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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares
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Bescheid.«
    »Es wäre wohl angebrachter«, sagte ich, »wenn Jaidur seiner Mutter persönlich sagte, daß er sich verehelichen will.«
    Jaidurs Nasenflügel bebten. Jaezila schaute mich an und lachte. Ich erwiderte ihren Blick und zeigte zweifellos mein altbekanntes grimmiges Gesicht, das zumindest bei Jaezila keine Ressentiments zu wecken vermochte.
    »Du hast mir einmal gesagt, du wolltest deinen Kindern keine Vorschriften machen, Vater. Ich bitte dich!«
    Ich atmete tief durch. Wir hatten einen uneingeschränkten Sieg errungen, der Aufstand hatte mit einem Triumph geendet. Königin Fahia war verschwunden, was den meisten Leuten gleichgültig zu sein schien. Prinz Babb war tot. Die Zauberer waren aus dem Land geflohen. Wir wollten dafür sorgen, daß Lildra unanfechtbar gekrönt wurde, um dann unsere ungeteilte Aufmerksamkeit Hamal und der verrückten Herrscherin Thyllis zuzuwenden. Dies alles lag in der Zukunft. Hier und jetzt aber galt meine Sorge Delia. Es erschien mir undenkbar, sie um die Hochzeit ihres Sohnes zu bringen. Dies sagte ich auch ganz offen.
    Ich wollte schon auf die offenkundige Tatsache hinweisen, daß ich meinem Sohn keine Befehle gab, sondern ihn lediglich auf eine ziemlich selbstverständliche Verhaltensweise hinwies, da wurde ich unterbrochen.
    Lildra trat vor. Jaidur beobachtete sie mit der schlummernden Gewalt eines Vulkans, der dicht vor dem Ausbruch steht.
    »Majister«, sagte sie mit fester Stimme zu mir, »du hast recht und unrecht zugleich. Jaidur schuldet seiner Mutter Liebe und Respekt, doch schließlich müssen wir unser Leben zusammen gestalten. Wir möchten diesen Weg auf richtige Weise beginnen, doch können wir nicht zulassen, daß die Vergangenheit über uns gebietet.«
    Das erschien mir ganz vernünftig, bei Vox! Aber trotzdem... Delias Halbbruder Vomanus, der bei uns stets im Ruf eines hitzigen Abenteurers gestanden hatte, hatte praktisch heimlich geheiratet. Valona, die nicht Valona die Klaue genannt werden wollte, war Vomanus' Tochter. Dies erklärte, warum ich bei ihrem Anblick das Gefühl gehabt hatte, sie erinnere mich an jemanden. Damals allerdings war Delia ziemlich gekränkt gewesen - soweit sie dieses Gefühls fähig war -, daß Vomanus uns nicht über seine Hochzeit informiert hatte. Wenn ihr eigener Sohn Jaidur nun eine Handlungsweise an den Tag legen wollte, die ich selbst als gedankenlos empfand, konnte Delia nur neuer Schmerz bereitet werden. Und das durfte ich nicht zulassen, soweit es mir möglich war, Schaden zu verhindern.
    Auch diese Argumente trug ich vor.
    Schließlich wurde die Hochzeit so lange hinausgeschoben, daß ein schneller Flieger Vallia erreichen und zurückkehren konnte. Ich verstand, daß es die beiden eilig hatten. Die Königin von Hyrklana mußte eine sichere Herrschaft antreten, und ein starker Mann als König festigte ihre Position zusätzlich. Mit der Zeit würden sich außer der unseren noch andere Parteien bemerkbar machen. Zum Beispiel Vad Noran. Ich fragte mich, wie er zu seiner neuen Herrscherin stand und ob er die Waffen gegen sie erheben würde. Wenn er es tat, wollte ich ihn gehörig in seine Schranken verweisen, bei Harg! Zumindest äußerte ich mich Lildra gegenüber so.
    »Das hätten wir also geregelt«, beendete ich die Diskussion. »Ich fliege nach Vallia und gebe der Herrscherin persönlich Bescheid. Ich glaube, sie wird alles stehen und liegen lassen, um an deiner Hochzeit teilzunehmen, Jaidur. Aber sollte sie für die Schwestern der Rose unterwegs sein...«
    »Da sehe ich keine Probleme«, sagte Jaezila fest. »Ich begleite dich, Jak - Vater - ach, bei Vox! Bleiben wir bei Jak!«
    Das gefiel mir. Hastig bereiteten wir den Flug vor und suchten uns einen bequemen, schnellen Voller aus. »Wenigstens wird es keine Havarie geben, wie so oft bei hamalischen Vollem«, sagte ich.
    Viele dringende Aufgaben erwarteten uns in Hyrklana - und zwei, die mir besonders wichtig waren, würden sehr schwer zu lösen sein. Ich war Gast in diesem Land. Ich hatte keine Macht. Ich konnte mich nur darauf verlassen, daß Jaidur nicht nur meine Wünsche erfüllen, sondern Dinge anordnen würde, die ich für notwendig hielt und die dem Sohn des Herrschers von Vallia anstanden - auch wenn diese Dinge nicht unbedingt von einem König von Hyrklana erwartet wurden. Bald würde der junge Bursche erfahren, was es bedeutete, König zu sein. Ich unterdrückte die schlimme Befürchtung, sein steiler Aufstieg zur Macht, die er zusammen mit Lildra ausüben
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