Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
vermochte.
    »Kytun, du alter Teufel! Vergnügst du dich mal wieder!«
    »König! Notor Prescot!« Und wieder mußte ich einige Rippenstöße einfangen. »Dray! Was für ein Anblick!«
    Meine Djangs zeigen sich niemals überrascht, wenn ihr König aus dem Nichts erscheint und sie aus einer Zwangslage befreit. Irgendwie ist es aufreizend, für wie selbstverständlich sie es halten, daß ihr König in Zeiten der Not in Erscheinung tritt, aber ich bin daran gewöhnt. Außerdem ist es ein schmeichelhaftes Gefühl, das muß ich zugeben.
    Es ist allerdings die traurige Wahrheit, daß ich mich selten in Djanduin aufhalte. Doch was immer die Zauberer von Loh auch vermögen – ganz zu schweigen von den Savanti –, ich kann mich nun mal nicht an verschiedenen Orten Kregens gleichzeitig aufhalten. Allerdings hat es da schon gewisse Zeitverschiebungen gegeben ...
    Die anderen neun drängten herbei. Beim Absturz und während des nachfolgenden Kampfes waren sechs Djangs umgekommen.
    Es folgte die allgemeine Begrüßung, die recht lebhaft ausfiel. Später schlugen wir ein Lager auf und aßen, denn der Voller war gut versorgt. Wenn noch Katakis am Leben waren, so wagten sie nicht, ihre häßlichen Gesichter zu zeigen. Mit ihren bewehrten Schwänzen brauchen die Katakis sich nur vor wenigen Rassen in acht zu nehmen – etwa Chuliks oder Pachaks, doch am meisten fürchten sie wohl die Djangs.
    Kytun öffnete eine Amphore mit dem besten Jholaixwein, den er für unser Wiedersehen aufgehoben hatte. Der Wein war ein Geschenk von mir; wir teilten die Portion in elf Teile – und es war ein Genuß.
    »Und der Herrscher ...?«
    »Aye, Dray! Die Königin, Mutter Diocaster, möge ewig auf sie herablächeln, stieg als erste in den Taufteich und führte ihren Vater die Treppe hinab. Und er bewegte sich und setzte sich auf der Bahre auf, ehe sie sich auflöste, bei Zodjion vom Silverstux! Und sofort äußerte er vernünftige Worte. Er war geheilt, völlig geheilt! Und dann, nun, dann ...« Und Kytun kratzte sich mit der oberen linken Hand am Kopf, während die anderen Hände mit Essen und Trinken beschäftigt waren. »Nun, im Taufteich erschien etwas Blaues und Kaltes, und im nächsten Augenblick – wie soll ich's erklären? – waren wir in Djanguraj, und ich brüllte nach einem Voller. Eben noch waren wir dort, dann waren wir zu Hause. Djan ist mein Zeuge, eine äußerst merkwürdige Sache, bei Zodjuin von den Sturmwolken!«
    Später wurden die toten Djangs zum Begräbnis vorbereitet, ein schlichtes Feldritual. Ich sah zu und nahm daran teil, denn ich war der König.
    Im Gespräch mit Kytun konnte ich nicht verhindern, daß meine vordringlichen Sorgen spürbar wurden.
    »Du bist unser König, Dray. Aber im Augenblick wirst du in Vallia nötiger gebraucht.« Er fuhr mit dem Öllappen über seinen Djangir. »Natürlich sieht man dich dort nur als Prinz an. Eines Tages ...«
    »Djanduin«, sagte ich mit rauher Stimme. »Djanduin bedeutet mir mehr als Vallia. Vielleicht noch Valka ...« Ich brauchte nicht weiterzusprechen. »Eines Tages, Kytun, wird ganz Paz vereinigt sein.«
    Während der Belagerung zwischen den Felsen hatte man keine Zeit gehabt, gründlich an dem Flugboot zu arbeiten; jetzt machten wir uns daran, das Gestänge zu richten, das die Auftrieb schenkenden Silberkästen steuerte. Nach anstrengender Arbeit, begleitet von Flüchen, die den ganzen Pantheon der Kriegergötter Djanduins erfaßten, hatten wir das Ding instand gesetzt. Der Voller konnte wieder fliegen.
    Kytun blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Djanguraj«, sagte ich. »Wir nehmen diese wunderbare Zorca mit; Schatten habe ich den Hengst getauft. Platz gibt es genug. In Djanguraj steige ich auf einen kleinen schnellen Voller um, der mich nach Vondium bringt ...«
    Weiter kam ich nicht.
    »König!« bellte Kytun. »Wir folgen dir, um die Unholde zu zerschmettern, die den Vater der Königin vergiften wollten! Bei Djondala mit dem Verdrehten Stab! Dies ist unsere Pflicht – aye, und ein Vergnügen!«
    Ich war in Versuchung. Bei Zair, mit einer Bande wilder Djangs im Rücken ließ sich mein Ziel schnell erreichen. Aber die Vorsicht überwog. Geduldig versuchte ich zu erklären, was ich meinte.
    »Nimm einmal an, eine Horde vallianischer Edelleute stürmte nach Djanduin, um Djangs zu bestrafen. Würdest du ...«
    »Ich würde ihnen die Ohren abschneiden und sie ... Oh ...«
    »Stolz, Kytun, ist zuweilen eine törichte Sache, doch in anderen Augenblicken ist er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher