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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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Martin V. sind die Päpste gut siebzig Jahre lang in Avignon in Frankreich gewesen weil der Teuffel das Schisma bewirkt hat, also die Spaltung der katholischen Kirche, drum hat es damals sogar drei Päpste zur gleichen Zeit gegeben, einen richtigen und zwei falsche die Ketzer waren, kurzum in der Kirche gab’s ein riesiges Durcheinander damals. Und das ist der Grund warum noch immer viele Frantzosen aus dem Frankenreich ankommen, mitsamt ihrem König der vom Teuffel geschickt ward um Italien zu erobern und den Papst gefangen zu nehmen und ihn als Sklaven nach Avignon zurückzubringen. Aber dieser Papst ist heilig, sagt die Magd, und unser Herrgott wird das nicht dulden. Also frag ich sie wie sie das weiß dass dieser Papst wirklich so gut und heilig ist und sie antwortet mir das wissen doch alle.
    Danach lad ich sie ein mit spaziren zu gehen, weil ich hab so eine Idee dass ich sie in ein Gebüsch mitnehm und ihr Küsse gebe und ein paar Schweinereien mit ihr mache, aber sie erwidert, nein ich kann nicht ich muss gehen auf meine alte Mutter achtgeben, doch man sieht genau dass es sie sehr wohl gelüstet mit mir zu gehen, denn die Weiber sagen immer, nein danke ich kann nicht, aber wenn einer sich auf die Sache versteht, Padrone, dann kriegt er sie alle weich.
    Das ist alles was ich Euch im Augenblick erzählen kann und lass ich Euer Gnaden entscheiden ob das alles gut oder schlecht ist für unsere Heimat Fiorenza.
    Euch immerdar ergeben
    Salaì
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    1 * Hier bezieht sich Salaì auf die sogenannte Dame mit dem Hermelin, das berühmte Porträt Leonardos, das sich heute im Krakauer Czartoryski-Museum befindet.

7.
    Gütigster Padrone,

    das Mägdlein wollt mich nicht begleiten, nun gut, bin ich also allein spaziren gegangen und könnt ich so endlich mal ungestört durch die Stadt streifen und mich ein bisschen zurechtfinden, denn bis jetzt hat sich mir immer der Kopf gedreht von all den Straßen und Plätzen über die Lionardo und ich viele Tage werden gehen müssen, aber kann ich mich ja nicht alle drei Minuten verirren wie ein Trottel.
    Nachdem ich den Palazzo de la Cancelleria im Rücken habe gehe ich an dem von den Borgia vorbei, was die Familie vom Papst ist, und gelange zu den Anwesen der mächtigsten und bekanntesten Familien von Rom, deren Namen Euch, Signior Padrone, gewiss so vertraut sind wie die Tage der Woche, nemlich Fieschi, Orsini, Santa Croce, Chigi, Savelli und Colonna. Vor jedem dieser Palazzi wacht ein Haufen Garden und steht im Dienste der Besitzer, denn die großen Familien von Rom haben seit jeher ihre Händel mit der Papstmacht so wie die Mücke den Mann plagt der schläft. Da fällt mir ein, Padrone, ich muss Euch eine sonderbare Sache berichten, ich könnt mich auch irren, aber gleich wie ich den Spazirgang begonnen da war mir schon als würd ich verfolgt, vielleicht war’s nur ein Gefühl aber welch ein Zufall in Fiorenza geschieht mir sowas nimmer nie.
    Gar sehr gefällt mir der Palazzo de l’Oratore von Venedig der auch Palazzo del Ambasciatore genannt wird, mit der Kirche San Marco und der Residenz der Colonna, und daneben die Kirche der Sanctissimi Apostoli wo just in dem Moment die Messe gelesen wurd, und das hab ich genutzt um zur heiligen Kommunion zu gehn welche ich fast keinen Tag auslasse, gelobt sei Gott mit allen Heiligen Amen.
    In jeder Straße der Stadt schuften viele Maurer Baumeister und Handwerker und manche sind sogar Fremde, nach dem Aktzent mein ich es wären Schweitzer oder Teutsche. Straßen und Dächer und Brücken und Bollwerke und Wasserkondukte werden alle neu gebaut, und überall fliegt ein Staub umher dass ich immerfort rote Augen hab, verflixt. Jüngst hat der Papst das Kastell Sant’Angelo verstärken lassen und dann Haus und Hospital San Rocco de li Schiavoni r est r ura restuar egal erneuert, jetzt will er Kirche und Piazza von San Pietro erweitern und erhabner machen, und darum lässt er einen Brunnen bauen wo viel besser und schöner ist, nemlich aus dem alten haben früher die Pferde und Maulesel von den Reisenden getrunken wie wenn sie auf dem Bauernhof wären, ich sage Euch, Signior Padrone, das ist wirklich eine Schande.
    Im Palazzo vom Vatikan ward für den Papst ein ganz neuer Turm gebaut mit seinen Gemächern und darin herrliche Fresken von Pinturichio, aber die Häuser in Rom sind fast alle alt und zerfallen, drum will der Papst keine neuen bauen und lieber die alten instandsetzen, wofür er die großen Meister wie Giuliano da San Gallo holt. Mein
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