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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung
Autoren: Nicole Jordan
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Freundes Marcus aussprach.
    »Ich hoffe sehr, dass Sie mich nicht voreilig verdammen wollen«, unterbrach Claybourne Lilys Überlegungen, »wenigstens nicht, bevor wir uns besser kennengelernt haben. «
    »Es ist unnötig, dass wir uns besser kennenlernen, My Lord«, erwiderte sie gelassen. »Wir bewegen uns nicht in denselben Kreisen, und nach den Hochzeitsfeierlichkeiten werde ich mich wieder gänzlich auf mein Wildfangdasein beschränken, was bedeutet, dass ich es tunlichst vermeiden werde, abermals einen Ballsaal zu betreten. «
    Sein Lachen war rau und charmant, reichlich entwaffnend sogar. »Marcus warnte mich bereits, dass Sie einzigartig seien. «
    Lily war fest entschlossen, seinem ungezwungenen Charme zu widerstehen.
    Sie wollte nicht von Lord Claybourne fasziniert sein. Dieser Mann gab ihr das Gefühl, zart, zerbrechlich und feminin zu sein, was ihr ganz und gar nicht behagte' Ja, er strahlte eine geradezu überwältigende Macht und Männlichkeit aus.
    Was Lily seltsam dünkte, war, dass es nicht allein sein gutes Aussehen und seine maskuline Gestalt waen, die es ihr angetan hatten. Vielmehr umgab ihn die Aura eines Abenteurers, eines kühnen Entdeckers, als sollte er ein Kapitän sein, der die sieben Weltmeere bereiste, oder eine Expedition anführen und die Geheimnisse unbekannter Länder ergründen.
    Lily wusste nicht, ob er womöglich ein Schiff besaß, aber ihr war bekannt, dass er ein großer Sportsmann war. Seine sportlichen Erfolge waren in sämtlichen SaIons legendär, und Winifred hatte den ganzen Tag über ein Loblied auf ihn gesungen, um Lilys Interesse zu wecken und ihn besonders begehrenswert für sie zu machen.
    Nur hatte Lily keineswegs vor, den Marquess zu heiraten - weder ihn noch irgendeinen anderen. Obwohl sie gestehen musste, dass Claybourne der reizvollste Mann war, dem sie je begegnet war. Was wiederum einen umso triftigeren Grund darstellte, ihm weiträumig aus dem Weg zu gehen.
    Das tat sie, sobald der Walzer endete.
    Ohnehin hatte sie vor, den Ball frühzeitig zu verlassen und die Nacht bei ihrer guten Freundin Tess Blanchard zu verbringen, einer vornehmen jungen Dame, die ebenfalls an der Freemantle Academy unterrichtete.
    Sie sagte Arabella Lebewohl und trank anschließend in kurzer Abfolge zwei weitere Gläser Champagner gegen die drohenden Tränen. Dann machte sie sich auf den Weg in die hinteren Stallungen, in denen ehedem die Zuchtstuten untergebracht gewesen waren, um Boots zu füttern und nach den Katzenbabys zu sehen. In diesem abgelegenen Winkel weit ab vom Hof war es herrlich ruhig.
    Lilys Kopf schwirrte noch von zu viel Champagner und zu viel Lord Claybourne. Beim Walzertanzen war leider unvermeidlich gewesen, dass sie deutlich fühlte, wie stark er sich anfühlte - und wie geschmeidig er sich bewegte. Infolgedessen war sie nun reichlich durcheinander.
    »Aber ich sehe ihn nicht mehr wieder«, murmelte Lily, während sie das schwarze Kätzchen in den Karton zurücklegte. »Oder sssu ... zumindest kann Winifred mich nie wieder so peinlich vorführen.«
    In diesem Moment hörte Lily ein Geräusch von unten aus dem Stall, als würde jemand sich räuspern.
    Lily fragte sich, wer dort in den Stall gekommen sein mochte, und lugte vorsichtig über den Rand des Heubodens. Ihr Herz setzte kurzfristig aus, als sie den breitschultrigen Marquess of Claybourne erkannte, der lässig an einem der Stützbalken lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf leicht zur Seite geneigt.
    Rasch zog sie sich wieder vom Rand zurück, weil sich auf einmal alles drehte und ihr schwindlig wurde. Gütiger Himmel! Hatte er gehört, wie sie jammerte, er wäre zu charmant?
    Sie hielt sich eine Hand an die Schläfe, um den Schwindel zu vertreiben, und blickte abermals vorsichtig über die Bodenkante. »M-My Lord, was tun Sie hier? «
    »Ich sah, wie Sie den Ball verließen, und wunderte mich, was Sie in den Ställen wollen. «
    »Sie sind mir gefolgt?«, erkundigte Lily sich entsetzt.
    Claybourne nickte ruhig. »Ja, das bin ich. «
    »Und Sie haben mich schamlos belauscht?«
    »Zugegeben, ich war neugierig. Führen Sie häufig Selbstgespräche, Miss Loring?«
    »Manchmal. In diesem Fall jedoch sprach ich mit der Katze oder, besser gesagt, mit den Katzen. Boots, unsere Stallkatze, hat unlängst Junge bekommen.«
    »Möchten Sie mir vielleicht erklären, was Sie oben auf dem Heuboden machen? «
    »Wenn Sie es ubbe ... un bedingt wissen wollen: Ich füttere die Katze.«
    »Sie sind
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