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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)
Autoren: Christina Dodd
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anzubieten, außer vielleicht Gewürze und das Schießpulver.«
    Warlord lachte, und es klang fast ein wenig spöttisch. »Was du nicht sagst. Meine Familie stammt aus Asien.«
    »Leck mich am Ärmel, Mann. Du bist doch nicht etwa auch ein Schlitzauge, oder?«
    »Nöö, ein Kosake aus der Steppe, der heutigen Ukraine.«
    Magnus, der weit herumgekommen war, kannte sich in Geografie bestens aus. In der Ukraine war er als Soldat stationiert gewesen. »Das liegt ziemlich nah an Europa.«
    »Nah ist relativ. Gemessen an Tagesritten und dem Aktionsradius von Handgranaten.« Warlord ließ den Blick über den Nachthimmel schweifen. Und nahm einen Schluck Whisky. »Schon mal was von den Varinskis gehört?«
    Magnus’ Miene verhärtete sich spontan. »Das sind eiskalte Killer.«
    »Soso, du hast von ihnen gehört.«
    »Vor acht Jahren hab ich an der Nordsee ein bisschen
gedealt - Piraterie, ein paar lukrative Geschäfte und so, bis mir drei Varinskis in die Quere kamen. Meinten, es wäre ihr Territorium und dass sie meine gesamte Beute konfiszieren würden.« Magnus tippte sich mit dem Finger auf den Kieferknochen, an die Stelle, wo ihm ein Backenzahn fehlte. »Ich darauf: ›Hey Jungs, bloß keinen Neid aufkommen lassen. Ist genug für alle da.‹ Ich hab wirklich Nehmerqualitäten und kann’ne Menge wegstecken, nachdem mein Dad mich jeden verdammten Tag seines Lebens verdroschen hat, aber diese Kerle … Seitdem hab ich’ne schiefe Nase. Mir fehlen drei Zehen und die beiden kleinen Finger. Nachdem sie mich halb umgebracht hatten, warfen sie mich ins Meer - gluck, gluck, weg isser. War er aber nicht. Die Ärzte meinten später, deshalb wäre ich nicht verblutet.Wegen dem Kälteschock und so. Die Varinskis «, spie er den Namen aus, als wäre er giftig. »Du kennst ihren Ruf?«
    »Ja.«
    »Ich hasse sie. Die Varinskis sind Monster, blutrünstige Monster.«
    »Sie sind meine Familie.«
    Eine eisige Hand fuhr über Magnus’ Wirbelsäule. »Die Gerüchte um sie sind …«
    »Wahr, ja. Stimmt alles, was über sie verbreitet wird.«
    »Auch das noch.« Magnus fasste sich an den Kopf. Er zweifelte an seinem zunehmend vom Whisky benebelten Verstand.
    »Du sagst, die Männer reden darüber, dass ich angeblich kein Mensch bin?«

    Magnus winkte hektisch ab. »Ach, Quatsch. Alles bloß Gerede von einem Haufen behinderter Schwachköpfe.«
    »Ich bin ein Mensch. Ein Mensch mit besonderen Gaben … überaus schönen, angenehmen und faszinierenden Begabungen.« Warlords Stimme klang mit einem Mal hypnotisierend.
    »Mir brauchst du nichts zu erzählen. Im Übrigen bin ich dafür, dass ein Mann seine Geheimnisse für sich behält.« Magnus stand schwankend auf.
    Warlords Hand spannte sich wie eine Klammer um den Arm seines Begleiters, riss ihn zurück auf die Steine. »Bleib hier, Magnus. Du wolltest es doch wissen, oder?«
    »Aber nicht so genau und in sämtlichen brutalen Details«, grummelte Magnus.
    »Du wolltest wissen, ob es stimmt. Okay, ich erzähl dir jetzt mal eine Geschichte.« Warlord drückte Magnus vielsagend die Flasche in die Hand.Vermutlich ging er davon aus, dass sich die Geschichte besser verkraften ließ, wenn man entsprechend Alkohol getankt hatte. »Vor tausend Jahren schloss Konstantine Varinski, einer meiner Vorfahren, einen Pakt mit dem Teufel.«
    »Fuck.« Magnus hasste solche Geschichten. Zumal er ernsthaft an sie glaubte.
    Er wünschte sich insgeheim, dass der Mond die unheilvollen Schatten überstrahlen würde, aber dazu hatte die milde gekrümmte Sichel nicht die Kraft. Zwar verwischte das diffuse weiße Licht die Schatten, aber ganz auslöschen konnte es sie nicht.Wenn seine Kumpel
doch nur da gewesen wären, aber die Idioten waren unten im Tal, spielten, soffen, zofften sich. Keiner wusste, dass er hier oben saß und von menschlichen Abgründen erfuhr, die besser verschwiegen worden wären. Er hatte plötzlich Angst um sein Leben.
    »In den weiten russischen Steppen stand Konstantine in dem Ruf, dass er seinen Spaß daran hatte, zu morden, zu foltern und zu quälen. Es wurde gemunkelt, er sei brutal wie der leibhaftige Teufel.« Warlord lachte milde ironisch. »Satan stieß das böse auf - schätze, er ist ein bisschen eitel -, und er versuchte, seinen Rivalen Konstantine zu eliminieren.«
    »Erzähl mir nicht, Konstantine hätte den Spieß umgedreht und Luzifer ausgeschaltet«, versetzte Magnus fassungslos.
    »Nein, er erbot sich, Satans getreuer Diener zu werden. Er bat um die Gabe, seine Widersacher
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