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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich
Autoren: Sandra Marton
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hatten uns zum Lunch getroffen“, antwortete Isabella. „Anna erinnerte sich, dass du ihr Materialien für ihr Seminar in Finanzrecht überlassen wolltest. Und da wir zufällig in der Nähe deiner Wohnung waren, rief sie an, um zu sehen, ob deine Haushälterin da ist.“
    „Statt deiner Haushälterin meldete sich eine Frau“, führte Anna die Geschichte weiter. „Also nannte ich meinen Namen, und sie fragte: ‚Wer?‘, und ich sagte: ‚Anna, Nicks Schwester. Und wer sind Sie?‘ Da brach sie in Tränen aus und sagte: ‚Nicks Frau.‘“‘
    „ Merda !“, entfuhr es Nick. Doch anstatt ihn weiter anzuschreien, erkannten die Schwestern das Elend auf der Miene des Bruders. Sie gingen um je eine Seite des Schreibtisches herum und zu Nicks Seiten in die Hocke. Jede von ihnen fasste eine seiner Hände.
    „Nicky“, begann Izzy leise, „erzähl uns, was los ist.“
    Also erzählte er ihnen alles. Fast alles.
    Den Teil über den Schmerz, der tief in ihm wohnte, ließ er aus. Den hatte er sich ja selbst erst und auch nur teilweise eingestanden. Denn warum sollte ein Mann einer Frau nachtrauern, die eine Lügnerin und Betrügerin war?
    Aber er erzählte, dass er Alessia für eine ehrliche und anständige Frau gehalten hatte, nur um dann feststellen zu müssen, dass sie das nicht war. Dass sie ihn ausgetrickst hatte, um den Wunsch ihres Vaters durchzusetzen. Dass sie ihn verführt und in eine Ehe gelotst hatte.
    Die beiden hörten einfach nur zu, ohne ihn zu unterbrechen, ohne ihn zu verurteilen. Das hatten seine Schwestern schon immer gut gekonnt. Zuhören. Anna, weil sie während ihrer Gothic-Phase vielleicht zu oft verurteilt worden war, und Izzy … Izzy hatte sich seit ihrer Kindheit um schwache und zerbrechliche Dinge gekümmert, für die kein anderer mehr auch nur einen Penny gegeben hätte. Als er zu Ende erzählt hatte, seufzten sie beide.
    „Willst du die Meinung einer Jurastudentin hören, die kurz vor dem Staatsexamen steht?“, meinte Anna.
    Nick nickte, und sie seufzte noch einmal.
    „Du hast absolut keine Chance.“
    Nick schaute sie verdattert an. Und dann, zum ersten Mal seit Wochen, lachte er. Lachte laut heraus. „Ist das deine Juristenmeinung? Ich will dich ja nicht entmutigen, Schwesterherz, aber an deiner Stelle würde ich vor dem Examen die Nase besser noch mal sehr tief in die Bücher stecken.“
    „Du hast keine Chance“, wiederholte Anna, „weil du hoffnungslos verliebt in sie bist.“
    Nick riss seine Hand los. „Blödsinn!“
    „Du liebst sie, Nicky“, kam es von der anderen Seite von Isabella. „Und sie liebt dich. Wenn du nicht endlich Vernunft annimmst, verlierst du etwas wirklich Wertvolles.“
    Er riss auch seine zweite Hand los. „Ihr kapiert es nicht“, sagte er kalt. „Alessia Antoninni – Prinzessin Antoninni – ist eine ganz famose Schauspielerin. Sie hat nur die nächste Szene in der Farce gespielt und euch weisgemacht, sie würde mich …“
    Anna richtete sich auf. „Sie hat uns wissen lassen, wie sehr sie dich verabscheut. Dass du der sturste und unmöglichste Idiot bist, der ihr je untergekommen ist.“
    Nick lächelte grimmig. „Hört sich ganz nach einer Liebeserklärung an.“
    Isabella stand jetzt auch auf. „Hast du sie je gebeten, dir dieses Gespräch mit ihrem Vater zu erklären?“
    „Damit ich mir noch eine Lüge anhören muss?“ Nick zögerte. „Hat sie es euch erklärt?“
    „Sie hat überhaupt nichts erklärt. Sie hat nur betont, wie sehr sie dich hasst. Und Nicky, du kannst uns glauben, wenn eine Frau sagt, sie hasst einen Mann, so wie Alessia gesagt hat, dass sie dich hasst, bedeutete das nur eines: Sie ist völlig verrückt nach dir.“
    „Lächerlich“, tat er ab, doch etwas in ihm rührte sich und wollte seine Flügel entfalten. „Sie liebt mich nicht, und ich liebe sie nicht. Sobald mein Baby auf der Welt ist …“
    „Geh nach Hause, Nick“, fiel Anna ihm ins Wort. „Geh nach Hause und rede mit deiner Frau.“
    „Das ist doch zwecklos.“
    Isabella lächelte, Anna auch. Der Gedanke blitzte in Nicks Kopf auf, dass die beiden wirklich keine Mädchen mehr waren.
    „Sollte es tatsächlich zwecklos sein, kann ich dir einen fast fertigen, wirklich guten und sehr günstigen Scheidungsanwalt empfehlen“, meinte Anna.
    Dann warfen beide Schwestern ihm beim Hinausgehen noch eine Kusshand zu und waren auch schon verschwunden.
    Rafe, Dante und Falco hatten angerufen und alle die gleiche Nachricht hinterlassen. Es sei Freitag, man solle
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