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Sam Buillock. Der Club Erotika

Sam Buillock. Der Club Erotika

Titel: Sam Buillock. Der Club Erotika
Autoren: Lena Morell
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mittels einer Pumpe, die schlägt wie ein Herz. Ich habe sogar einen gesehen, dem hat man einen Bart wachsen lassen!“
    „Is’ nich wahr...“ Sam gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. Williams redete immer weiter, schien sich für das Thema zu erwärmen. Sam schaltete ab, beschäftigte sich mit seinem Fall, und wie er in Zukunft ohne Partnerin vorgehen könnte. Es war schwieriger, wenn er niemanden hatte, der sich an die Bosse heranmachen konnte. Es war ein Trio. Zwei davon hatte er schon kennengelernt, aber der Dritte hielt sich im Dunkeln. Es war so gedacht gewesen, dass Leila mit einem oder beiden von ihnen in dieses private Separee verschwand, das zugleich auch Büro war, wo sie – wie er schon herausgefunden hatte – im Safe Aufzeichnungen über ihre Deals und die engsten Mitarbeiter und damit auch den Namen diesen geheimnisvollen dritten Bosses versteckt hatten. Da rankommen und den ganzen Ring sprengen war sein Ziel. Jetzt musste er seine Pläne offensichtlich ändern.
    „...und deshalb werden Sie morgen früh dorthin gehen und mit den Leuten reden.“
    Sam klinkte sich wieder ein. „Wie?!“
    „Sie werden hingehen. Da ist eine gewisse Dr. Michelle, die hat einen C-Klasse Androiden entwickelt, der für den Polizeidienst programmiert ist. Sie werden sich den Androiden ansehen und ihn einige Tage testen. Man erwartet Sie morgen um 9.00 Uhr. Seien Sie pünktlich.“
    Sam starrte ihn entgeistert an. „Ich soll was?! Kindermädchen für irgend so einen künstlichen Heini spielen?! Wie stellen Sie sich das vor? Ich habe einen Job zu erledigen!“
    „Bei dem Ihnen der Androide besser helfen kann als ein menschlicher Partner. Der ist nämlich immer unter Kontrolle, und Drogen machen dem nichts aus. Sie haben damit auch eine wandelnde Datenbank auf zwei Beinen mit einer stets aktuellen Verbrecherkartei, automatischer Fingerabdruckprüfung und DNS-Analyse. Macht der wie nix, ganz nebenbei. Und was noch wichtiger ist: Er hat Aufzeichnungsgeräte eingebaut, mit denen er alles festhalten kann, was die dort sagen oder tun.“
    Sam war aufgestanden. „Kommt ja nicht in Frage. Außerdem, was nützt mir ein Androide! Wenn, dann brauche ich eine Frau als Partner!“
    „Es ist eine Frau. Es gibt auch weibliche Androiden. Setzen Sie sich wieder.“
    Sam wandte sich zum Gehen.
    „Hören Sie, Sam, entweder Sie machen da mit, oder Sie sind von dem Fall abgezogen.“
    Er fuhr herum wie von der Tarantel gestochen. „Was soll das heißen?! Sie können mir den Fall nicht entziehen! Ich habe über ein Jahr dran gearbeitet! Ich bin so knapp dran, ihn zu beenden!“ Er zeigte weniger als einen halben Zentimeter Abstand zwischen Zeigefinger und Daumen. „Das heißt, ohne Leila hätte ich ihn vermutlich schon beendet! Und jetzt wollen Sie, dass ich alles riskiere, nur weil Sie mir einen Raumschiff-Enterprise-Typen unterjubeln wollen?!“
    Williams sah ihn gleichmütig an. „Sehen Sie’s so, Sam: Sie sind einer unserer besten Männer, und wenn ich auf jemanden Rücksicht nehmen würde, dann auf Sie. Aber: Das Ministerium hat es beschlossen. Der Chef des Geheimdienstes hat es beschlossen. Ich habe es beschlossen. Und Sie werden es tun.“

Barrister Institut, 3. Juni 2010, 9.00 Uhr, erster Kontakt mit dem Androiden
    Dr. Benson, der Institutsleiter, ein dunkelhaariger Mann mit Brille und weißem Mantel wie ein Arzt, hieß Sam mit deutlicher Zurückhaltung willkommen, die sich noch intensivierte, als er bemerkte, dass Sams Vorbehalte gegen das Institut und den Androiden noch größer waren als seine gegen ihn.
    „Wie gesagt“, erklärte er, als er Sam an einem Glasschreibtisch gegenübersaß, der den Blick auf seine blank geputzten schwarzen Schuhe freigab und unbarmherzig auch Sams staubige Lieblingstreter offenbarte, „wie gesagt, wir vertrauen gerade diesen Androiden nicht jedem an. Es ist ein äußerst hochentwickeltes Modell der C-Klasse.“
    „Ein Prototyp?“ Sam zog mokant die Augenbrauen hoch.
    „Wir haben keine Prototypen in dem Sinn“, musste er sich belehren lassen, „sondern jeder davon ist ein Einzelstück, wenn man so sagen kann. Eine Persönlichkeit für sich. So wie jeder Mensch quasi ein Unikat ist.“
    „Aha.“ Sam schlug lässig die Beine übereinander, was den Blick des Laborleiters unweigerlich auf seinen Schuh lenkte. Er überlegte kurz, ob er den Fuß verschämt wieder zu Boden stellen sollte, dann grinste er nur spöttisch, als er die gequälte Miene seines Gegenübers sah. In seiner Freizeit
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