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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target
Autoren: Tom Cain
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radikalisiert. In der Folge wurde die Zielperson ein aktives und zunehmend einflussreiches Mitglied im wachsenden Netz islamistischer Terrorzellen.
    Die Überwachung der Telekommunikation durch US-Geheimdienste, koordiniert von der von CIA und FBI getragenen Anti-Terror-Einheit mit dem Kodenamen Alex, bestätigt regelmäßigen Kontakt zwischen der Zielperson und Terrorverdächtigen, darunter die Konsojaya-Gründer Wali Khan Amin Shah und Riduan Isamuddin (alias Hambali), der in Nairobi in Kenia wohnende Wadih el-Hage und mehrere Mitverschwörer der von Manila aus gesteuerten »Operation Bojinka«, bei der zwölf amerikanische Verkehrsflugzeuge gesprengt werden sollten.
    Die jüngsten Bewegungen auf den Konten der Zielperson weisen auf größere als die üblichen Aktivitäten hin. Es ist davon auszugehen, dass die Zielperson einen terroristischen Großanschlag in Europa plant, nahezu sicher in Großbritannien. Dieser Anschlag steht kurz bevor – wahrscheinlich geht es eher um Tage als um Wochen. Aus abgehörten Telefonaten ist zu schließen, dass er seine Familie, die in Südfrankreich Urlaub macht, innerhalb der nächsten 24 Stunden verlassen und nach Paris zurückkehren wird.
    Es besteht eindeutig Gefahr sowohl für militärisches Personal als auch für Zivilisten, wenn die Zielperson ihre Aktivitäten fortsetzt. Darum ist sie für einen sofortigen Einsatz ausgesucht worden.

    Kurz danach kam ein zweites Fax. Darin teilte man Carver mit, dass anderthalb Millionen Dollar auf sein Nummernkonto bei der Wertmüller Maier Privatbank in Genf telegraphisch überwiesen worden seien. Wer auch immer seine Auftraggeber waren – und Carver hegte kein großes Verlangen, das herauszufinden, genauso wenig wie er ihnen allzu gut bekannt sein wollte –, sie zahlten stets pünktlich und ohne Abzug.
    Max rief noch einmal an, als das Flugzeug den amerikanischen Westen überquerte.
    »Und wo sind Sie jetzt?«
    »Eine halbe Stunde von L. A. entfernt«, antwortete Carver. »Der Pilot drückt auf die Tube. In gut zehn Stunden sollte ich am Boden sein.«
    »Gut, das heißt also um 7 Uhr 30 mitteleuropäischer Zeit. Vor Mitternacht erwarten wir nicht viel Bewegung; das ist also in Ordnung. Aber da ist noch etwas, das Sie vorher aus der Welt schaffen müssen.«
    Carver war etliche tausend Kilometer weit entfernt und sprach über Satellitentelefon; doch sein Ärger kam erstklassig durch. »Das soll wohl ein Scherz sein. Zwei Aufträge? Beide improvisiert? Sie halten mich wohl für lebensmüde.«
    »Keine Sorge. Der zweite ist reine Routine«, erwiderte Max. »Er dient der Sicherheit, falls der erste Schlag danebengehen sollte. Unser Freund hat eine Zweitwohnung, die er für geheime Treffen benutzt – persönliche und berufliche, wenn Sie mir folgen können. Wenn er sich bedroht fühlt, benutzt er sie als sicheren Unterschlupf. Und Sie werden einen unsicheren daraus machen, klar? Keine Sorge, wir haben den Kode des Alarmsystems. Es ist wirklich einfach.«
    Carver seufzte. Es war egal, womit man sein Geld verdiente. Am Ende ließ man sich von jedem Brötchengeber denselben Mist gefallen. Er hörte zu, während Max das kleine Liebesnest beschrieb, wo Ramzi Hakim Narwaz gern seine geheimen Geschäfte führte. Dieser islamische Terrorist nahm seine Tarnung als dekadenter Apostat wirklich ernst. Seine Vorstellung war geradezu oskarreif.
    Ein paar Minuten später kamen Grundriss und Schaltplan der Narwazschen Wohnung durchs Fax. Carver brauchte eine halbe Stunde, um sich einen Plan auszudenken. Als Max das nächste Mal anrief, hatte Carver die Ausrüstungsliste parat. Er zählte Transportmittel, Waffen, Sprengstoffe, Zeitzünder, Zündkapseln und sonstige Ausrüstung auf; dann kam er zu den Einzelheiten.
    »Ich brauche eine kleine Büchse Schmieröl, irgendein 3-in-1, außerdem ein halbes Dutzend kleine Gefriertüten mit Verschluss, eine einfache schwarze Reisetasche, eine Stirnlampe mit Gummiband, eine Schere mit 7,5 cm Keramikklinge, Schraubenzieher, Drahtschere, eine Rolle Gaffer-Tape, eine Flasche Jif-Reiniger, ein paar dünne Latexhandschuhe und einen Mars-Riegel.«
    »Wozu brauchen Sie denn einen Mars-Riegel?«
    »Zum essen. Ich nasche gern. Und wo wir gerade davon reden … warum nicht auch eine Pizza?«
    Max bemühte sich noch nicht einmal, seinen Sarkasmus zu verbergen. »Wie Sie wollen, Mann. Soll’s ein besonderer Belag sein?«
    »Ist mir scheißegal«, antwortete Carver. »Es geht mir um die Schachtel. Wenn ich’s mir recht
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