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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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flaschengrüne Blätter in der schwachen Brise melodisch raschelten. Auf die Entfernung mochten aufmerksame Katakis meinen zottigen Kopf allenfalls für einen weiteren Busch halten.
    Die klobige Gesteinsformation war vor langer Zeit eingestürzt. Die Brocken bildeten ein verwittertes Durcheinander. Der schlammige Fluß krümmte sich dahinter, und viele Wildvögel stiegen kreischend auf und kreisten über uns, eine Myriade von Flügeln vor dem grellen Tageslicht.
    Ein Funkeln zwischen den Steinen weckte meine Aufmerksamkeit. Ein genauer Blick durch zusammengekniffene Lider – dann seufzte ich ergeben.
    Ein Voller steckte zwischen den Felsen fest. Er hatte eine harte Landung hinter sich. An einer abgebrochenen Stange im Bug flatterte eine Flagge – orange und grau.
    Nun, das ergab einen gewissen Sinn.
    Djanduin war das nächste Land, in das Angehörige der zum Taufteich vorgedrungenen Gruppe zurückgeschleudert worden waren. Daher waren es natürlich Kytun und seine vierarmigen Freunde, die auf der Suche nach mir Ba-Domek als erste erreichen würden.
    Ihr Voller war abgestürzt, wie es diese Boote auf Kregen manchmal an sich haben.
    Mir fiel gar nicht ein, hinabzustürmen und mich in den Kampf zu mischen. Für meine Begriffe gab es kaum einen besseren Kämpfer als einen Djang, wenn man vielleicht einmal von den Klansleuten absah. Beim Anblick der Szene überkam mich keine Sorge um die Sicherheit der Djangs, soweit sie im Nahkampf mit den Katakis standen.
    Die Katakis sind kräftig und mit ihren muskulösen Armen und dem stahlversehenen Peitschenschwanz äußerst gefährlich. Sie kämpfen hart – und gemein. Doch Djangs haben vier Arme und kämpfen noch besser – und gemeiner, wenn es sein muß.
    Und das war jetzt der Fall. Denn es standen knapp zehn Djangs gegen über hundert Katakis, die schrill schreiend auf ihren Zorcas herumgaloppierten, Pfeile zwischen die Felsen schossen und vorpreschten und zurückwichen, um die kampfstarken Djangs aus ihrer Deckung zu locken.
    Auf der Fläche zwischen den Katakis und den Felsen lagen viele Tote, die meisten Katakis. Auch die Djangs hatten Verluste erlitten, was ich voller Kummer feststellte. Meine Wiedersehensfreude mit diesen Wesen wurde dadurch sehr gedämpft. Ich hatte nicht vergessen, daß ich der König von Djanduin war.
    Am einfachsten und dümmsten wäre es gewesen, aufzusteigen, mit Schatten den Ring zu durchbrechen und meinen Leuten in der Verteidigung beizustehen. Wir hätten den Kampf dann bis zum Letzten durchstehen können. O ja, darin hätte eine gewisse Freude gelegen, vielleicht auch ein wenig von dem schillernden Ruhm, der die Dummköpfe im Militär zweier Welten immer wieder begeistert. Aber ich war Dray Prescot, kein dickköpfiger Blödian von General, auch wenn ich mich zuweilen in anderen Dingen als Onker erwies. Denn selbst der alte Dray Prescot, der in seinen früheren Tagen auf Kregen oft vergeblich gegen sein Temperament angekämpft hätte – selbst er hätte sich wohl überlegt, dort zwischen die Kämpfenden zu fahren.
    Ich wußte zwar nicht, wie lange die Auseinandersetzung schon ging, doch gab es gewisse Anzeichen dafür, daß meine Djangs sich schon länger ihrer Haut erwehrten, als es die meisten anderen geschafft hätten. Die Katakis hatten in der Nähe ein Lager errichtet, was an sich schon vielsagend war. Die Bewegungen der vierarmigen Kämpfer zeugten von Müdigkeit. Wenn ich nicht bald etwas Entscheidendes zustande brachte, würden meine mutigen Kämpfer, die mich als ihren König ansahen, entweder den Tod finden oder in die Sklaverei geraten.
    Ich entfernte mich rückwärts vom Hügelkamm, stand auf und stellte einen Fuß in den Steigbügel.
    »Jetzt gibt es Arbeit für uns, Schatten«, sagte ich. Die Zorca warf den prachtvollen Kopf hoch, und ihr spitzes Horn schimmerte. »Beim Schwarzen Chunkrah. Wir wollen diesen Katakis eine Lektion erteilen!«
    Und ich stieg in den Sattel und ließ die Zorca antraben.

18
     
     
    Die rötlichen Rücken der Chunkrahs bewegten sich in Wogen auf und nieder, wie ein Kornfeld in der Sonne. Ich begab mich ans hintere Ende der Herde und betrachtete die Tiere, schätzte die Größe und Form der Herde ab und die Beschaffenheit des Landes und suchte nach Leittieren, die mir einen Teil der Arbeit abnehmen konnten. Mein Plan war weder neu noch besonders schlau, doch er mußte Abhilfe bringen. Trotzdem erforderte er einen wohlüberlegten Einsatz.
    Meine Klansleute können mit Chunkrahs Wunder vollbringen. Sie
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