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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld
Autoren: Andy Claus
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beiden allein. Sascha stand mit hängenden Armen und dem Rücken ans Waschbecken gelehnt einfach nur da und schaute Marc aus großen, rotgeäderten Augen an. Ihm war noch immer übel und er glaubte, er würde diesen Geschmack nie wieder loswerden.
    „Was hast du gemacht, du Dummvogel?“
    „Es war so eklig ... so ... eklig.“ Mehr brachte Sascha nicht heraus. Dafür begann er zu zittern. Marc sah ihn an und glaubte plötzlich, zu verstehen.
    „Mensch, Sascha. Hat er etwa in deinen Mund gespritzt?“
    Als Sascha nur nickte, fuhr er fort:
    „Du bist ja wohl total bescheuert. Ich habe dir doch Gummis gegeben. Ich habe dir gesagt, mach’s niemals ohne Gummi. Das ist deine Lebensversicherung in diesem Job. Verdammt, warum hörst du nicht auf mich. Willst du dich denn umbringen?“
    „Es tut mir Leid, Marc. Wie machst du das denn immer, die sind doch viel stärker. Es ging alles so schnell und ...“
    Übergangslos begann Sascha zu weinen. Lautlos, mit zusammengepressten Augen und offenem Mund stand er da. Marc ging unsicher einen Schritt auf ihn zu und strich zaghaft, fast scheu über seinen Oberarm.
    „Ist schon gut, du Schaf. Das war wohl nichts. Natürlich schaffe ich es auch nicht immer, aber das ist meine Verantwortung und mein Leben. Bei dir ... Ach Scheiße, irgendwie bin ich wohl schuld. Lass mal, es wird schon werden. Komm, wir gehen nach oben.“
    „Ich kann nicht, Marc. Die werden alle wissen, was passiert ist. Ich schäme mich so.“
    „Quatsch mit Soße, komm mit. Ich werde dafür sorgen, dass die dich in Ruhe lassen. Für heute hast du wirklich genug.“
    Nach einigen Minuten gingen sie dann gemeinsam hinauf. Sascha trank zwei Kölsch hintereinander, aber es half nichts. Der schale Geschmack auf seiner Zunge blieb. Erst als Marc, der ohne dass Sascha darüber sprach, mit der Problematik vertraut zu sein schien, mit Schokolade und Erdnüssen anrückte und sie das Zeug gemeinsam aßen, wurde es besser.
    Marc verschwand an diesem Abend dreimal, dann hatte er genug Geld zusammen, um mit Sascha über die nächsten zwei Tage zu kommen. Somit übernahm er ohne darüber zu reden erst einmal wie selbstverständlich die Ernährerrolle. Später dann gingen sie in das Zimmer, das in der nächsten Zeit auch Saschas Zuhause sein sollte. Letzterer hatte mittlerweile soviel getrunken, dass er sich lediglich noch auf irgendeine der schmutzigen Matratzen sinken ließ und sofort in einem unruhigen Schlaf fiel.
    Das Erwachen am nächsten Tag war fürchterlich für Sascha. Er hatte Kopfschmerzen und noch bevor er die Augen öffnete, nahm er den Gestank wahr, der aus der Matratze direkt in seine Nase stieg. Er fuhr hoch und sah sich einen Augenblick lang um, als wisse er nicht, wo er sich befand. Genau gegenüber erkannte er Marc, der noch fest schlief und erinnerte sich. Er hatte plötzlich Angst vor dem, was noch kommen würde, fühlte sich isoliert und einsam. Er kroch hinüber zu Marc, setzte sich zu ihm. Scheu schob er seine Fingerspitzen unter den Rücken seines Freundes und hatte kurz das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Dann regte Marc sich. Er schlug die Augen auf und sein Blick fiel auf Sascha, der verlegen seine Hand zurückzog.
    „Schon wach?“
    „Marc, ich muss dir was sagen. Das mit gestern ... entschuldige, aber ich kann das nicht. Ich habe es wirklich versucht, es war scheußlicher als ich mir das jemals vorgestellt habe. Dabei hast du gesagt, es sei ganz einfach.“
    „Na prächtig, jetzt gib mir die Schuld. Du wolltest raus bei deinen Eltern und ich bin nicht der Boss einer Brauerei oder so, um dir da einen Job anzubieten. Für mich war es auch nicht einfach am Anfang. Ich wurde schließlich auch nicht so abgebrüht geboren. Aber es wird besser mit der Zeit, das kannst du mir glauben.“
    Sascha schüttelte den Kopf.
    „Nein. Nein. Ich kann das nicht noch mal machen. Lieber gehe ich zurück nach Hause.“
    „Dann schlägt dein Alter dich tot. Du warst eine ganze Nacht nicht da.“
    Dieses Argument überzeugte Sascha vorläufig.
    „Was soll ich denn machen?“
    Er hatte wieder angefangen zu zittern, Marc setzte sich auf und wickelte sich und Sascha in seine Decke.
    „Ich werde die Typen aussuchen. Du bist hübsch, da wird es ihnen genügen, wenn du ihnen einen runterholst. Mit der Hand, verstehst du? Wenn du willst, werde ich dabei immer in der Nähe sein, okay? Das wirst du doch schaffen, oder etwa nicht?“
    Sascha zuckte die Schultern. Er wusste es nicht, er wusste gar nichts mehr.
    „Ich
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