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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye
Autoren: Joy Fielding
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ein Layout anfertigte. »Für die Petersen-Sache.«
    »Nicht übel. Wird McFaddon gefallen.« Pantomimisch schmauchte er an einer mächtigen Zigarre. »Eine große, große Zukunft haben Sie hier, meine Liebe.« Sie schnitt eine Grimasse. »Bist nicht zufrieden?« fragte er, augenscheinlich verwundert.
    Donna legte die Zeichenfeder aus der Hand. »Soweit bin ich ganz zufrieden. Aber ich weiß nicht recht. Ich meine, bis an mein Lebensende möchte ich dies nicht unbedingt tun.« Sie blickte in die freundlichen Augen ihres Kollegen. »Ich mache momentan wohl so eine Art Übergangsphase durch. Klingt das pathetisch?«
    Er lächelte. »Kaum spürbar.« Er beugte sich zu ihr. »Weißt du, liebste Kollegin, wer so einen Superknüller aufreißt wie >Von unser Urväter Erbe. Ein Originalkonzept für Originalamerikaner<, der-nein, die hat gefunden, was sie bis an ihr Lebensende ausfüllen kann. Kapiert?« Sie lachte. »Muß weg«, sagte er und richtete sich auf.
    »Wo willst du hin?«
    »Nach Hause«, erwiderte er. »Bin total geschlaucht. Du etwa nicht?«
    »Wir haben noch nicht mal Mittagspause!«
    »Was – so spät schon?« Er ging zur Tür. »Muß mich erholen. Ich führe heute abend eine Freundin aus.«
    »Susan?«
    »Getroffen. Prachtweib. Gib mir für heute Feuerschutz, okay?« Er öffnete die Tür. »Übrigens-hat sich dein Freund wieder blicken lassen?«
    »Was für ein Freund?«
    »Gestern abend. Der Typ, den du dauernd angestarrt hast.«
    Unwillkürlich fuhr Donna leicht zusammen. Hatte sie sich
derart auffällig benommen? »Ich bin vor dir von der Party weg- weißt du doch.«
    »Ach, richtig. Na, jedenfalls – schönes Wochenende.« Er verschwand.
    »Warrack macht blau?« fragte Scott Raxlen, der sein Telefongespräch gerade beendet hatte. Donna nickte. »Na, wenn das keine gute Idee ist.« Er stand auf und reckte sich. »Ich glaube, ich haue gleichfalls nach Hause ab. Muß meine Kopfschmerzen auskurieren.«
    Donna blickte sich unwillkürlich im Büro um. Guter Gott, wer blieb dann noch außer ihr? »Was ist bloß mit euch allen los? Wir veranstalten eine kleine Party, um das Ende einer erfolgreichen Kampagne zu feiern -«
    »›Urväter Erbe, direkt von der Mayflower. Ein Originalkonzept für Originalamerikaner‹...«
    »Und am nächsten Morgen bricht hier alles zusammen. Rhonda kreuzt überhaupt nicht auf, Irv macht fünf Stunden früher Feierabend, und du bist drauf und dran, es ihm nachzutun.«
    »Wer war der Typ?«
    »Was für ein Typ?«
    »Der, nach dem Warrack dich gefragt hat?«
    Donna schüttelte den Kopf. »Mir ein Rätsel, wie du das schaffst. Hast du vielleicht zwei Paar Ohren?«
    »Wer ist er?«
    »Keine Ahnung. Wir wurden einander vorgestellt, dann verschwand er.«
    »Gut so. Ich meine, Donna, kannst mir’s glauben, ist so das beste.«
    »Schieb ab, nach Hause, Scott.«
    Er ging zur Tür. »Sah so verdammt gut aus, wie?«
    »Verschwinde, Scott.«
    »Gibst mir Feuerschutz, okay?«
    Sie winkte ihn hinaus. Dann wandte sie sich wieder dem Layout
zu. Doch die Zeichenfeder in ihrer Hand bewegte sich nicht. Vielleicht war es das beste, sie machte genauso blau wie die anderen. Aber nein, das ging natürlich nicht. »Warum bin ich nur so ein dummes, treues Lieschen?« fragte sie laut in den Raum hinein. Stets bis zum – nicht selten bitteren – Ende ausharren. Außer bei Partys. Da gehörte sie meist zu den ersten, die verschwanden.
    Sie dachte an die gestrige Party zurück, die ein zufriedener Klient ausgegeben hatte. Sofort sah sie wieder das Gesicht jenes Fremden vor sich – was für ein Gesicht! Plötzlich empfand sie das Bedürfnis, sich jemandem anzuvertrauen. Sie griff zum Telefon. »Susan Reid, bitte. Danke.« Einige Sekunden vergingen. »Oh – na, gut. Ich werde warten.« Warum auch nicht? Mit der Arbeit würde es bei ihr heute ohnehin nichts werden, soviel stand fest. Sie blickte sich im Raum um. »Einfach phantastisch«, sagte sie in den Hörer. »Ich bin hier der letzte Mohikaner. Was? Oh, Verzeihung. Ich habe nicht zu Ihnen gesprochen. Wird es noch lange dauern, bis sie frei ist? Danke.« Fast fünf Minuten vergingen, ehe Susan Reid sich meldete. »Meine Güte«, sagte Donna, »bis man endlich zu dir durchkommt. Ich warte schon seit einer kleinen Ewigkeit. Bin selbst ziemlich beschäftigt, weißt du.« Sie brach ab. Durch das große Fenster blickte sie auf die pittoreske Royal Palm Road im fashionablen Herzen des fashionablen Palm Beach. »Was? Oh, tut mir leid. Hör, Susan, ich muß fort.
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