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Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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allgemeinen Kontrapunkt. Der Mann und die Mädchen torkelten lachend an mir vorbei und verschwanden weiter hinten in einem dunklen Zimmer.
    Buttergelbes Lampenlicht zeichnete ein verzerrtes Rechteck auf den Teppich.
    Um zur Dachtür zu gelangen, mußte ich den Lichtstreifen durchqueren.
    Das Orchester und die Leute verdoppelten ihre Anstrengungen, sich gegenseitig zu übertönen. Das Lärmen schien immer mehr zuzunehmen. Die Tür blieb offen, und hinter der Öffnung huschten immer wieder Gestalten vorbei – oder torkelten hin und her. Ein weiterer Mann erschien. Er kroch auf Händen und Knien. Eine schlanke kleine Fristle-Fifi ritt auf seinem Rücken und schlug ihn mit einem Schuh; zwischendurch gab sie ihm aus einem Glas Wein zu trinken. Der größte Teil des Weins – der hellgelb schimmerte – schwappte auf den Teppich. Beide schrien, so laut sie konnten. Ich schob mich einige Zentimeter weiter an der Wand entlang.
    Wieder schwankte jemand aus der Tür, stolperte über den knienden Mann und die Fifi und brach mit kreischendem Lachen zusammen. Sein Wein bespritzte alle. Er hatte einem dunkelroten Wein zugesprochen, und die Flüssigkeit loderte im Lampenlicht.
    Durch den Lärm machte sich eine Stimme bemerkbar:
    »He, Nath! Komm her, um Havanduas willen – diese Hamalier haben mich bei der ...« Der Rest ging in einem Gurgeln unter.
    Der Bursche, dem das Mädchen auf dem Rücken hockte, stand auf. Er torkelte. Das Mädchen klammerte sich mit nackten Beinen an ihm fest. Er verzichtete darauf, sie abzuwerfen, und stürmte ins Zimmer zurück, und der Bursche, der über ihn gestürzt war, rappelte sich unsicher auf, schüttelte den Kopf und kicherte töricht.
    Er schaute auf sein leeres Glas, schnalzte feierlich mit der Zunge und marschierte auf die offene Tür zu. Er prallte neben dem Türrahmen gegen die Wand, torkelte zurück, schüttelte den Kopf, riß sich zusammen und nahm Kurs auf die anderen.
    Da schloß jemand die Tür.
    O ja, bei Krun! Das waren ja tolle Leute dort drinnen ...
    Ich atmete langsam aus, löste mich aus den Schatten und marschierte auf die Tür zu. Meine Hand lag auf dem Riegel. Ich schob die Tür bereits auf – da zuckte hinter mir wieder das Licht auf.
    Eine kichernde Mädchenstimme fragte, von Schluckauf unterbrochen: »Du willst schon gehen? Ihr Hamalier seid doch viel zu ernst! Komm, trink mit!«
    Ich drehte mich nicht um und versuchte einen möglichst leichten Ton anzuschlagen. »Das solltest du mal einem Klingenschwinger im Heiligen Viertel von Ruathytu sagen!«
    Daraufhin meldete sich eine Männerstimme, nachdrücklicher als die anderen: »Hamalier? Ich wüßte aber nicht ...«
    Da gab es keine andere Möglichkeit mehr.
    Ich stürmte durch die geöffnete Tür, knallte das Holz hinter mir zu und legte den Riegel vor. Zum Atemholen war keine Zeit mehr. Und schon war ich die Treppe hinaufgestürmt und lief über das Dach, das sich unter den kregischen Sternen erstreckte.
    Vor mir stand das Flugboot – natürlich angekettet und unter einer Plane!
    Die erste Kette flog los. Die zweite Kette ruhte bereits in meinen Fingern. Da hörte ich es deutlich hinter mir scharren. Mit einer explosiven Bewegung tauchte ich zur Seite weg, fing mich wieder und zog mein Schwert.
    Die Wächter zeigten sich unbekümmert, daß es ihnen nicht gelungen war, mich zu überraschen. Die Frau der Schleier schwebte frei am Himmel und zeigte mir die beiden deutlich – so wie sie mich auch sehen konnten.
    Von unten war lautes Klopfen zu vernehmen; die Festteilnehmer begannen sich mit der verschlossenen Tür zu beschäftigen.
    Die Wächter hielten ihre Schwerter nach Art von Berufssoldaten und griffen mich an. Sie trugen die vornehme Uniform dieses Hauses, eine Sammlung Rüschen und Rüstungsteile aus Bronze, das Ganze in schwarzgelbe Karos gefaßt. Die beiden verstanden ihr Handwerk. Allerdings schienen sie von mir keine ernsthaften Probleme zu erwarten, vermutlich wegen meiner grauen Stoffmaske, die auf einen Mann hinzudeuten schien, der sich unerkannt durch die Schatten schleichen und am liebsten keinem Kampf stellen wollte.
    Und damit hatten sie recht, bei Zair!
    Die Wunden, die ich bei meinem letzten Kampf auf dem Jikaida-Spielfeld erlitten hatte, waren noch kaum verheilt. Ich fühlte mich noch immer schwach. Ja, ich vermochte eine Klinge zu führen und einigermaßen mitzuhalten. Doch mich in einen längeren Kampf einzulassen, das überstieg noch meine Kräfte. Heute nacht hatte ich hier schnell und heimlich
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