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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Pflicht nicht im Wege stehen.«
    Ich war im Moment nicht gewillt, über diesen Punkt nachzudenken. Später beschäftigte ich mich gründlich damit, wie Sie hören werden; aber im Moment kam es vor allem auf die Entscheidung an.
    Und da gab es – wie meine Freunde bereits wußten – für mich im Grunde nur einen Weg.
    »Wir reiten«, sagte ich. »Und zwar sofort. Das heißt, ich reite mit Naghan.«
    Entrüstet riefen die anderen durcheinander. Ich beruhigte sie.
    »Wenn ihr mitkommen wollt, seid ihr willkommen. Aber wenn ihr die Risiken für zu groß haltet, nun, dann ...«
    Ich konnte nicht weitersprechen. In den Gesichtern malten sich Verblüffung und Kummer und lodernde Wut.
    Sie wußten – so hoffte ich jedenfalls –, daß ich sie nur neckte.
    In der Sprache, die im größten Teil Paz' gesprochen wird, in der kregischen Sprache, die nach meiner Ansicht den Völkern aufgezwungen worden war, gibt es viele bildhafte Wortschöpfungen, Flüche, Treueschwüre und Liebesworte. Manche finden eine einigermaßen stimmige Entsprechung in den Sprachen der Erde, manche sind ganz kregischen Ursprungs. Nennt man jemand einen Fambly, so ist dies eine freundliche, nette Bezeichnung, in der allerdings auch eine kleine Zurechtweisung mitschwingt. Als ich mich den Zorcas zuwandte und leise »Famblys!« sagte, wußten meine Männer genau, was ich meinte. Natürlich gibt es auf beiden Welten dumme Menschen, die nichts richtig verstehen. Bezeichnet man jemanden als Fambly, so ist das etwas anderes, als wenn man ihn mit Onker oder Hulu oder einer sonstigen pittoresken kregischen Bezeichnung belegt.
    »Ich werde meine beiden Halb-Schwadronen ...«, begann Karidge.
    »Nein. Wir müssen davon ausgehen, daß Chuktar Mevek unseren Anmarsch überwacht. Und entdeckt er nur die Spur einer nachrückenden Kavallerie-Einheit, verschwindet er sofort.«
    »Quidang, Majister!«
    Dieses Wort war zwar ein Ausdruck der Zustimmung, doch ließ Karidge keinen Zweifel daran, daß ihm mein Befehl nicht schmeckte. Er war Kavallerist. Es fiel ihm schwer, meiner Überlegung zu folgen, daß sich auch ohne klirrendes Geschirr und stampfende Hufe etwas Vernünftiges erreichen ließ.
    Nachdem Karidge der Kavallerie befohlen hatte, unsere Rückkehr abzuwarten, stiegen wir auf und ritten im Schein der untergehenden Sonnen los. Vor uns erstreckte sich ein fruchtbares Gebiet in einer gewaltigen Schleife des Großen Flusses, der Frau der Fruchtbarkeit. Dieser Teil Vallias war mit allerlei natürlichen Gaben gesegnet; das Land verbreitete seine Güte in reichlich wachsenden Ernten, in obstschweren Bäumen, in Form von Weiden, auf denen das Vieh schnell fett wurde. Weiter westlich in der Randzone der Halbwüste, die Ocker-Grenze genannt wurde, waren allerlei wertvolle Bodenschätze zu finden. Die Gegend hieß Vinnurs Garten und ging im Norden in Falinur und im Süden in Vindelka über. Beide Provinzen erhoben Anspruch darauf.
    Niemand hätte zu sagen gewußt, wer die rechtmäßigen Ansprüche vertrat. Ich hatte die Auseinandersetzung einigermaßen gelöst, indem ich eine willkürliche Grenzlinie zog, die Vinnurs Garten halbierte. Den Betroffenen gefiel diese Regelung wenig, sie mußten aber anerkennen, daß es kaum eine andere Lösung gab. Falinur war Seg Segutorios Kovnat gewesen, bis er dieses Amt aufgab und ich Turko zu seinem Nachfolger bestellte. Über Vindelka herrschte Kov Vomanus, Halbbruder Delias. Beide waren Klingengefährten. Keiner würde den Anspruch gewaltsam gegen den anderen durchsetzen.
    Unter anderem bewirkte der Groll, den die im Süden lebenden Falinurer gegen Seg hegten (weil er ihre Ansprüche nicht aktiv vertrat und außerdem die Sklaverei zu beseitigen versuchte), daß sie sich Layco Jhansi zuwandten. Jhansi war Erster Minister des alten Herrschers gewesen und hatte ihn verraten. Die Verschwörung, der der Herrscher zum Opfer fallen sollte, war fehlgeschlagen, und Jhansi hatte sich fluchtartig in seine eigene Provinz Vennar zurückgezogen, das westlich von Falinur lag, und hatte in der Zeit der Unruhe seine Position festigen können. Probleme gab es an seiner Nordgrenze, doch hatte er erst jüngst den Versuch unternommen, nach Süden in die herrschaftliche Provinz Orvendel einzufallen, nachdem es ihm gelungen war, Vindelka zu überrennen. Wir hatten seine Armee in der Schlacht von Ovalia besiegt und waren danach erfolgreich nach Norden vorgerückt, um Vindelka zu befreien. Die Reise nach Hyrklana, die ich seit längerer Zeit plante, hatte
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