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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin
Autoren: Tom Cain
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er.
    » Was denn? «, fragte Grantham.
    » Das Ding, das da vorbeigezischt ist, eine Kreuzung aus einer M ü cke und einem Hubschrauber.«
    » Ach das «, antwortete Grantham l ä ssig. » Wahrscheinlich eine von den Aufkl ä rungsdrohnen. Die Polizei setzt sie ein, um die Menge zu beobachten. Sind mit Kameras ausgestattet, raffinierte Ger ä te. Der Elektromotor ist ganz leise, und sie haben nur einen halben Meter Spannweite, sodass man sie vom Boden aus nicht erkennt.«
    Eine Erkenntnis brach ü ber Carver herein, genau in dem Moment, als Lincoln Roberts seine Rede begann.
    » Vor ü ber zweihundert Jahren wurden meine Vorfahren am Ufer des Tschadsees in Zentralafrika gefangen genommen, in einem Land, das damals noch Bornu hie ß . Sie wurden viele Hundert Kilometer durch das Land getrieben zu den Sklavenbaracken von Lagos. Dort wurden sie an wei ß e Sklavenh ä ndler verkauft, die sie ü bers Meer in die Kolonien Amerikas und der Karibik transportierten. Sie machten die schreckliche Atlantik ü berquerung durch, die gef ü rchtete Mittelpassage, und wurden auf dem Sklavenmarkt in Charleston in South Carolina ein zweites Mal verkauft. Die Menschen, die meine Vorfahren ü ber den Atlantik verschifften und die Gewinne in St ä dte wie diese hier brachten, waren wei ß . Die Menschen, die meine Vorfahren zur Arbeit auf den Plantagen zwangen und auspeitschten, waren ebenfalls wei ß …«
    Carver konnte fast sp ü ren, wie die Scham vom Publikum aufstieg, das Bewusstsein einer S ü nde, die nicht wiedergutzumachen war. Doch er h ö rte nur halb zu, denn seine Konzentration war auf den Himmel gerichtet, den er mit dem Fernglas nach den Drohnen absuchte.
    » Doch die Wei ß en waren nicht die einzigen S ü nder im Sklavenhandel, und nicht alle Versklavten waren Afrikaner «, fuhr Roberts fort. » Zu der Zeit, als meine Vorfahren in Gefangenschaft gerieten, war noch kein wei ß er Mann bis zum Tschadsee vorgedrungen. Sie wurden zuallererst von Afrikanern versklavt, die sie an arabische H ä ndler verkauften. Doch das Geld floss auch in die andere Richtung. Ü ber Jahrhunderte hinweg wurden Hunderttausende wei ß e Europ ä er, viele aus England, von R ä ubern gefangen und auf den Sklavenm ä rkten Nordafrikas verkauft. So ist es seit Menschengedenken gewesen. Sklaverei ist die Urform menschlicher Unterdr ü ckung, und es gibt sie noch immer, und zwar in gr öß erem Ausma ß als je zuvor, hier mitten in unserer zivilisierten Welt im einundzwanzigsten Jahrhundert.
    Es ist also Zeit, dass wir Flagge zeigen.. ’.«
    Als die Zuh ö rer jubelten und klatschten, rief Carver Grantham zu: » Wie viele Drohnen sind es? «
    » Keine Ahnung. Zwei, glaube ich.«
    » Es ist Zeit, dass wir sagen: Es reicht! «, erkl ä rte Roberts.
    Der Applaus schwoll erneut an, und Carver schrie: » Sind Sie sicher? «
    » Nein. Aber warum ist das wichtig? «, antwortete Grantham, der M ü he hatte, sich verst ä ndlich zu machen.
    Roberts legte noch mehr Nachdruck in seinen Ton. » Es ist Zeit, dass wir der Sklaverei ein Ende setzen. Und damit werden Sie und ich heute anfangen.«
    Carver sp ü rte im Hals noch die Nachwirkungen der Folter. Es f ü hlte sich an, als h ä tte er einen Cocktail aus S ä ure und Stacheldraht geschluckt, und seine Stimme verabschiedete sich allm ä hlich. » Kapieren Sie denn nicht? «, kr ä chzte er. » Das ist es, was Larsson gemeint hat: Tyzack benutzt eine Drohne! «
    Grantham hielt sich die Hand an die Ohrmuschel und verzog das Gesicht, um anzuzeigen, dass er bei dem L ä rm nichts verstehen konnte. Der ebbte kurz darauf ab, als der Pr ä sident einen Augenblick schwieg.
    » Eine von den Drohnen «, wiederholte Carver. » So wird er es machen.«
    » Sind Sie sicher? Die sind nicht mit Waffen best ü ckt «, hielt Grantham skeptisch entgegen. » Aber geben Sie das weiter, wenn Sie meinen.«
    Roberts kam derweil zum n ä chsten Abschnitt seiner Rede. »Schon bald werde ich Ihnen sagen, wie wir meiner Meinung nach die Macht unserer Streitkr ä fte und das gerechte Anliegen unserer Sache einsetzen k ö nnen, um die Menschenh ä ndler zu besiegen. Doch zuvor m ö chte ich Ihnen zeigen, wie Sklaverei heutzutage aussieht, wie ihre Opfer aussehen. Ich m ö chte Ihnen eine ganz besondere, sehr tapfere junge Frau vorstellen, die ich heute kennenlernen durfte. Sie stammt aus Armenien. Manche unter Ihnen werden von ihrem Schicksal geh ö rt haben … wie sie von einem Mitglied ihrer Familie verraten und an M ä nner
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