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Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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Manifestationen persönlich wahrgenommen. Khe-Hi-Bjanching ebenfalls. Wir sind besorgt.«
    »Ich ebenfalls. Was hat das alles mit dem Aufenthaltsort der Prinzessin Majestrix zu tun?«
    »Sie kehrte allein von einem unbekannten Ort zurück.« Bei diesen Worten verdüsterte sich Chius Gesicht, und er trank hastig einen Schluck Wein. Ich wußte genau, daß ihm bekannt war, wohin Delia mit unseren Freunden geflogen war – nach Aphrasöe, in die Schwingende Stadt der Savanti. Dorthin hatte Delia den Herrscher gebracht, um ihn vom Gift Ashti Melekhis zu erretten, die nun tot war. Mir war weiterhin bekannt, daß selbst der mächtigste Zauberer aus Loh große Angst hat vor den Savanti nal Aphrasöe.
    »Sie kehrte also zurück«, sagte ich. »Ich möchte aber wissen, wo sie sich jetzt aufhält ...«
    Er fuhr mit der Hand über seinen Seidenmantel, der reich mit Symbolen bestickt war – mit Runen und anderen archaischen Zeichen, die leichtgläubige Hilfesuchende beeindrucken mochten. Er wanderte in der Kammer hin und her, wobei er sorgfältig darauf achtete, mit seinen hochgekrümmten braunen Pantoffeln nur auf die Teppiche zu treten und nicht auf die kalten Steine. Den Wein trug er in einer klauengleichen Hand mit sich herum. Endlich blieb er stehen und musterte mich.
    »Ich lasse mich für dich in Lupu sinken, Prinz, und stelle den Aufenthaltsort der Prinzessin Majestrix fest. Der Preis dafür ...«
    Beinahe hätte ich gelächelt. Für einen so hochmütigen Burschen war das ein sehr primitives Wort.
    »Sag ihn mir!«
    (Natürlich ahnen Sie, die Sie sich das Tonband mit meiner Geschichte anhören, daß ich davon ausging, all meine Freunde wären durch Zauberkraft an ihre kregischen Geburtsorte zurückversetzt worden, und Delia müsse sich deswegen wieder in Vondium aufhalten. Da ich sie kannte, wußte ich, sie würde sich sofort in ein Flugboot setzen und nach Aphrasöe zurückkehren, um mich zu finden. Vielleicht hatte sie sich aber zuerst nach Osten begeben, nach Valka. Ich hatte keine Lust, den weiten Weg zur Insel Ba-Domek zurückzulegen, auf der sich Aphrasöe erhebt, und sie dort womöglich nicht anzutreffen. Und ich wollte keine Zeit auf den Flug nach Valka verschwenden, wenn sie dort nicht war. Also mußte ich wissen, wo sie sich in genau diesem Augenblick aufhielt.)
    »Gold«, sagte Chiu, und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Die Zauberer aus Loh können stets Gold gebrauchen, denn bisher ist es uns nicht gelungen, das Geheimnis seiner Herstellung zu ergründen.« Er machte eine schwungvolle Handbewegung. »Aber Gold ist nur ein kleiner Teil des Preises.«
    Er sagte mir nichts, was nicht auf Kregen allgemein bekannt war. Ich starrte ihn an, und er fuhr hastig fort:
    »Die Pläne Ashti Melekhis, den Herrscher zu töten, sind zunichtegemacht worden ...«
    Ich hatte langsam genug von seiner Überheblichkeit. »Daran trägst du aber keinen Anteil«, unterbrach ich ihn. »Es war deine Pflicht, ihn zu warnen. Warum sollte er dich weiter kleiden und ernähren, wenn du ihn dermaßen im Stich gelassen hast?«
    Er fuhr hoch, und hektische Röte überzog sein Gesicht. »Mit einem Zauberer aus Loh solltest du vorsichtiger sprechen, Prinz!« rief er zornig. »Hast du vergessen ...?«
    »Ich will vergessen, daß du deine Pflichten gegenüber dem Herrscher vernachlässigt hast, wenn du mir auf der Stelle sagst, wo sich die Prinzessin Majestrix aufhält. Was deinen Lohn in Gold angeht – so sollst du Gold erhalten.« Ich rollte meinen Mantel auf und ließ die darin ruhenden Waffen im Schein der Samphronöllampen funkeln. »Und was die weitere Bezahlung betrifft, so läßt sich das sicher einrichten ...«
    Mordlust funkelte in seinen Augen. Doch er nickte, als habe er plötzlich einen Entschluß gefaßt. Er hockte sich auf den Boden. Mit der Person, die er suchte, brauchte er nicht bekanntgemacht zu werden; er hatte Delia im Palast persönlich kennengelernt. Er hob die Hände vor die Augen und begann sich vor und zurück zu wiegen, wobei er einen Ton anstimmte, der immer schriller wurde, bis er als unhörbare Vibration verstummte.
    Es lag auf der Hand, daß Chiu ein sehr mächtiger Zauberer war oder mehr wußte, als er mir gesagt hatte. Er begann sofort mit der dritten Phase der Lupu-Versenkung – ohne den anfänglichen langen und stummen Kampf mit den Fesseln der Seele – des Ib –, die allmählich gelockert werden und die Wirklichkeit und die darüber hinausreichenden Kräfte zusammenbringen und miteinander
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