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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder
Autoren: Tori Carrington
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gewaltigen Splitter eingezogen. Goliath umkreiste ihn bellend. Connor musste lachen.
    In der letzten Woche hatte sich seine Haltung seinen Angehörigen gegenüber verändert. Er fühlte sich nicht länger pausenlos für sie verantwortlich. Und er sprang nicht sofort, wenn etwas passierte. Jetzt war er einfach ein Teil der Familie.
    Ein Psychologe hätte es wahrscheinlich darauf zurückgeführt, dass ihm die anderen geholfen hatten. Früher hatte er keine Hilfe gebraucht, sondern hatte für alle gesorgt. Vielleicht hatte es auch mit Brontes Abschiedsrede zu tun. Jedenfalls fühlte er sich endlich frei, Fehler zu begehen und in Angriff zu nehmen, was er wollte - wie zum Beispiel dieses alte Haus Und er überlegte nicht, was die anderen darüber dachten, oder ob er sie enttäuschte.
    Es tat ihm allerdings Leid, dass er Bronte enttäuscht hatte.
    Sie fehlte ihm. Wie hatte das in so kurzer Zeit geschehen können? Niemals zuvor hatte eine Frau bisher sein Herz erobert.
    Aber Bronte war eben nicht wie andere Frauen. Sie war mutig, klug und rassig. Sie sagte stets, was sie dachte. Und sie forderte ihn heraus wie keine andere vor ihr.
    Und sie löste bei ihm Gefühle aus wie keine andere.
    „Du hast dir den richtigen Platz ausgesucht", sagte seine Schwägerin Kelli und setzte sich neben ihm auf den Zaun, während die anderen den alten Stall abrissen. „Hier ist es am sichersten. Ob die wissen, was sie tun?"
    Connor erwiderte ihr lächelnd. Sie war tüchtig und hübsch und passte perfekt zu David.
    Er stockte. Seit wann betrachtete er seine Schwägerinnen nicht mehr als seine Feindinnen? Er wusste es nicht. Er genoss einfach ihre Gesellschaft. „Ich glaube, die haben keine Ahnung, was sie tun."
    Sie strich das blonde Haar zurück. „Ich sagte, sie sollten eine Abrissfirma beauftragen. Aber haben sie auf mich gehört? Nein.
    Mit etwas Glück bringen sie sich nicht gegenseitig um."
    Connor lachte. „Willkommen bei den McCoys."
    Sie betrachtete ihn nachdenklich.
    „Was ist?"
    „Ach, ich weiß nicht", entgegnete sie. „Ich nahm eigentlich an, dass es dir gar nicht passt, dass deine Brüder geheiratet haben. Anfangs vermutete ich, es würde dich ärgern, dass sie dir zuvorgekommen sind. Dann wurde mir aber rasch klar, dass wir nicht sehr viel über dich wissen, Connor McCoy. Besonders nichts über die Gründe, die dich an einer anständigen Beziehung zu einer Frau hindern."
    Er wich ihrem Blick aus. Das war es, was ihn schon immer an Frauen gestört hatte: Sie durchschauten einen Mann nicht nur, sondern sprachen auch aus, was sie dachten.
    „Weißt du", fuhr Kelli fort, „ich habe David versprochen, dich nicht zu bedrängen, aber ..." Sie seufzte. „Ich gehöre noch nicht lange zur Familie, aber mit Bronte bin ich seit vielen Jahren befreundet."
    Connor wäre am liebsten weggelaufen, aber er konnte sich nicht von der Stelle bewegen.
    „Also, da ich bisher diese bewusste versteinerte Miene bei dir vermisse, kann ich vermutlich weiterreden?"
    Er nickte.
    „Ich weiß nicht, was sich zwischen euch abgespielt hat. Was Beziehungen angeht, ist Bronte so verschwiegen wie du. Ich wollte dir aber sagen, dass Bronte eine verdammt tolle Frau ist.
    Wenn sie sich bindet, dann fürs Leben. Als Freundin war sie immer für mich da, was ich auch anstellen mochte. Sie zögerte nie und verurteilte nie. Sie war eben da." Kelli blickte zum Stall.
    „Und ich weiß, dass du auch so bist."
    „Fragt sie nach mir?" Connor bereute die Worte, sobald er sie ausgesprochen hatte.
    „Ständig", erwiderte Kelli und lächelte.
    Connor konnte sich nicht mehr bremsen. „Und was erzählst du ihr?"
    „Ach", meinte sie, „eigentlich nicht viel. Ich habe ihr nur erzählt, dass du in das alte Haus auf der anderen Seite vom McCoy-Land gezogen bist. Das hat sie gefreut."
    Er nickte, weil er damit gerechnet hatte.
    Wieder ertönte ein Fluch, und David hüpfte auf einem Bein herum. Kelli sprang vom Zaun herunter. „Das ist mein Stichwort." Sie drehte sich noch einmal um. „Solltest du Bronte anrufen, hätte sie wahrscheinlich nichts dagegen, egal, was sie zu dir gesagt hat. Ich meine ja nur, falls dir der Gedanke kommen sollte." Sie lächelte. „Vermutlich wird sie dir aber gehörig die Meinung sagen."
    Connor runzelte die Stirn. „Wäre es bloß so einfach."
    Kelli stemmte die Hände in die schmalen Hüften. „Das ist es.
    Du musst nur den Hörer abnehmen, die Nummer eintippen, und schon hast du deine Gesprächspartnerin am Apparat. Stell dir das mal
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