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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Mann.
    Sheila sah, daß in seinen Augen die nackte Angst flackerte.
    »Wer war wieder da, Kenneth? Wer?«
    Kenneth Brandon starrte seine Verlobte fassungslos an. »Ja, aber hast du ihn denn nicht gesehen? Ich ... Es war Sakuro, der Magier.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Niemand war da, Kenneth. Diesen komischen Sakuro gibt es nur in deiner Fantasie. Komm jetzt, wir fahren nach Hause. Du mußt erst einmal richtig ausschlafen.«
    Fast willenlos ließ sich Kenneth Branden zum Wagen führen. Später, als sie bereits nur noch wenige Meilen von Brandons Haus entfernt waren, sprach Kenneth zum erstenmal wieder.
    »Weißt du, was ich für ein Gefühl habe, Sheila?«
    »Nein.«
    »Daß ich in dieser Nacht sterben werde.«
    *
6
    Es war bereits Mitternacht, als Kenneth Brandon nach oben in sein Zimmer ging. Sheila schlief bereits. Kenneth hatte sie dazu überredet, sich hinzulegen. Außerdem hatte er ihr eine Schlaftablette in den Drink gemixt.
    Kenneth Brandons Zimmer war ein prachtvoll ausgestatteter Baum. Das Mobiliar stammte aus vergangenen Zeiten und war ein Vermögen wert. Eine von der Decke bis zum Boden reichende Glastür mit Butzenscheiben führte auf einen kleinen Balkon.
    Kenneth zog die dunkelroten Samtvorhänge vor die Tür, schaltete seine verzierte Nachttischlampe an und legte sich angezogen auf das breite französi-sehe Bett. Dicke Bücher stapelten sich auf der Bettdecke. Fast unbewußt griff Kenneth nach einem Buch, das in einen Einband aus Schlangenleder gebunden war. Automatisch schlug er es auf.
    Dieses Buch, das sein Vater aus Ägypten mitgebracht hatte, verbarg ein schreckliches Geheimnis.
    Vorsichtig blätterte Kenneth es auf. Die Seiten waren dünn und mit der Hand beschrieben.
    Kenneth Brandon las. Und je mehr er sich in das Buch vertiefte, um so schneller vergaß er seine Umwelt. Er hatte plötzlich das Gefühl, als würden die Figuren in dem Buch zu neuem Leben erweckt. Kenneth hörte flüsternde Stimmen, sah Schatten durch das Zimmer wischen und fuhr erschreckt zusammen.
    Erst jetzt merkte er, daß er in einen Dämmerzustand hinübergeglitten war. Das Buch war ihm aus der Hand gefallen und lag neben ihm auf der Bettdecke.
    Bis auf das Ticken einer alten Standuhr war es im Zimmer totenstill.
    Kenneth fror plötzlich. Aber es war keine Kälte, die von draußen hereinkam, sondern ein innerliches Frieren.
    Der junge Mann stand auf. Sein Gesicht war bleich, die Wangen eingefallen. Kenneth griff mit zitternden Fingern nach seiner Zigarettenschachtel. Er steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen und wollte es gerade anzünden, da hörte er das Geräusch.
    Es war ein hohles Kichern.
    Kenneth Brandon erstarrte.
    Wieder dieses Kichern.
    Es kam vom Fenster her.
    Jetzt holen sie dich! schrie es in ihm. Du hast die Dämonen der Vergangenheit geweckt.
    Nun werden sie sich rächen.
    Die Zigarette fiel Kenneth aus dem Mund. Die Vorhänge vor der Tür gerieten plötzlich in Bewegung, teilten sich . ..
    Sakuro, der Dämon aus der Vergangenheit, stand im Raum!
    Kenneth Brandon wich zurück. Grauen und Entsetzen packten ihn wie eine Klammer.
    Würgende Angst drückte seine Kehle zusammen.
    Wieder trug Sakuro den Totenkopf unter dem Arm. Und wieder tropfte aus den leeren Augenhöhlen Blut, das jedoch sofort verschwand.
    Langsam glitt der Magier auf den jungen Wissenschaftler zu.
    Kenneth Brandon sah in die glühenden Augen des Dämons und wußte, daß er verloren war.
    Plötzlich begann Sakuro zu sprechen. In einer Sprache, wie sie früher bei den alten Ägyptern üblich gewesen war.
    Kenneth Brandon hatte sich als Archäologe mit alten Sprachen beschäftigt und konnte den Dämon deshalb gut verstehen.
    »Du hast die Ruhe der Toten gestört!« hörte er Sakuro sagen. »Deshalb werde ich dich mitnehmen in das Reich der Schatten und Dämonen. Du wirst sterben Und doch nicht 7

    sterben. Du wirst zwischen dem Diesseits und dem Jenseits ein grauenvolles Dasein führen. Genau wie dein Vater!«
    Erst jetzt erwachte Kenneth Brandon aus seiner Erstarrung. Mit einem Schrei warf er sich dem Magier entgegen. Seine Faust fuhr hoch. Er wollte sie dem Dämon in das grinsende Gesicht schmettern.
    Doch mitten im Sprung traf ihn der Hieb.
    Kenneth Brandon wurde von einer unheimlichen Gewalt zurückgeschleudert und krachte aufs Bett.
    Über sich hörte er Sakuros teuflisches Lachen. »Du hast versucht, es mit einem Dämon aufzunehmen. Nun wirst du dafür sterben!«
    Kenneth Brandon versuchte sich zu bewegen. Vergebens. Er
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