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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe)
Autoren: Jennifer Jaeger
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verschwindet. Der Dämon kann sich mit einem Sprung zur Seite retten. Fluchend stolpert er in sein eigenes Feuer, aber es schadet ihm nicht.
    „Edan, komm zur Vernunft.“
    Unter Deargh erscheint ein Riss im Felsen als würde ein Riese den Berg auseinanderreißen. Die Flammen erlöschen und Finsternis legt sich über die Szenerie wie schwarzer, dichter Rauch. Enya drückt sich näher an Cedric und er legt beschützend einen Arm um sie. Niamh liegt noch immer regungslos am Boden.
    Vater und Sohn rühren sich nicht, sondern starren sich trotz der Dunkelheit ohne Wimpernzucken an. Sie verharren regungslos wie zwei Raubtiere, bereit zum Sprung.
    Cedric spannt seine Muskeln an, um Niamh aus der Gefahrenzone zu ziehen. Sie ist noch immer ohnmächtig, gibt aber mittlerweile klägliche Laute von sich. Die beiden Dämonen beachten sie nicht. Dearghs Flammen lodern bedrohlich hoch auf, die Erde unter Edan bebt.
    „Was hast du vor?“, formt Enya lautlos mit ihren Lippen. Cedric deutet auf Niamh. Bevor Cedric die Deckung hinter dem Felsen verlassen kann, hallt ein grausiger Schrei durch die Luft. Edan stürmt auf seinen Vater los. Der schützende Flammenkreis erlischt.
    Verblüfft hebt Deargh die Arme und Feuerfunken sprühen aus seinen Händen. Edan wird nach hinten geschleudert und landet direkt auf Niamh. Die Schwangere stöhnt kläglich auf und kurz darauf stößt sie einen schrillen Laut aus. Enyas kristallene Glieder zittern. In Niamhs Schrei klingen unfassbarer Schmerz und große Qualen mit.
    Sofort rollt Edan sich von ihr hinunter und starrt auf das zitternde Häufchen Elend hinab. Sie kauert sich zusammen und wimmert. Unter ihr breitet sich langsam eine dunkle Flüssigkeit aus. Blut.
    Sowohl Edan als auch Deargh sind entsetzt. Der Halbdämon fasst sich als erster und rennt mit hocherhobenem Dolch auf seinen Vater zu. Dieser versucht sich mit einem Schritt zur Seite zu retten. Zu spät. Die silberne Klinge blitzt auf und durchtrennt den schwarzen Stoff.
    „Du kannst mich nicht töten. Meine Essenz wird immer weiter leben“, haucht Deargh. Seine nach vorne gebeugte Gestalt ist auf Edans Schulter gestützt. Dieser schiebt die Waffe noch tiefer in den Leib.
    „Denkst du wirklich, ich bin so töricht und tauche ohne entsprechende Waffe auf? Diese Klinge wird deinen Körper und deine Seele töten. Du wirst in die ewige Schwärze sinken und keinen Weg zurück finden.“
    Deargh stößt einen heiseren Laut aus.
    „Du hast also doch etwas von mir gelernt, mein Sohn.“
    Kraftlos sackt der verhüllte Körper zur Seite und zerfällt zu Staub. Die Asche wird von einem Windhauch erfasst und in die Luft getragen, der Mantel fliegt ebenfalls in die Höhe und breitet sich aus, als wäre er ein riesiger Rabenvogel. Er wird über den Abgrund hinweg getragen und stürzt in die Tiefe. Zurück bleibt ein goldenes Schmuckstück.
    Schwer atmend sinkt Edan auf die Knie. Nach wenigen hektischen Atemzügen rappelt er sich auf und stürzt zu Niamh. Die Blutlache unter ihr ist größer geworden und sie hält sich wimmernd den Bauch.
    Ein fiebriger Ausdruck tritt auf Edans Gesicht. Seine Stirn glänzt vor Schweiß und die vollen Lippen sind zu einem schmalen Schlitz zusammen gepresst.
    Panisch legt er seinen Kopf auf Niamhs Bauch.
    Mit einem lauten Schrei richtet er sich auf und legt den Kopf in den Nacken.
    „Nein! Nein! Nein!“
    Seine Hände zerren an seinen goldroten Haaren, Schluchzer schütteln den muskulösen Körper. Mitleidig will Enya zu ihm gehen und ihn zu trösten, aber Cedric hält sie zurück. Etwas an Edans Haltung jagt ihm Angst ein.
     
    Schmerz. Glühende Eisen werden in meinen Körper getrieben. Schmerz bedeutet immerhin, dass ich lebe. Doch im Moment scheint mir der Tod wie die langersehnte Erlösung. Heiße Schockwellen jagen durch meinen Leib, schütteln ihn und lassen meine Muskeln unkontrolliert zucken. Ich versuche, meinen Geist von meinem Körper zu trennen, so wie Alriel es mir einst zeigte. Aber die Meditation funktioniert nicht, da mich die Qualen immer wieder zurück in meine leibliche Hülle zerren.
    Meine Hände wandern von selbst meinen Bauch hinab. Ich fühle mich leer. Mein Kind ist nicht mehr da. Ein Wimmern dringt über meine Lippen. Weg.
    Ich blinzle, aber auch wenn ich meine Augen öffne ist alles dunkel.
    „Edan?“, flüstere ich in die Finsternis.
    „Ist es tot?“
    Seine Stimme ist brüchig und tonlos. Erneut durchzuckt ein glühender Schmerz meinen Unterleib und ich zucke zusammen. Ich bringe
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