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Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Saphirtraenen (Gesamtausgabe)

Titel: Saphirtraenen (Gesamtausgabe)
Autoren: Jennifer Jaeger
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Spucke. Seine gefesselten Hände greifen nach dem Schmuckstück und schließen sich um das Gold. Mit schlurfenden Schritten geht er zu Niamh zurück und legt ihr die Kette auf den Bauch. Die Kette glüht intensiver.
    Enyas Atem stockt. Ihr wird klar, dass nun noch ein Element benötigt wird.
    „Es wird das Kind retten?“
    Cedric nickt.
    „Und das Kind wird die Dämonen für immer verbannen?“
    Dieses Mal stimmt Cedric nicht zu, sondern dreht den Kopf zur Seite. Tränen schimmern in seinen Augen.
    „Wenn das Kind geheilt ist, wird auch Niamh weiter leben, nicht wahr?“
    Der Berg-Ilyea beißt sich auf die Unterlippe und nickt. Alea schnaubt wütend und scharrt mit den Hufen. Als Enya einen Schritt in Niamhs Richtung macht, stellt sich der Pegasus ihr in den Weg.
    Ein Rubin fällt auf die Erde.
    „Verzeih mir, Alea. Aber mein Leben lang habe ich mich nur um mich gekümmert. Dabei war es immer meine Schwester, die für Firyon wichtig ist. Nicht ich.“
    Sie vergräbt ihren schillernden Kopf in Aleas Mähne.
    „Mein Vater hat ein Recht darauf, seine zweite Tochter kennen zu lernen. Sag ihm, dass ich ihn liebe.“
    Den nächsten roten Edelstein fängt sie mit ihrer Hand auf und hält ihn Alea hin. Der Pegasus leckt mit seiner warmen Zunge über ihre Wange und nimmt anschließend den Rubin mit den Zähnen auf. Sie breitet ihre weißen Schwingen aus und erhebt sich in die Lüfte.
    Enya sieht ihr mit leerem Blick nach, dann schreitet sie auf Niamh zu. Demütig kniet sie sich nieder.
    „Enya, warte!“
    Cedric ergreift ihre Hand, bevor diese das Diadem von ihrem Kopf reißen kann.
    „Bist du dir wirklich sicher?“
    Die Kehle der Meer-Ilyea ist wie zugeschnürt. Sie will Niamh und ihr Kind retten, um die Dämonen für immer zu vernichten. Ihr Leben scheint hierfür nur eine kleine Opfergabe zu sein.
    Ein sanftes Lächeln legt sich um ihre Lippen, alles in ihr entspannt sich. Sie senkt den Kopf und Cedric nimmt mit zitternden Händen das Diadem. Enyas Körper leuchtet hell auf, ein blauer Strahl sammelt sich in ihrer Brust und schießt durch ihren Kopf in das silberne Schmuckstück.
    Enyas Körper erstarrt mit einem seligen Ausdruck auf dem Antlitz und einem halbgeweinten Rubin im Augenwinkel.
    Ein lauter Schluchzer dringt aus Cedrics Mund, während er das Diadem auf Niamh Brust legt. Ihr ganzer Körper erstrahlt in den Farben der Elemente. Rot, blau, grün, gelb.
    Die Lichtstrahlen brechen sich in Enyas durchsichtigem Körper und werden von den schwarzen Wolken verschluckt.
     
    Wärme. Sie reißt mich aus der erlösenden Dunkelheit zurück ins brennende Licht. Etwas in meinem Bauch regt sich, strampelt. Mein Kind. Schwer atmend setze ich mich auf und sehe mich um. Neben mir kniet Enya, doch sie rührt sich nicht. Zu spät bemerke ich, dass das Diadem nicht mehr auf ihrem Kopf ruht. Mit einem leisen Kling schlägt es neben mir auf den Boden auf. Cedric sieht mich mit großen Augen an.
    „Du lebst“, flüstert er und ich nicke verwirrt.
    „Was ist geschehen?“
    Langsam lasse ich meinen Blick schweifen und erkenne Edan, der mit gefesselten Händen seinen Oberkörper vor und zurück wiegt. Schlagartig erinnere ich mich an seine Beleidigungen. Seinen Hass. Sein wahres Gesicht.
    Ich ergreife Cedrics helfende Hand und lasse mich von ihm nach oben ziehen. Auf dem schwarzen Stein sehe ich etwas metallisches aufblitzen. Während Cedric wachsam neben dem Diadem und der Halskette stehen bleibt, greife ich nach dem Messer und gehe auf Edan zu.
    Er bemerkt mich nicht.
    „Tot. Tot. Mein Lebensziel verwirkt. Das Kind tot.“
    „Unser Kind lebt“, zische ich und erst jetzt hebt er träge den Kopf. Seine Augen sind auf mich gerichtet und doch habe ich das Gefühl, als würde er mich nicht sehen.
    Unbändige Wut wallt in mir auf.
    „Mein Kind“, korrigiere ich mich und drehe den Dolch in meiner Hand.
    „Prinzessin?“
    Verblüfft sehe ich den Halbdämon an. Seine alte Gelassenheit ist zurückgekehrt. Fassade.
    „Verzeih mir, Prinzessin. Ich wollte dich nicht verletzten. Mein Dämonenblut, ich...“
    „Spar dir das!“, spucke ich ihm entgegen. Cedric legt seine Arme um mich und hindert mich so daran, auf ihn loszugehen.
    „Der Panda, Niamh“, haucht er mir ins Ohr.
    Verständnislos sehe ich ihn, bis mir alles klar wird.
    „Vielleicht kann er nichts dafür. Aber was verdorben ist, ist verdorben und kann nicht gerettet werden.“
    „Es ist deine Entscheidung.“
    Mit diesen Worten lässt er mich los und ich stolpere. Der
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