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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich
Autoren: Sandra Marton
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mochten? Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. „Und … und was ist mit Liebe?“
    Er küsste sie. Küsste sie, bis ihre Lippen rosig und geschwollen von seinem Kuss waren. „Was ist damit?“, brummte er dann.
    Ja, was, dachte sie. Und als er begann, sie langsam auszuziehen, stellte sie das Denken ein.

13. KAPITEL
    Sie würden standesamtlich heiraten. Das war der schnellste Weg.
    Selbst dann würde es mindestens zwei Wochen dauern, behauptete Alessia überzeugt, für all die notwendigen Unterlagen und das Aufgebot. Schließlich hatte sie als PR-Agentin schon mehrere Hochzeiten geplant.
    „Morgen“, widersprach Nick ebenso überzeugt und machte am nächsten Vormittag ein paar Anrufe.
    Am Nachmittag lieferte ein Kurier einen dicken Umschlag. Nick öffnete ihn und begann zu grinsen.
    „Was?“, fragte Alessia gespannt.
    Sein Grinsen wurde breiter. „Zeit, ein Hochzeitskleid zu kaufen, Prinzessin.“
    „Du meinst …“
    Er nickte nur. Und fuhr mit ihr zusammen nach Florenz, wo ihm bei ihrem letzten Restaurantbesuch eine kleine Boutique aufgefallen war.
    „Wir brauchen ein Kleid“, sagte er zu der Verkäuferin, die sie freundlich begrüßte.
    „Für einen besonderen Anlass?“
    „Für einen ganz besonderen Anlass.“ Nick schlang Alessia den Arm um die Taille und zog sie an sich. „Wir heiraten morgen.“
    Er grinste breit. Alessia wurde rot. Die Verkäuferin lächelte selig.
    Eine Stunde später verließen sie den Laden wieder, ein hellrosa Seidenensemble mit passenden Accessoires in den großen Einkaufstüten. Die Dämmerung war hereingebrochen, es wurde kühl. Alessia erschauerte.
    „Ist dir kalt, Liebling?“
    Sie nickte stumm. Auf dem Weg zu seinem Ferrari zog Nick sie enger an sich. Doch Alessia hatte gelogen, ihr war nicht kalt. Der Schauer hatte sie überkommen, weil sich ein Gedanke in ihrem Kopf breitmachte. Drängte Nicolo auf eine schnelle Hochzeit, damit ihr keine Zeit blieb, die Entscheidung noch einmal zu überdenken? Oder wollte er sich selbst keine Zeit lassen, um seine Meinung nicht doch noch zu ändern?
    Ein weiteres Beben durchlief sie. Sie wollte gar nicht daran denken.
    Nick war klar, dass er die Dinge eilig vorantrieb, aber dafür hatte er auch einen guten Grund.
    Je mehr Zeit sie sich ließen, desto wahrscheinlicher wurde es, dass seine Familie herausfand, was vor sich ging. Die Orsinis, vor allem seine Brüder, hatten ein echtes Talent, Geheimnisse aufzudecken. Sollten sie irgendwie Wind von der Heirat bekommen, würde die Angelegenheit zu einem Riesenzirkus werden. Er hatte es doch bei seinen Brüdern miterlebt, erst Rafe, dann Dante und schließlich Falco. Die kirchliche Trauung, die Musik, der Empfang, die Kleider, die Smokings.
    Und seine Brüder, die würden ihn glatt auseinandernehmen. Du kennst sie gerade mal zwei Wochen? Ist sie etwa schwanger von dir? Nun ja, sie war schwanger von ihm. Und so gutmütig die Frage vielleicht gestellt sein mochte, er würde sie wohl mit den Fäusten beantworten müssen, denn hier ging es um Alessia. Ob sie schwanger war oder nicht, ging niemanden etwas an. Alessia würde seine Frau werden, bei dieser Entscheidung gab es keine allgemeine Abstimmung.
    Außerdem … je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass er das Richtige tat. Das Baby – Alessias und sein Baby – hatte seinen Vater verdient.
    Die Frau, die er heiratete, war ein echtes Geschenk. Sie war schön, intelligent, humorvoll. Sie brachte ihn zum Lachen. Sie erweckte eine Zärtlichkeit in ihm, die er nie bei sich vermutet hatte. Sicher, die Heirat war vielleicht überstürzt. Aber es würde alles gut gehen. Sie würden eine glückliche Ehe führen. Nach dem ersten Schock war es eigentlich sogar eine recht angenehme Vorstellung, jeden neuen Tag mit Alessia in den Armen zu begrüßen und jeden Tag mit ihr in den Armen zu verabschieden.
    Ehen waren schon wegen weniger geschlossen worden.
    Also erst die Trauung, dann die Flitterwochen. Danach würde er seine Brüder informieren und sie bitten, es seiner Mutter und seinen Schwestern beizubringen. Wenn das so weit erledigt war, würde mit Alessia nach New York fahren und sie seiner Familie vorstellen.
    Im Moment musste er nur ihrem Vater Bescheid geben. Es wäre unangebracht, wenn er von der Hochzeit seiner Tochter durch Dritte erfuhr. Auch wenn Nick Antoninni nicht unbedingt mochte. Der Fürst hatte einen jahrhundertealten Familienbetrieb an den Rand des Ruins gewirtschaftet
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