Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Luxus-Etablissements seiner Art; trotzdem waren die Gebühren hoch, und die Kundschaft setzte sich aus den mittleren Schichten zusammen, Kaufleute und reisende Händler, die für die erlesenen Annehmlichkeiten einer Nacht bezahlen konnten.
    Die meisten Männer kannten sich bereits, kamen sie doch seit Jahren hierher, um sich zu entspannen und zu plaudern. Ein Stück entfernt saß ein Mann auf einer Marmorbank; er lächelte, schloß sich dem Gespräch an und nickte angemessen respektvoll; doch er war ein Fremder. So verlief das Gespräch auf vorsichtigeren Bahnen als sonst.
    Eine prächtige Fristle-Fifi eilte herbei, um Travok Otts Kelch nachzufüllen; ihr glänzendes dunkelblaues Fell unterstrich die herrliche Figur und machte aus ihr eine Erscheinung von atemberaubender Schönheit.
    »Ich habe mich immer für den Herrscher eingesetzt«, fuhr Travok fort. »Habe ich nicht Opaz gedankt, als er sich von seiner Krankheit erholte? Habe ich nicht meine Läden zugemacht, als die opaz-verfluchten Chyyanisten mit ihren Schwarzen Federn Unruhe stifteten? Habe ich nicht einen Sohn in der Marine?« Der Wein schimmerte auf seinen Lippen. »Vallia ist auf dem Rücken von Männern wie mir erbaut.«
    Der dürre Mann in der Ecke, durch die der wärmste Lufthauch strich, schürzte die Lippen, und sein dünner Ziegenbart richtete sich auf. Seine braunen vallianischen Augen saßen tief unter sandpapierähnlichen Brauen. Er zupfte an seinem gelben Handtuch und sagte: »Gewißlich, Travok. Vallia stützt sich auf Männer wie dich – und wie Kov Layco.«
    Diese Worte waren doppeldeutig gesprochen, doch Travok Ott nahm sie als Kompliment.
    »Kov Layco Jhansi ist die rechte Hand des Herrschers, Vandrop, da hast du recht. Es heißt, er habe Ashti Melekhi mit eigenen Händen umgebracht. Die Wächter ...«
    Ortyg lachte und ließ seine Fettschichten wabbeln. »Diese Wächter werden wir in Vondium nicht mehr zu Gesicht bekommen.«
    »Trotzdem weiß auch er von der Untreue der Prinzessin Majestrix. Es ist beinahe schon stadtbekannt ...«
    »Und dieser ruppige Klansmann, ihr Ehemann? Er weiß nichts?«
    »Er weiß nichts über Vallia, soviel ist klar, bei Vox!«
    In diesem Punkt schienen die Anwesenden einer Meinung zu sein.
    Vandrop hob eine Hand an seinen dürren Ziegenbart und streichelte ihn nachdenklich. »Dieser primitive Klansmann ist ein Fremdkörper. Es heißt, er trägt einen Bart bis zum Bauchnabel.«
    »Bei Vox!« rief Travok. »Ein muskulöser, haariger Klansmann aus dem fernen Segesthes hat die Frechheit, in unser Land zu stürmen und unsere Prinzessin zu entführen wie ein Graint oder Cramph oder Leem ...«
    »Aber war er gestern abend nicht im Palast?« fragte Vandrop. »Die Berichte sind widersprüchlich, sogar wirr, aber ...«
    »Er war dort, Vandrop«, sagte Ortyg. »Ich habe aktuelle Nachrichten von meinem freigelassenen Sklaven, der Kontakt hat zu einer Shishi aus dem Palast – dieser Dray Prescot war tatsächlich dabei. Wie er dorthin gekommen ist, weiß niemand. Jedenfalls rettete Kov Layco den Herrscher vor Ashti Melekhi ...«
    Mehrere Stimmen unterbrachen ihn und überredeten Ortyg, die Geschichte von Anfang an so zu erzählen, wie er sie gehört hatte. Er machte das Beste daraus und schilderte in allen Details, wie die Vadnicha Ashti Melekhi den Herrscher hatte vergiften wollen und wie Layco Jhansi sie mit seinem Dolch getötet hatte. Überall tote Wächter und Blut; doch Ortygs Informanten lieferten keine Erklärung dafür, wenn auch geflüstert wurde, daß es sich um Jiktars der Chulik-Söldnergarde handeln sollte – aye, und der Chuktar gehörte ebenfalls zu den Toten.
    Das Gerede nahm kein Ende. Während des langen Abends suchten Männer und Frauen Erholung und Entspannung im Neunfachen Bad, ehe sie zu Bett gingen. In Kürze würden sich die Männer erheben und entweder nach Hause gehen oder in die Neunte Kammer wechseln. Besucher mochten es vorziehen, in dem geschmackvoll eingerichteten Gästetrakt zu schlafen. Der Fremde, ein gutgebauter junger Mann, dessen Haar dunkler war als das übliche vallianische Braun, würde vermutlich im Etablissement übernachten.
    »Bei Vox!« sagte Vandrop und gähnte. »Was du da über die Prinzessin Majestrix gesagt hast, ist schwer zu glauben ...«
    »Wie dem auch sei«, warf Travok ein. »Wenn Königin Lushfymi zurückkehrt, wird sie die Wahrheit schnell erfahren ...«
    »Ja, denn sie ist eine kluge Königin«, sagte Urban der Handschuhträger.
    »... und wird diesen Turko einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher