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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung
Autoren: Nicole Jordan
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sollte mich beeilen«, ermahnte sie sich. »Tess wartet gewiss schon.«
    Er legte eine Hand auf ihren Arm. »Erlauben Sie mir, zuerst hinunterzusteigen, damit ich Sie auffangen kann, falls nötig. Ich wäre untröstlich, sollten Sie sich verletzen.«
    Dem konnte sie ebenfalls nicht widersprechen. Wie ärgerlich! »Ich danke Ihnen, My Lord«, murmelte sie und ließ ihn an sich vorbei.
    Lord Claybourne stieg als Erster hinunter, und Lily folgte ihm. Sie hielt sich oben fest, drehte sich um und kletterte rücklings die Leiter hinab.
    Ein paar Sprossen schaffte sie, doch dann verfehlte sie eine. Es war ein Glück, dass Claybourne unter ihr stand, denn als sie wegrutschte, fing er sie ab, indem er ihre Taille umfasste. Ihr stummer Aufschrei indessen war eher seiner Berührung als der Angst vor dem Fall geschuldet.
    »Langsam! «, raunte er ihr zu und führte ihren Fuß auf die Leitersprosse zurück.
    Wie warm seine Finger sich auf ihrem Knöchel anfühlten, dachte Lily nervös und stieg die restlichen Sprossen so schnell hinunter, wie sie konnte.
    »I-ich danke Ihnen«, wiederholte sie, als sie wieder festen Boden unter sich spürte.
    Leicht schwankend blieb sie einen Moment stehen. Sie zitterte noch von seinen Küssen.
    Sie erwartete, dass Lord Claybourne sich entfernte, der sich aber nicht vom Fleck rührte. Immer noch stand er hinter ihr, seine Hände an ihrer Taille. Sie fühlte ihn heiß und hart in ihrem Rücken, was sie natürlich an seine verführerischen Zärtlichkeiten erinnerte.
    Ihr Atem stockte, als er noch näher kam und seine Hüften gegen sie presste.
    Lily erschauderte. Sie wusste, was diese männliche Härte bedeutete. Er war erregt von dem, was sie oben auf dem Heuboden getan hatten.
    Leider musste sie zugeben, dass sie gleichfalls sehr erregt war. Ein Kribbeln durchfuhr ihren Körper in Wellen, während ein heißes Begehren zwischen ihren Beinen pochte.
    »Sie dürfen mich jetzt loslassen, My Lord«, flüsterte sie. »Ich bin sicher, dass ich nicht mehr fallen kann.«
    Er lachte leise. »Glauben Sie allen Ernstes, Sie seien sicher?«
    Schon wieder wurde ihr Hals unschön trocken. »Bitte, Lord Claybourne ... «
    »Bitte was, Lily?« Er sprach ihren Namen in einem rauen Flüstern aus und neigte dabei seinen Mund zu ihrem Ohr.
    Sie schrak auf. »Sie dürfen mich nicht wieder küssen! «, rief sie aus, wobei ihre Stimme schrill klang.
    Sein Ausatmen glich beinahe einem Seufzen. »Ich weiß. Nichts täte ich lieber, als mit Ihnen auf den Heuboden zurückzuklettern und den Rest der Nacht darauf zu verwenden, Ihnen Freuden zu eröffnen, von denen Sie nicht einmal träumen. Aber es wäre unehrenhaft, Ihren geschwächten Zustand auszunutzen ... und Marcus ließe sich mein Haupt auf einem Silbertablett präsentieren, sollte ich es auch nur versuchen.«
    Lily war nicht sicher, ob Marcus seine Rolle als ihr Beschützer gar so ernst nahm. Immerhin war ihr Vormund von Anfang an wenig angetan gewesen, die Verantwortung für drei bettelarme Schwestern übernehmen zu müssen, und überdies war er nur wenige Monate lang ihr Vormund gewesen, nachdem er zum neuen Earl of Danvers geworden war. Zudem galt Marcus nach dem Gesetz nicht mehr als ihr Vormund, hatte er seinen drei Mündeln doch gesetzliche wie finanzielle Freiheit angedeihen lassen, als Arabella die Wette gegen ihn gewann. Dennoch hielt Lily es für klug, ihre Zweifel nicht gegenüber Lord Claybourne zu äußern.
    »Ja, das würde er«, pflichtete sie ihm bei.
    Nach einem kurzen Moment trat Claybourne zurück und gab ihr den Weg zur Stalltür frei.
    Erleichtert wandte Lily sich von ihm ab. Ohne sich noch einmal umzudrehen, eilte sie zur Tür, wo sie jedoch abrupt stehen blieb, als ihr einfiel, was sie überhaupt in den Stall getrieben hatte.
    Verdrossen blickte sie sich nun doch zu seiner Lordschaft um, die sie mit dunkel glühenden Augen betrachtete. »Sie müssen mir versprechen, dass Sie Lady Freemantle nichts von dem erzählen, was hier vorfiel. Sollte sie es erfahren, würde sie umgehend unsere Vermählung planen. «
    Was immer in ihm vorgehen mochte, sie konnte es an seiner Miene nicht erkennen, obwohl er im hellen Laternenlicht stand. Und er zögerte etwas zu lange mit seiner Antwort. »Nun gut, ich verrate ihr nichts.«
    Lily brachte ein mattes Lächeln zustande, ehe sie ihre Röcke lüpfte und floh. Den ganzen Weg zurück zum Herrenhaus schalt sie sich im Stillen. Niemals hätte sie zulassen dürfen, dass Lord Claybourne sie küsste! Er war eine viel
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