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Sams im Glück

Sams im Glück

Titel: Sams im Glück
Autoren: P Maar
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»Hier bestimme immer noch ich, was ich wann und wo zu wem sage!«
    Es wandte sich an das Sams und fragte: »Weißt du, wie lange du schon bei deinen Taschenbiers bist?«
    »Ja, das weiß ich genauestens genau«, antwortete das Sams. »Das haben wir vor Kurzem gefeiert: fünfzehn Jahre.«
    »So, so. Fünfzehn Jahre.« Das Übersams konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Es stand auf, holte ein sehr dickes Buch hervor, auf dem es die ganze Zeit gesessen hatte, und sagte: »Dann will ich doch mal im großen Sams-Regel-Buch nachlosen, nachlusen, nachlesen, was passiert, wenn ein Sams länger als fünfzehn Jahre und fünfzehn Stunden und fünfzehn Minuten bei demselben Menschen ist.«
    Das Übersams blätterte im Buch, las und murmelte vor sich hin.
    Das Sams versuchte, einen Blick ins Buch zu werfen. Aber das Übersams drehte ihm schnell den Rücken zu und verdeckte die Buchseite mit beiden Händen.
    »Was passiert denn dann?«, fragte das Sams.
    Die anderen Samse wussten es wohl schon, denn alle kicherten und lachten und tuschelten untereinander.
    Das Übersams beantwortete die Frage nicht. Es schlug das Buch mit einem Knall zu und sagte: »Eines kann ich dir verraten: Es ist besser, du bleibst hier. Und zwar für immer.«
    Das Sams schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht daran!«
    »Was bist du nur für ein eigensinniges, aufsässiges Sams!«, schimpfte das Übersams. »Dein Platz ist hier. Ein Sams gehört in die Samswelt und nicht in die Menschenwelt.«
    »Aber genau dahin will ich zurück«, sagte das Sams.
    »Na gut, na gut«, sagte das Übersams. »Wenn du unbedingt willst, dann geh doch in deine Menschenwelt! Ich kann dich nicht aufhalten. Du hast ja listigerweise dafür gesorgt, dass dich ein Wunschpunkt zurückkehren lässt, wann immer du möchtest.«
    Das Sams fragte: »Willst du mir vorher nicht verraten, was mit mir passieren wird, weil ich jetzt länger als fünfzehn Jahre bei Papa Taschenbier wohne?«
    »Wer hat denn behauptet, dass was mit dir passiert?«, fragte das Übersams und schaute grinsend in die Runde.
    Alle Samse lachten.
    Das Sams blickte ratlos von einem zum andern.
    »Geh schon, geh schon!«, sagte das Übersams. »Hast du nicht gehört? Du kannst zurück zu deinem Popo Taschenbär, oder wie der auch immer heißt!«
    Die Samse lachten noch mehr.
    »Er heißt Papa Taschenbier, das wisst ihr ganz genau!«, rief das Sams. »Ich bin froh, dass ich von euch Lachaffen wegkomme.«
    Es streckte den Samsen die Zunge raus und begann laut zu singen:
    »Ja, lacht nur, lacht das Sams ruhig aus!
    Das stört mich nicht, ich geh nach Haus.
    Ich bleibe jetzt nicht länger hier,
    ich geh zu Papa Taschenbier.«
    »Geh nur, geh nur!«, sagte das Übersams grinsend. »Du wirst bald zurückkommen.«
    »Sei mal nicht so sicher«, sagte das Sams und rief laut: »Trofos! Ich will in die Menschenwelt! Trofos!«
    Gleich darauf war es aus der Samswelt verschwunden.
    Die Samse hörten auf zu lachen.
    Ein besonders kleines Sams, das wohl erst vor wenigen Jahren aus dem Ei geschlüpft war, meldete sich: »Ich hätte da mal eine Frage!«
    Alle Samse stöhnten auf. »Nein! Nicht schon wieder! Immer dieses Mini-Sams mit seinem ›Ich hätte da mal eine Frage‹! Du hast wohl wieder mal nicht richtig zugehört.«

    »Ich hätte da aber trotzdem mal eine Frage«, beharrte das Mini-Sams. »Was passiert denn, wenn ein Sams länger als fünfzehn Jahre bei ein und demselben Menschen ist?«

    Das Übersams schlug das Sams-Regel-Buch auf und las vor:
    »Ist ein Sams fünfzehn Jahre auf Erden,
    dann wird zum Sams sein Papa werden.«
    Das Mini-Sams sagte: »Das verstehe ich jetzt aber trotzdem kein winziges bisschen.«
    »Was verstehst du nicht?«, fragte das Übersams. »Sein Papa Taschenbier wird zum Sams. Ganz langsam. Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag ein bisschen länger. Und was für ein Sams! Das samsigste Sams, das du dir vorstellen kannst.«
    »Danke«, sagte das Mini-Sams. »Das habe ich jetzt verstanden.«
    Unser Sams stand unterdessen schon wieder bei Herrn Taschenbier im Wohnzimmer und sagte:
    »Da bin ich wieder, Papa! Der Wunschpunkt war wunderbar wirkungsvoll, nützlich und beschützlich. Ich bin nur gespannt, was jetzt passiert!«
    »Weshalb? Was soll passieren? Hoffentlich nichts Schlimmes«, sagte Herr Taschenbier.
    »Ich weiß auch nicht«, sagte das Sams. »Das Übersams hat nur gesagt, dass etwas passieren wird.« Und wie üblich fiel ihm gleich ein Gedicht dazu ein:
    »Das Übersams, es hat gesagt,
    es
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