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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich
Autoren: Sandra Marton
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gesehen hatte.
    Eine Woche nach der Ankunft in New York hatte er das Schweigen gebrochen und Alessia über den Termin informiert, den er bei der Gynäkologin, die ihm sein Hausarzt empfohlen hatte, arrangiert hatte. Normalerweise hätte er seine Schwägerinnen um Rat gefragt, aber da schließlich niemand in der Familie wusste, dass er eine Ehefrau hatte, noch dazu eine schwangere …
    Er hatte mit Widerspruch gerechnet, doch Alessia hatte sich nicht gesträubt. Im Gegenteil, der Mutterinstinkt schien ganz natürlich bei ihr eingesetzt zu haben. Sie verzichtete auf Wein, achtete auf eine vitaminreiche Ernährung, und ein paar Mal hatte er schon gesehen, wie sie mit einem leichten Lächeln über ihren Bauch strich.
    Nick war mit zu dem Termin gegangen, schweigend und distanziert. Bis dann die Frauenärztin in das Untersuchungszimmer gekommen war und den Ultraschallkopf über den Bauch seiner Frau geführt hatte.
    Da war es, auf dem Monitor. Dieser kleine schwarze Fleck war ihr gemeinsames Baby.
    „Ein sehr schönes Bild“, hatte die Ärztin sich gefreut und zu ihren Erklärungen angesetzt, und Nick hatte impulsiv nach Alessias Hand gegriffen und ihre Finger gedrückt. Und sie hatte seine gedrückt. Bis … bis sich ihre Blicke begegnet waren und Nick wieder alles eingefallen war. Wie sie ihn betrogen hatte, mit ihren Händen, ihrem Mund, ihrem Körper …
    Es reichte! Es wurde Zeit, dass er sich sein Leben zurückholte. Ein Termin beim Anwalt, um die Optionen zu erörtern. Trennung, Scheidung und das Sorgerecht für sein Kind, denn darauf würde er bestehen.
    Er würde nicht zulassen, dass sein Kind fünftausend Meilen entfernt von einer intriganten Frau mit den gleichen hinterhältigen Charaktereigenschaften wie ihre Vorfahren aus dem Mittelalter aufgezogen wurde. Der Frau fehlten die grundlegenden Voraussetzungen, um Mutter zu sein.
    Es musste ein Anwalt sein, von dem keiner der Orsini-Brüder je gehört hatte, damit …
    Das Licht an der Sprechanlage blinkte. Was immer seine Sekretärin von ihm wollte … es konnte warten. Er war jetzt nicht in der Stimmung, um …
    Doch da wurde die Tür zu seinem Büro schon aufgestoßen. Izzy und Anna, seine Schwestern, marschierten herein.
    Nick zwang sich zu einem Lächeln. „He, Mädels. Schön, euch zu sehen. Trotzdem wäre es angebracht, so lange zu warten, bis meine Sekretärin …“
    „Wir sind keine Mädels“, unterbrach Izzy ihn, und die Temperatur im Raum fiel um mindestens zwanzig Grad. „Wir sind Frauen.“
    „Sicher, ich wollte nur …“
    „Aber was verstehst du schon von Frauen, nicht wahr?“, setzte Anna jetzt klirrend kalt an.
    „He, was immer das Problem ist, ich …
    „Was zum Teufel bildest du dir eigentlich ein! Einfach zu heiraten und dann niemandem davon zu sagen und deine Frau vor uns allen zu verstecken?“
    Nick wurde blass. An den Schultern seiner Schwestern vorbei konnte er sehen, dass seiner Sekretärin der Mund offen stand. Hastig ging er zur Tür. „Ich will nicht gestört werden“, knurrte er und schlug die Tür zu.
    „Nick, wir verlangen eine Antwort von dir.“
    Izzy, sonst sanft wie die Blumen, die sie so sehr liebte, sah aus, als wollte sie ihn ohrfeigen. Und Anna spuckte Feuer, wie nur Anna Feuer spucken konnte. Ein Bild stürzte auf ihn ein, eine Erinnerung an ihre Gothic-Phase, als Anna sich das blonde Haar schwarz gefärbt, schwarzen Nagellack und schwarzen Lippenstift aufgelegt und nur schwarze Kleidung getragen hatte.
    „Bist du plötzlich taub?“, fauchte sie. „Wir waren gerade bei dir zu Hause. Wir haben sie gesehen. Und wir wollen wissen, was du …“
    Nick kniff die Augen zusammen. „Was habt ihr bei mir zu Hause herumzuschnüffeln?“
    „Ah, das ist mal wieder typisch!“ Izzy lachte verächtlich. „Jetzt schiebt er uns die Schuld zu. Aber was kann man schon anderes von ihm erwarten.“
    „Hört zu, ihr beiden …“
    „Nein, du hörst uns zu.“ Anna stach mit dem Zeigefinger auf seine Brust ein. „Du bist verheiratet. Du hast eine Frau. Und du wirst Vater.“
    Nick funkelte seine Schwestern an. Dann stöhnte er, ging hinter seinen Schreibtisch und ließ sich auf den Stuhl fallen. „Ja.“
    Izzy und Anna tauschten einen Blick. Anna schnaubte, Izzy schüttelte den Kopf.
    „Wann genau wolltest du uns davon wissen lassen?“
    Nick lachte trocken auf. „Ich weiß nicht. Vielleicht nach der Geburt. Oder nach der Scheidung.“ Er sah auf, knirschte mit den Zähnen. „Was habt ihr bei mir gewollt?“
    „Wir
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