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Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd

Titel: Samantha Dyson 02 - Verhängnisvolle Jagd
Autoren: Michelle Raven
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flehentlich an. »Bitte, ich werde sonst noch verrückt hier im Bett.«
    Das konnte Laurel sich gut vorstellen. Wenn man es gewöhnt war, die meiste Zeit in der freien Natur unterwegs zu sein und sich viel zu bewegen, dann musste wochenlange Bettruhe die Hölle für einen sein.
    »Der Arzt hat gesagt, ich kann dich heute für eine kurze Zeit mit einem Rollstuhl herumkutschieren. Was sagst du dazu?«
    Rey verzog den Mund. »Ich würde lieber laufen, aber wenn das alles ist, was ich haben kann, dann nehme ich es gerne.«
    »Das dachte ich mir. Warte hier, ich bin gleich zurück.« Damit verließ sie das Zimmer.
    Rey blickte ihr hinterher. Er war so glücklich, Laurel endlich wieder fröhlich zu sehen, nicht mehr mit sorgenvoller Miene und Schatten unter den Augen. Er lehnte sich in die Kissen zurück und lächelte. Laurel liebte ihn. Konnte der Tag noch besser werden? Okay, sie könnte wiederkommen, die Tür abschließen und sich nackt ausziehen, bevor sie sich schändlich an ihm verging, aber das wäre in seinem jetzigen Zustand wahrscheinlich kaum möglich. Obwohl … Hitze stieg in ihm auf, als Laurel mit einem Rollstuhl das Zimmer betrat. Sie drehte sich um, schloss die Tür hinter sich und lächelte ihn an. Sein Herz klopfte heftiger, als sie langsam auf ihn zukam.
    »Soll ich dir helfen?«
    »W… wobei?«
    »Beim Anziehen natürlich, oder wolltest du in einem hinten offenen Nachthemd durch die Flure rollen?«
    Erregt durch seine abwegigen Gedanken und gleichermaßen enttäuscht schaute Rey zur Seite. Laurel legte zwei Finger an sein Kinn und hob es etwas an, damit er ihr in die Augen schaute. »Hey, ich habe dich schon nackt gesehen.«
    »Ich weiß.« Rey seufzte. »Das ist mein Problem. Irgendwie kann ich mir etwas viel Besseres vorstellen, als von dir angezogen zu werden.« Er grinste. »Ausziehen zum Beispiel. Du könntest hier zu mir ins Bett kriechen und dich an mich schmiegen.« Er blickte auf und versuchte Laurels Gesichtsausdruck zu deuten. »Entschuldige, das war wohl eine unverschämte Idee.«
    Laurels goldbraune Augen bohrten sich in seine grünen, dann lachte sie. »Nein, aber leider nicht durchführbar.« Sie beugte sich dichter zu ihm. »Ich war zwar kurz davor, auf deinen Vorschlag einzugehen …« Langsam richtete sie sich wieder auf. »… aber da ich Angst habe, dir wehzutun, muss das noch ein paar Tage warten. Außerdem wollte ich dir etwas zeigen.«
    Rey stieß enttäuscht den Atem aus. Dann erwachte seine Neugier. »Was denn?«
    Laurel sah ihn geheimnisvoll an. »Das wirst du dann sehen.«
    Sie ging zum Schrank und holte die Jogginghose heraus, deren eines Bein sie wegen des Gipses aufgeschnitten hatte. Rey schnitt eine Grimasse, als er sich langsam aufrichtete und die Bettdecke zur Seite schob. Er kam sich vor wie jemand, der aus weich gekochten Nudeln bestand, schon diese kleine Bewegung erschöpfte ihn. Schweiß trat ihm auf die Stirn.
    Laurel betrachtete ihn besorgt. War es vielleicht doch zu früh, ihn aus dem Bett zu holen? Entschlossen schüttelte sie den Kopf. Nein, der Arzt hatte gesagt, es sei in Ordnung, und sie wollte auch nicht noch länger mit ihrer Überraschung warten. Sie hätte es ihm natürlich auch einfach sagen können, aber sie fand es besser, wenn er sich mit eigenen Augen davon überzeugen konnte. Also streifte sie ihm behutsam die Hose über die Beine und half ihm dann in den Rollstuhl. Kreidebleich im Gesicht und mit geschlossenen Augen saß er darin, erst allmählich kehrte die Farbe wieder zurück. Laurel hockte sich neben ihn, die Hand auf seinem unverletzten Bein. »Geht es?«
    Reys Augen öffneten sich. Er schluckte. »Ja. Mir war nur schwindelig.« Sein Lächeln wirkte ein wenig gequält. »Lass uns losrollen.«
    Laurel fixierte sein verletztes Bein an der Fußstütze, damit es nicht herunterrutschte, dann schob sie ihn aus dem Zimmer und den langen Gang hinunter.
    Als er ein Schild mit der Aufschrift »Cafeteria« entdeckte, hellte sich seine Miene auf. Er sah Laurel hoffnungsvoll an. »Ich kriege endlich etwas Vernünftiges zu essen, oder? Eine tolle Idee!«
    Laurel schüttelte lachend den Kopf. »Nein, das wollte ich dir nicht zeigen. Aber auf dem Rückweg können wir gerne hier haltmachen. Ich muss dich allerdings warnen, das Essen ist hier auch nicht viel besser.«
    »Glaub mir, alles ist besser.«
    Kurze Zeit später waren sie am Ziel angekommen, ein weiteres Krankenzimmer.
    Erst erstaunt und dann besorgt blickte Rey auf die Tür und dann zu Laurel.
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