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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung
Autoren: Nicole Jordan
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neben sich ins Stroh. Sofort krabbelte es zu dem Karton zurück, und das kleine graue folgte ihm maunzend.
    Immer noch konnte Lily nicht anders, als Claybourne anzusehen. Und kaum streckte er einen Arm nach oben und legte seine Hand in ihren Nacken, versagte ihre Atmung vollständig. Ihr blieb gar keine Zeit, schockiert zu sein, ehe er sie auch schon hinuntergezogen hatte und sein Mund federleicht den ihren streifte.
    Auf die Flut von Empfindungen, die sie nun überkam, war Lily genauso wenig vorbereitet gewesen wie auf die zärtliche Geste. Seine Lippen fühlten sich warm und fest, zugleich aber auch verlockend weich an.
    Lily unterdrückte ein Seufzen, stemmte ihre Hände auf Claybournes Brust und hob den Kopf, in dem sich abermals alles drehte. »W-warum haben Sie das getan? «, fragte sie zittrig.
    »Ich wollte herausfinden, ob Ihre Lippen so einladend sind, wie sie aussehen.«
    Seine Antwort fiel gänzlich anders aus, als Lily gedacht hatte. »Und - sind sie es? «
    »Nein, sie sind noch einladender.«
    Unfähig, sich zu rühren, sah Lily ihn an. Er hatte ein eindrucksvolles Gesicht, wunderschön im matten Lampenschein. Auch sein Mund war außerordentlich schön, die Lippen wie gemeißelt; und Letztere bogen sich nun zu einem trägen Lächeln.
    »Ich vermute, Sie waren sich nicht gewahr, was ihnen entging, meine Liebe. Die Leidenschaft zwischen Mann und Frau kann recht überwältigend sein. «
    Lily räusperte sich, weil ihr Hals plötzlich wie ausgetrocknet war. »Selbst wenn, verzichte ich lieber auf jedwede Leidenschaft.«
    »Wie viel wissen Sie über Sinnlichkeit? Sind Sie jemals richtig geküsst worden? «
    Misstrauisch runzelte sie die Stirn. »Was meinen Sie mit >richtig    Mit einem leisen Lachen zog er sie wieder zu sich hinab. »Wenn Sie fragen müssen, lautet die Antwort Nein. Ich denke, dieses Erfahrungsdefizit sollten wir beheben ... «
    Während sein warmer Atem über ihren Mund strich, wappnete Lily sich für einen weiteren Schrecken, doch sobald seine Lippen begannen, mit ihren zu spielen, fühlte sie, wie ihr Widerstand dahinschmolz.
    Sein Kuss wirkte wie Magie und machte sie mindestens so schwindlig und leicht wie der Champagner.
    Als er den Kuss beendete, strich er mit einem Finger über ihre Wange. »Gefiel Ihnen das, meine Süße?«
    Sie konnte nicht verneinen, denn das wäre eine Lüge gewesen. Sein Kuss hatte sie atemlos gemacht und berauscht. Zudem fühlte sie ein ungekanntes Beben zwischen ihren Schenkeln, ein schmerzliches Begehren tief an ihren verborgensten weiblichen Körperstellen. »J - ja.«
    »Sie klingen unsicher.«
    »Es war ... ziemlich angenehm.«
    Seine Mundwinkel bogen sich leicht nach oben. »Lediglich angenehm? Dar ü b er sollte ich eigentlich betroffen sein.«
    »Sie wissen sehr wohl, dass Sie es nicht sein müssen. Man sagt Ihnen nach, Sie seien ein Teufel bei den Damen und dürften bereits zahlreiche Eroberungen vorweisen ... « Sie brach ab und schüttelte den Kopf, in dem sich der Nebel partout nicht lichten wollte. »Zumindest verstehe ich nun, warum man sich erzählt, dass die Damen sie anbeten.«
    »Wer sagt das? «
    »Fanny.«
    »Fanny Irwin? Ach ja, ich entsinne mich, dass Ihre Schwester Arabella erwähnte, Miss Irwin sei eine Freundin aus Kindertagen.«
    Fanny war eine der begehrtesten Kurtisanen in London. Als eine der teuersten Freundinnen der drei Loring-Schwestern, war sie heute auch zu Arabellas Hochzeit geladen gewesen, was bei manchen der standesbewussten Gäste für mehr oder minder stumme Empörung gesorgt hatte.
    Lily wünschte sich sehnlichst, Fanny wäre jetzt hier, um ihr einen Rat zu geben. Wie hatte sie sich in eine solche Lage bringen können? Was tat sie mit einem höchst verführerischen Fremden auf dem abgeschiedenen Heuboden? Und wie kam es, dass sie buchstäblich auf Lord Claybourne ausgestreckt lag, gegen seinen muskulösen Körper gedrückt? Die Wärme seiner Brust machte ihre eigenen Brüste köstlich schwer.
    Und das, bevor er anfing, die Vertiefung unten an ihrem Hals sachte mit einem Finger zu streicheln. »Ich denke, ich sollte es Ihnen demonstrieren.«
    »Was demonstrieren?«, fragte sie ängstlich.
    Er blickte sie lächelnd an. »Die Art Freuden, die ein Mann einer Frau bereiten kann.«
    Ihr Herz begann, zu hämmern, kaum dass er seinen Worten Taten folgen ließ. Seine Hand lag in ihrem Nacken und zog sie näher zu ihm. Diesmal war sein Kuss sogar noch etwas dringlicher. Mühelos öffnete er ihre Lippen, worauf er mit seiner
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