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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück
Autoren: P Maar
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Ratschläge haben mir gerade noch gefehlt!«, sagte Herr Taschenbier.
    »Ach, das ist gern geschehen«, sagte das Sams. »Ich kann dir gern an allen Tagen viele gute Räte schlagen.«

Nächtliche Ereignisse
    Am nächsten Morgen wurde Herr Taschenbier durch einen Aufschrei seiner Frau geweckt.
    »Bruno, komm mal und sieh dir das an! Nicht zu fassen!«
    Noch schlaftrunken schlüpfte er in den Morgenmantel und kam zu seiner Frau in die Küche. Dort sah er, weshalb sie so entsetzt geschrien hatte. Die Kühlschranktür stand offen. Essensreste waren über den ganzen Küchenboden verstreut.

    Irgendjemand hatte während der Nacht den Kühlschrank geplündert und unmäßig gefressen.
    »So was hat das Sams schon seit zwanzig Jahren nicht mehr getan!«, rief Herr Taschenbier.
    »Ich weiß auch nicht, was plötzlich in das Sams gefahren ist. Du musst es zur Rede stellen«, sagte Frau Taschenbier. »Das kann es doch nicht machen. Stell dir vor, sogar das Schokoladenversteck in der Schublade hat es entdeckt. Alle beiden Schokoladentafeln sind aufgefressen. Da liegen nur noch die leeren Silberpapiere!«
    »Was, meine Schokolade ist auch weg?«, rief Herr Taschenbier. Jetzt erst wurde er zornig und rief nach dem Sams.
    Das Sams kam nun auch in die Küche, gähnte laut und lang, betrachtete die Bescherung und sagte: »Oh, ein kunterbuntes Durcheinander, fast ein Durchzweinander, wenn nicht sogar …«
    »Lass deine Sprüche!«, rief Herr Taschenbier. Er war jetzt richtig wütend. »Du frisst mir die Schokolade weg und kommst nicht auf die Idee, dich dafür zu entschuldigen.«
    Die Schokolade war ihm wohl wichtiger als alle anderen aufgegessenen Lebensmittel und die Schweinerei auf dem Küchenboden.
    »Wer? Ich?«, fragte das Sams. Es blickte verblüfft von Herrn zu Frau Taschenbier.
    »Was glaubst du, wer sonst so eine samsmäßige Fresserei anstellen könnte?«, fragte Herr Taschenbier. »Gib doch zu, dass du es warst!«
    »Ich war es nicht. Nie, niemals und nimmer«, rief das Sams. »Ich war das keineswegs und keinesfalls.«
    »Sams, gib es doch zu«, sagte Frau Taschenbier. »Hast du solchen Hunger gehabt? Kriegst du denn nicht genug zu essen bei uns?«
    »Ich war es nicht. Glaubt mir doch!«, rief das Sams, drehte sich um und ging beleidigt aus der Küche. »Denkt ihr vielleicht, ich lüge euch an?«, rief es im Hinausgehen. »Das ist gemeinstens gemein!«
    Den ganzen Tag über herrschte schlechte Stimmung bei Familie Taschenbier.
    Das Sams war beleidigt und gab keine Antwort, wenn man es etwas fragte.
    Herr Taschenbier war unzufrieden, weil er nicht wie üblich zum Nachmittagskaffee ein Stück Schokolade verspeisen konnte, und arbeitete stumm in seinem Erfinderzimmer.
    Erst als Frau Taschenbier vom Einkaufen zurückkam und ihm sagte, dass sie diesmal drei Tafeln Schokolade gekauft hatte, machte ihr Mann wieder einen zufriedenen Eindruck.
    Sie beugte sich zu ihm und flüsterte ihm ins Ohr: »Diesmal verstecke ich die Schokolade in der blauen Suppenschüssel und stelle noch einen Stapel Teller obendrauf. Da wird das Sams sie niemals finden.«
    »Was flüstert ihr da?«, fragte das Sams.
    »Nichts, was dich angeht«, sagte Frau Taschenbier. »Ein Geheimnis zwischen Bruno und mir!«
    »Ich denke nicht, dass das Sams noch mal so eine Fresserei veranstalten wird«, flüsterte Herr Taschenbier. »Wir haben ihm deutlich genug gesagt, wie sehr es sich danebenbenommen hat. Trotzdem ist es gut, dass du die Schokolade so genial versteckt hast.«
    Mitten in der darauffolgenden Nacht wachte Herr Taschenbier plötzlich auf und spürte einen samsmäßigen Hunger. Leise erhob er sich aus dem Bett, murmelte: »Nur der Gang zum Kühlschrank bleibt, wenn mich der große Hunger treibt«, und ging in die Küche.
    Im Dunkeln öffnete er den Kühlschrank und begann zu essen. Dann hob er den Tellerstapel von der blauen Suppenschüssel und holte die Schokolade heraus.
    Plötzlich strahlte ein Blitzlicht auf.
    »Nanu, ich werde geblitzt?«, sagte Herr Taschenbier. »Dabei bin ich doch gar nicht zu schnell gefahren.«
    Er lachte über den eigenen Witz. Dann aß er weiter. Wer ihn da geblitzt hatte, schien ihn nicht zu interessieren. Jetzt stopfte er sich ein großes Stück Hartkäse in den Mund, löffelte zwei Becher Fruchtjoghurt aus und trank schließlich eine Milchtüte leer.
    Dann rülpste er ausführlich, schwankte zurück ins Schlafzimmer, fiel ins Bett und schlief auf der Stelle ein.
    »Diesmal müssen wir strenger mit dem Sams reden«, sagte
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