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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)
Autoren: Christina Dodd
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Um seine Mundwinkel zuckte ein spöttisches Grinsen. Er amüsierte sich köstlich. Wie viele Lastenträger würde sie wohl anheuern müssen, um ihr bombastisches Gepäck durch die Berge geschleppt zu bekommen? Ob sie auch einen Föhn und ein Bügeleisen dabeihatte? Und womöglich einen Generator, der den dafür erforderlichen Strom produzierte?
    Kaum wollte er seine Aufmerksamkeit der nächsten Touristin zuwenden, machte Karen etwas Seltsames.
    Sie sah ihn direkt an und lächelte.
    Sie hatte faszinierende Augen, blaugrün wie schimmernde Türkise, mit langen dunklen Wimpern, und dieses Lächeln … Sie verströmte eine innere Fröhlichkeit, und alles, was er von ihr gedacht hatte, war plötzlich ausgeblendet.
    Sie war schön.
    Und er getrieben von seiner Lust.
    Ihr Lächeln verlor sich. Wahrscheinlich machte sie sein Starren nervös - sie sah weg. Und diskutierte
stattdessen mit den Gepäckträgern, lauschte geduldig ihrem gebrochenen Englisch, versuchte es mit ihren paar Brocken Nepalesisch, und wo das nicht reichte, unterstützte sie ihre Bemühungen mit ausgreifenden Gesten ihrer Hände.
    Er rührte sich nicht vom Fleck. Er winkte einen der Taschendiebe, die auf dem Bahnsteig herumhingen, zu sich. Drückte ihm eine Münze in die Hand und raunte ihm zu: »Krieg mal raus, wer sie ist und wohin sie will.« Nicht dass es ihn sonderlich interessierte, zumal er einen anstrengenden Job zu erledigen hatte. Folglich fehlte ihm die Zeit, sich um eine Frau mit meerblauen Augen zu kümmern.
    Dann, als er die Antwort seines Informanten bekam, fluchte er wie ein Kesselflicker.
    Sie plante, am Fuß des Mount Anaya zu kampieren, einen Steinwurf von ihm entfernt, um den Bau eines Jackson Sonnet Hotels zu überwachen. Das konnte Monate dauern!
    Er tröstete sich mit der Gewissheit, dass sie vor dieser Herausforderung früher oder später kapitulieren würde. Da irrte er sich jedoch gewaltig.
    Stattdessen kommandierte sie alle herum, und wenn sie aufmuckten, steckte sie das mit einem freundlichen Lächeln weg. Lhakpa, dieser Idiot, hing an ihren Lippen. Die anderen Sherpas grinsten verträumt wie verliebte Schuljungen, während sie die Sprengung vorbereiteten.
    Mit ihr veränderte sich alles. Sie wickelte spielend die Jungs um den Finger. Und wenn er nicht aufpasste, glückte ihr das auch bei ihm.

    Vergiss sie, wusch er sich mental den Kopf. Versuch, nicht mehr an sie zu denken. Das ist das einzig Sinnvolle, was du tun kannst. Du musst diese Frau irgendwie aus deinem Leben eliminieren.

3
    K aren vergewisserte sich, dass die Männer den entsprechenden Sicherheitsabstand einhielten, dann stülpte sie sich den Ohrenschutz über die Ohren, betätigte die Alarmsirene, das Signal, dass sie gleich sprengen würden - und drückte einen Hebel. Der Boden erzitterte unter ihren Füßen, ausgelöst von der Druckwelle der Detonation. Das gewaltige Felsmassiv flog wie ein Spielzeughaus in die Luft und explodierte, zerbarst in zahllose kleine Gesteinsbrocken, die sich nachher bequem abtransportieren ließen.
    Karen hatte sich wieder einmal durchgesetzt.
    Sie nahm den Ohrenschutz ab und wartete angespannt, denn der Berg antwortete mit einem unheilvollen Grollen, weil sie seine Ruhe gestört hatte.Wenn sie Pech hatte, vereitelte der Anaya ihre Arbeit, indem er mit einem lawinenartigen Erdrutsch reagierte - und ihre Leute und sie darunter begrub. Nach etwa einer Minute verlor sich das Rumoren, und sie signalisierte ihren Leuten, dass alles okay sei, indem sie den Daumen hoch hielt.
    Sie lächelten zaghaft zurück. Lhakpa und Dawa
schwangen sich in die Schaufelbagger. Die antiquierten Maschinen sprangen schnaufend an. Ngi’ma gesellte sich mit den übrigen Männern und den Yak-Gespannen zu ihnen.
    Karen kletterte den Pfad hinauf, um einen Happen zu frühstücken. Und richtete sich seelisch-moralisch auf eine längere Diskussion mit Chronies ein, warum sie ihm die Sprengung aus der Hand genommen hatte. Sie war fast oben, als ein unbehagliches Frösteln ihre Arme überzog. Plötzlich beschlich sie das sonderbare Gefühl, heimlich beobachtet zu werden. Das war ihr in letzter Zeit öfters passiert. Sie fuhr herum, ließ den Blick über das atemberaubende Bergpanorama schweifen - und bemerkte Philippos Chronies, der ihr aus südlicher Richtung entgegenkam, sein Glatzkopf schimmerte in der Sonne.
    Phil kam aus Kanada, seine Eltern waren Griechen. Er war klein, mit einem runden Mondgesicht und einem gewaltigen Kugelbauch, so dass er vermutlich Mühe
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