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Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 29 - Pandahem-Zyklus 03 - Die Feuer von Scorpio
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Stachelschwanz arrogant schwenkend - eine winkende Bewegung, die nur mir gelten konnte.
    Ich spürte die vertraute Enge im Hals.
    Der Skorpion der Herren der Sterne - kündigte er mir jenen anderen Skorpion an, das blaue Skorpionphantom, das die ganze Welt zu umschließen schien?
    Gewiß.
    Der blaue Schimmer hüllte mich fröstelnd ein. Unsichtbare Winde jaulten. Ich stürzte. Kopfüber, herumschleudernd, splitternackt, außer Atem - so packten mich die Everoinye und setzten mich geblendet und nach Luft schnappend in einem anderen Teil Kregens ab, um irgendein Hindernis für die unerklärlichen Pläne der Herren der Sterne aus dem Weg zu räumen.
    Es sei denn... es sei denn, sie hatten mich verächtlich vierhundert Lichtjahre weit durch das All auf meinen Geburtsplaneten zurückverbannt.

2
     
     
    Das Meer toste und brauste keine hundert Schritte entfernt an einem Sandstrand und brach sich in weißen Gischtfontänen an zerklüfteten Felsen, die wie Clawsangzähne in die Brandung ragten. Landwärts ging der Strand sofort in den Dschungel über, der grün und dicht und gefährlich aussah. Befand ich mich noch auf der Insel Pandahem?
    Die Herren der Sterne machen kein großes Aufheben um die Leute, die sie sich dazu erwählten, für sie die Schmutzarbeit zu tun. Wie immer war ich nackt. Das scharlachrote Lendentuch und das Krozair-Langschwert waren verschwunden. Zweifellos bückte sich Seg in diesem Augenblick, um die beiden Dinge aufzuheben, erstaunt über meinen plötzlichen Abgang. Nun ja, jetzt wußte er, wer mich von seiner Seite gerissen hatte und warum ich verschwunden war...
    Weiter vorn ragte eine Landzunge ins Meer und versperrte den Ausblick auf das darunterliegende Terrain; der Dschungel wagte sich hier bis zum Wasser vor. In den Schatten lag ein gekentertes Schiff.
    Es handelte sich um einen Argenter, ein breites bedächtiges Handelsschiff - und ich sah auf den ersten Blick, daß es schon längere Zeit hier lag. Die Aufbauten waren verschwunden - ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie sich tief in den Sand gebohrt hatten, und der Kiel lag unter einer dicken grünen Kruste. Einige Gestalten in braunen Robeneilten auf das Schiff zu und verschwanden durch eine Öffnung in der Wandung im Innern.
    Ich spürte den Mangel an Deckung und eilte hastig zum Dschungelrand. Die Vegetation, die hier im Sand auskommen mußte, war nicht ganz so dicht wie anderswo; unwillkürlich fragte ich mich, wer den großen Kampf der Natur hier wohl gewinnen würde, Strand oder Dschungel.
    Einige Schritte entfernt endete ein Pfad am Strand, und hier erschienen plötzlich weitere Leute und traten aus dem Schatten des Waldes in den grellen Sonnenschein heraus. Sie unterhielten sich miteinander, ihr Stimmengemurmel klang normal und entspannt, und ich schloß daraus, daß sie weder Angst vor gefährlichen Dschungelbewohnern noch vor dem Hinterhalt feindlich gesonnener Krieger hatten.
    Es ist schon seit ziemlicher langer Zeit mein Schicksal, nackt und unbewaffnet in überraschende Situationen gestoßen zu werden, um Probleme für die Herren der Sterne zu lösen. Trotzdem hatte meine Situation nichts Automatisches. Zunächst mußte ich eine Prioritätenliste erstellen. Erstens - was wollten die Everoinye diesmal von mir? Zweitens mußte ich mir eine Waffe beschaffen. Gewiß, ich kenne mich mit den Disziplinen aus und kann meine Gegner auch unbewaffnet durch die Luft schleudern; aber auf Kregen ist jeder Unbewaffnete von Haus aus im Nachteil. Erst als letztes wollte ich mir wegen meiner Kleidung Sorgen machen.
    Ich schob mich näher an den Weg heran und beobachtete drei Leute, die in ihr Gespräch vertieft waren. Ihre Worte klangen gedämpft, doch trafen sie mich wie eine Risslacazunge.
    «Mein Flem! Das ist unerträglich!«
    Und die schnelle, temperamentvolle Antwort: »Du hast recht, bei Giern! Wir geben Pudor Bescheid, dann sind wir das los!«
    »Da bin ich eurer Ansicht, im Namen des Silbernen Wunders!« bemerkte der dritte.
    Übelkeit überkam mich.
    Nun wußte ich, womit ich es hier zu tun hatte. Die drei waren Anhänger Lems des Silber-Leem, eines bösen Kults - böse nach Begriffen normaler Menschen mit normalen Moralbegriffen und einer normalen Einstellung zum menschlichen Leben -, eines Kults, der sich dem Sturz aller anderen Religionen und der Versklavung aller jener gewidmet, die sich vor Lern dem Silber-Leem nicht verneigen wollten.
    Die drei Männer trugen silberbestickte braune Tuniken.
    Sie waren bewaffnet.
    Ihr
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