er Seth verwundete, die Katastrophe abgewendet. Doch nur fürs Erste, wie er wohl wusste. Er blickte auf zum Himmel und spürte das Auge seines Vaters auf sich ruhen. Die ganze Zeit hatte Chronos gewartet. Als König des Himmels
    hatte er den Träger des Lichts nur mit einem Zweck im Sinn geschaffen: Uranos zu vernichten. Doch die Macht des Lichts, die durch Lucifers Geist strömte, gegen Uranos einzusetzen war nur möglich, wenn der Träger des Lichts die Seelen aller Geschöpfe in sich aufnahm. Und Lucifer wusste, ebenso gut wie sein Vater im Himmel, dass dies nicht nur Uranos' Ende bedeuten, sondern ihn selbst mit ins Verderben reißen würde.
    Es war, wie Lucifer selbst gesagt hätte, eine ziemlich beschissene Situation.
    Sohn der Magie
    Die s, dachte Sam Linnfer, ist eine ziemlich beschissene Situation.
    In seinem schäbigen Clerkenwell-Apartment reichte Adam, Elf, Gestaltwandler und zeitweiliger Spion für Sam, ihm eine Tasse Kaffee und sagte: »Ich hab mich umgehört. All unsere Quellen im Himmel sind stumm wie ein Fisch; nichts rührt sich dort. Auch der Großteil der Hölle ist auf Tauchstation gegangen, wenngleich es ein Gerücht gibt, dass Seth Hades ausradiert hat. Die Hauptstadt Pandämonium scheint jedoch noch standzuhalten.«
    Sam nippte an seinem Kaffee und runzelte die Stirn über seine eigenen Gedanken. Wie immer war Adams Wohnzimmer eine Müllhalde: leere Coladosen überall, ungelesene Zeitungen mit Essensflecken, Stapel von mehr oder weniger zerfledderten Büchern und ein Teppich, der aussah, als hätte ihn ein mittelgroßes Löwenrudel als Toiletten-Ersatz benutzt. Adam selbst, ein kleiner Mann mit rotblondem Haar und Sommersprossen, wirkte winzig neben den Haufen von Unrat.
    Nichts von alldem war wichtig für Sam. Was allein zählte, war das Wissen, das in seinem Kopf saß, wo es einen durch und durch unglücklichen Eindruck machte. Je mehr er die Situation bedachte, umso
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