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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)
Autoren: Christina Dodd
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Irgendwann versiegten die Tränen, denn ihre sämtlichen Sinne signalisierten Lust.
    Nachher, als sie in den Schlaf glitt, meinte sie sich zu erinnern, dass er leise kehlig geseufzt hatte: »Du gibst mir das Gefühl, real zu sein, wieder zu leben.«

2
    A m Morgen wachte Karen von dem Gebimmel der Glöckchen auf. Ein Schwall eisiger Gebirgsluft fuhr über sie hinweg. Mingma, eine Sherpa, schob sich in ihr Zelt.
    » Namaste , Miss Sonnet«, lautete ihre traditionelle Begrüßung.
    » Namaste «, murmelte Karen mit geschlossenen Augen. Sie wartete gespannt, aber Mingma erwähnte weder den Mann, der sich in der Nacht heimlich in ihr Zelt geschlichen hatte, noch kommentierte sie die neue Felldecke.
    Karen klappte die Lider auf und verwünschte das Zelt, das seit fast drei Monaten ihr Zuhause war und es für zwei weitere Monate auch noch bleiben würde. Sofern der Berg gnädig war und sie nicht mit einem frühen Monsun-Unwetter verjagte. Das Zelt war knapp vier Quadratmeter groß und bot Platz für ein Feldbett, ihren Computerarbeitsplatz und eine Truhe, in der sie ihre Kleidung und persönliche Gegenstände aufbewahrte.Wie immer hatte Karens geheimer Lover alle Spuren seiner Anwesenheit verwischt.
    Er war ihr Geheimnis, und das wollte er anscheinend auch bleiben.
    »Warmes Wasser.« Mingma, ihre Köchin, Dienerin und Dolmetscherin verbeugte sich höflich, bevor sie die dampfende Schüssel auf den kleinen Tisch vor dem Spiegel stellte.

    »Danke.« Obwohl Karen wusste, dass das Wasser schnell abkühlte, konnte sie sich nicht dazu überwinden, ihr warmes Bett zu verlassen und nackt durch die Kälte zu laufen.
    Dann sagte Mingma die magischen Worte. »Phil ist noch nicht da.«
    Karen sprang spontan aus dem Bett. »Was?«
    »Die Männer sind da. Aber ohne Phil.«
    »Dieser nichtsnutzige …« Karen beugte sich über ihren Schlafsack, wühlte nach der langen, mollig warmen Skiunterwäsche, die sie jeden Abend am Fußende verstaute, und zog sie an.
    Das ganze Projekt war von Anfang bis Ende eine Megakatastrophe, seufzte Karen im Stillen. Es bedurfte all ihrer Konzentration und Mingmas geballtem diplomatischem Geschick, um die Männer bei der Stange zu halten, dass sie jeden Tag kamen und ohne zu meutern ihren Job erledigten. Und dass Philippos Chronies, ihr Assistent und Project Manager, ihr zusätzlich Knüppel zwischen die Beine warf, war die Höhe! »Wo steckt er diesmal?«
    »Er verließ gestern Abend das Dorf. War stundenlang weg. Kehrte spät in der Nacht zurück, und jetzt schnarcht er, dass die Wände von seinem Zelt wackeln.«
    Ihr Vater gab ihr nie seine besten Leute, aber Phil war ein neuer Negativrekord. Er war zwar ziemlich kompetent, machte aber kein Hehl daraus, dass ihm die einheimischen Sherpas verhasst waren. Folglich versuchte er gelegentlich, sich vom Acker zu machen, indem er irgendwelche erfundenen griechisch-orthodoxen
Feiertage vorschob. Und als Karen ihn darauf festnagelte, dass es eine ihrer leichtesten Übungen sei, via Satellitenverbindung im Internet sämtliche griechischen Feiertage herauszufinden, blies er die Backen auf wie ein Kugelfisch und schmollte.
    Nach einer kurzen PTA - Pussi-, Titten- und Achselhöhlen-Katzenwäsche - stieg Karen in ihre Klamotten: warm gefütterte khakifarbene Arbeitshose, Camouflage-Parka, Schutzhelm und dicke Arbeitsstiefel. »Okay. Ich bin in einer Minute bei euch.«
    Sie trat ins Freie. Die Glöckchen bimmelten leise.
    Mingma folgte ihr. Die Glöckchen klirrten abermals aneinander.
    Anfangs, nachdem sie das Zelt aufgeschlagen hatte, hatte sie die Glöckchen rigoros vom Eingang entfernt. Mingma beharrte jedoch händeringend darauf, dass das Glöckchengeklingel das Böse fernhalte, woraufhin Karen sie um des lieben Friedens willen wieder hingehängt hatte. Und weil sie ähnlich abergläubisch war wie Mingma, aber das brauchte ihre gute Seele nicht zu wissen. Alles, was das Böse abwehrte, war ihr sehr gelegen.
    Der Tag begann ruhig. Unspektakulär. Entspannt.
    Inzwischen wusste Karen, dass das wenig zu bedeuten hatte.
    »Die Männer sind nicht glücklich«, meinte Mingma.
    »Ich auch nicht.« Karen seufzte. »Was ist denn passiert?«
    »Sie kommen dem Herzen des Bösen näher.«
    Karen verzog keine Miene.

    Ihr Vater wäre ausgerastet über so viel kryptisches Gefasel.
    Ihr Vater war stolzer Besitzer der Jackson Sonnet Hotels, einer Kette, die sich auf Abenteuer-Urlaube spezialisiert hatte.
    Die Resorts waren allererste Sahne und boten unter anderem Kurse in
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