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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung
Autoren: Nicole Jordan
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zu große Gefahr für ihre Willenskraft.
    Aber von jetzt an, schwor Lily sich feierlich, würde sie ihn meiden.
    Sie hatte gar keine andere Wahl. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie einem Mann begegnet, der sich als unwiderstehlich erweisen könnte. Und das Klügste, was sie fortan tun konnte, war, sich so weit weg von dem gutaussehenden, betörenden, verführerischen Marquess of Claybourne zu halten wie möglich.
     

Zweites Kapitel
     
    Ich wäre dir auf ewig dankbar, würdest du mir erlauben, Zuflucht in deiner Privatpension zu nehmen, Fanny, ist es doch mein Innigster Wunsch, dass Lord Claybourne mich nicht findet.
     
    Lily Loring an Fanny Irwin
     
    Nachdem sie gegangen war, blieb Heath noch einige Zeit im Stall und wartete darauf, dass sein Gemüt sich hinreichend abgekühlt hatte, um in den Ballsaal zurückzukehren. Erregt, wie er war, konnte er sich unmöglich in die feine Gesellschaft begeben, denn die edle Seidenhose würde seine Verfassung allzu deutlich sichtbar machen.
    Heaths Mund krümmte sich zu einem Lächeln, das schnell wieder verschwand.
    Er hatte nicht beabsichtigt, was mit Lilian Loring und ihm geschehen war. Bevor sie ihn aufgehalten hatte, war er bereits drauf und dran gewesen, sie zu kompromittieren. Aber er war von ihrem Feuer verführt worden, und nun konnte er nur sich allein vorwerfen, dass er heiß und schmerzlich erregt war.
    Ihn wunderte nicht, dass sie ihn anzog, obgleich er Lily heute Morgen erstmals begegnet war. Seit Monaten hörte er Berichte über die drei Loring-Schwestern, und ihn hatte nie abgestoßen, dass Marcus die jüngste als Wildfang und Hitzkopf beschrieb. Ganz im Gegenteil: Selbst die reizvollsten Damen, um die er sich bisher beworben hatte, schienen so tödlich langweilig, dass er sogleich Feuer fing, als er sich der geistreichen, unkonventionellen Lily gegenüber fand.
    Marcus hatte Recht. Sie war eine Schönheit. Und fraglos einzigartig. Auch wenn Heath es nicht erwartet hatte, war er verzaubert.
    Nach längerer Zeit konnte er den Stall verlassen, aber seine Gedanken blieben bei Lilian Loring, als er den Hof überquerte und sich auf das Herrenhaus von Danvers Hall zubewegte.
    Sie war ebenso beeindruckend wie ihre älteste Schwester und doch ganz anders. Ihre klaren dunklen Augen und ihr dichtes kastanienbraunes Haar sowie ihre Grazie, die an ein ungezähmtes Fohlen erinnerte, verliehen Lily eine Lebendigkeit, die seine Sinne entfachte.
    Wunderschöne Augen hatte sie, dachte Heath, als er sich zur hinteren Terrasse aufmachte, von der aus er direkt in den Ballsaal zurückgelangte.
    Und ihr Mund war reinste Sünde. Er wusste sehr wohl, wie ihr Körper sich unter dem Ballkleid anfühlen würde ...
    Bei der Erinnerung daran überkam Heath prompt eine neue Welle der Erregung.
    »Verflucht noch eins! «, brummte er, während er die Stufen zur Terrasse hinaufstieg. »Du solltest deine Lust zähmen, ehe du noch etwas Unangemessenes mit ihr anstellst! «
    Teufel nochmal, er konnte nicht leugnen, dass er Lilian Loring begehrte!
    Zugegeben, was ihn am meisten zu ihr hingezogen hatte, war ihr Lachen gewesen. Er hatte er erstmals am Morgen gehört, als er mit Marcus und Drew vor der Kirche auf die Brautfamilie wartete.
    Mit ihren Schwestern war sie in der offenen Barouche vorgefahren, und gleich war ihm ihr warmes wunderschönes Lachen aufgefallen; auch später beim Hochzeitsempfang war es während ihrer lebhaften Unterhaltung mit ihren Freundinnen Fanny Irwin und Miss Tess Blanchard häufiger melodisch erklungen. Und vor kurzem dann hatte er ihr verzücktes leises Lachen gehört, als sie mit den Katzenjungen sprach.
    Lachen war Heath wichtig. Es hatte seine Kindheit geprägt, den besten, wesentlichen Teil von ihr bestimmt - bis er mit zehn Jahren seine Mutter verlor. Seither hatten seine Freunde Marcus und Drew in der gemeinsamen Zeit in Eton und Oxford sowie in den Jahren danach Heaths Leben mit Lachen erfüllt. Nun jedoch war Marcus verheiratet, wodurch sich alles ändern würde ...
    Heath verdrängte den finsteren Gedanken und dachte lieber wieder an Lily Loring, während er über die Terrasse ging. Es war nur natürlich, dass er ihr Lachen mochte. Außerdem gefiel ihm ihre Offenheit.
    Seiner Erfahrung nach war eine solche Ehrlichkeit bei Damen jeder Couleur eher ungewöhnlich. Nach all den mal mehr, mal weniger gezierten Annäherungsversuchen von Debütantinnen, denen Heath bereits ausgesetzt gewesen war, hatte Lilys direkte Art etwas herrlich Erfrischendes.
    Ihre
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