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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Kopf kürzer machen und die Prinzessin nach Valka oder Delphond abschieben.«
    »Glaubst du, Königin Lushfymi wird den Herrscher heiraten?«
    »Wenn Sie auch nur ein Quentchen Verstand besitzt, ja.«
    Das Gespräch drehte sich um die Königin Lushfymi von Lome, die den Spitznamen ›Königin Lust‹ hatte. Der Herrscher hatte bei Todesstrafe verboten, die hohe Dame so zu nennen.
    Im Beisein von zwei Fremden unterhielten sich die Männer zurückhaltender als sonst. Ohne Kleidung war nicht sofort zu erkennen, welcher politischen Gruppierung sie angehörten, und ihre Worte verbargen, was sie nicht offenkundig machen wollten. Als Händler und Kaufleute der Mittelschicht neigten sie vermutlich der Racter-Partei zu, einige vielleicht auch den Khanders von Vondium, einer Gruppe, die in der Gemeinschaft der Geschäftsleute eine neue Kraft schmieden wollte. Die Racters stellten die mächtigste Partei in Vallia, ihr gehörten Aristokraten und Edelleute an, und die Kaufleute erhofften von ihr eine Fortsetzung des Status quo und eine ausgeglichene Wirtschaftslage. Ohne die farbigen Ärmelstreifen, ohne Symbole und Ansteckzeichen waren die Männer in ihrer Nacktheit gleich, sich ähnlich und in der Persönlichkeit doch wieder sehr verschieden.
    Sie redeten verschlüsselt. Trotzdem hatten sie viel gesagt. Bei ihnen herrschte die Ansicht vor, es sei an der Zeit, daß der Herrscher wieder heiraten und einen Sohn zeugen sollte, der die Familientradition fortsetzte, wenn er in der Lage war, sein Erbe zusammenzuhalten, und daß der Herrscher seine Tochter Delia und ihren unzivilisierten Graint von Ehemann auf die Großen Ebenen von Segesthes verbannen sollte. Einige ließen sogar anklingen, daß ihrer Meinung nach der Prinz und die Prinzessin auf die Eisgletscher Sicces gehörten.
    In den letzten Minuten vor dem Auseinandergehen wandten sie sich wieder den Themen zu, die noch interessanter für sie waren, den Preisen und Liefermöglichkeiten, den geschäftlichen Aussichten, den Kosten des Geldes, der Faulheit der Sklaven, der wiederaufflackernden Gefahr eines Krieges mit dem Hamalischen Reich und dem Schutz vor künftigen Katastrophen.
    Sie erwähnten sogar die Einkommensteuer – doch Obszönitäten hatten im Neunfachen Bad keine große Chance, jedenfalls nicht Obszönitäten dieser Art.
    Travok Ott gähnte und wandte sich freundlich an den Fremden. »Du schläfst hier heute nacht, Koter? Du hast uns deinen Namen noch nicht gesagt.«
    »Ja, ich werde hier wohl übernachten. Ich heiße Nath Delity.«
    Die anderen nickten. Es lag auf der Hand, was sie dachten: ein Mann aus der Provinz, der sich die Pracht Vondiums anschaute, der größten Stadt der Kontinentgruppe Paz.
    Nath Delity setzte ein schwaches Lächeln auf. »Ich komme aus Evir und finde Vondium ein bißchen warm.«
    Darüber lachten die anderen, stolz auf ihre Stadt, ein wenig verächtlich auf die Provinzen herabblickend, besonders auf Evir, das im hohen Norden Vallias lag.
    »Du hättest hier sein sollen, als der Herrscher im Sterben lag, als die Chyyanisten Unruhe stifteten und die Dritte Partei ihr Unwesen trieb, Koter Delity. Dann wäre dir noch wärmer geworden.«
    Vandrop zwirbelte sein Ziegenbärtchen und blickte zu der Nische hinüber. »Und du, Koter?« sagte er mit höflichem Lächeln. »Du hast bisher kein Wort gesagt. Wir möchten nicht den Eindruck erwecken, wir seien ungesellig. Es ist nur, daß wir uns alle so gut kennen. Dein Name, Koter – wenn du ihn uns anvertrauen möchtest.«
    Einige hatten sich bereits zum Gehen gewandt und verließen rufend und lachend den Raum, andere aber blieben stehen, um die Antwort zu hören. Zweifellos wollten sie besänftigt werden. Vielleicht hatten sie etwas gesagt, das sie lieber hätten für sich behalten sollen. Es gab überall Spione, die Ärger machen konnten ...
    »Ich heiße Jak Jakhan«, sagte ich – schnell genug, damit die anderen nicht merkten, daß ich log. »Aus Zamra. Euer Gespräch hat mir großes Vergnügen bereitet, Koters.«
    »Zamra?« fragte Travok Ott.
    »Zamra?« fragte Ortyg mit bebendem Doppelkinn.
    »Wenn ich recht informiert bin«, sagte Vandrop, »ist Zamra ein Kovnat des Prinzen Majister?«
    »Oh«, gab ich zurück, »ich bin seit meiner Kindheit nicht mehr dort gewesen ...«
    Das nahmen die anderen mit sichtlicher Erleichterung zur Kenntnis. Ich hätte wohl besser eine Racterprovinz als Geburtsort angegeben oder über meine Herkunft überhaupt nichts gesagt. Aber ich bin nun mal stolz auf
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