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"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

Titel: "Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)
Autoren: Elke Schwab , Angelika Lauriel , Christian Bauer , Heinz Draeger , Martin Frohmann
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Gesichtsfarbe wechselte von Rot in Kalkweiß.
    „Das ist das Haus meiner Frau“, stöhnte er.
    „Es ist aber auf Ihren Namen eingetragen“, stellte Karin klar.
    Nervös ging Horst auf und ab. „Ich habe meiner Frau bei der Scheidung das Haus überlassen, damit ich nicht den Rest meines Lebens Unterhalt zahlen muss. Sie hat mir hoch und heilig versprochen, sich um die Änderung der Grundbucheintragung zu kümmern.“
    „Das hätten Sie aber auch unterschreiben müssen“, e rklärte Karin. „Und offensichtlich haben Sie das nicht getan.“
    „Nein! Ich habe es wohl vergessen.“
    „Wie lange ist das jetzt her?“
    „Fünfzehn Jahre.“
    „Irgendwie hat das Sozialamt von dem Haus erfahren“, stellte Karin klar.
    „Ich verstehe nicht, wie die das herau sfinden konnten, wenn ich es selbst nicht mehr wusste.“
    „Vielleicht durch Ihre Frau. Wie heißt sie?“
    „Anita Rech.“
    Hastig tippte sie diesen Namen ein und rief: „Tatsächlich!“
    „Was?“
    „Ihre Frau hat vor einigen Wochen ebenfalls einen A ntrag auf Sozialhilfe gestellt. Bei der Besitzfrage nach dem Haus hat sie den Grundbucheintrag als Beweis erbracht, dass das Haus auf Ihren Namen eingetragen ist. Und da Ihr Antrag auf dem Sozialamt bereits vorlag, wurden Ihre anfänglichen Angaben mit dem neuen Sachverhalt verglichen.“
    „Jetzt tun Sie was dagegen oder wir fliegen alle in die Luft.“
    Karin überlegte fieberhaft. Plötzlich riss sie ihre Augen weit auf und rief: „Okay! Ich weiß, wie ich Ihnen helfen kann.“
    „Und wie?“
    „Ich schreibe dem Sozialamt, dass Sie mir zugesichert haben, die Grundbucheintragung für das Haus umgehend ändern zu lassen. Gleichzeitig beantrage ich, dass die Rückforderung gelöscht wird und Sie Ihr Geld wieder ausgezahlt bekommen.“
    „Sie sind verdammt gut“, lobte Horst.
    „Mit einer Bombe im Keller habe ich die besten Einfälle.“
    „Die ist nicht im Keller, die ist genau unter uns.“
    Karin riss ihre Augen ganz weit auf. Mit brüchiger Stimme sagte sie: „Ich werde den Brief nur schreiben, wenn Sie die Bombe entschärfen.“
    „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!“ Horst richtete seine Beretta auf das Gesicht der Beamtin. „Im Gege nzug zu den Behörden halte ich, was ich verspreche!“
     
    Die letzte Minute …
    Achim versuchte erneut, mit der Brec hstange das zugenagelte Fenster zu öffnen.
    Vergeblich.
    Die Bretter hafteten zu fest.
    Inzwischen zeigte der Zeiger der Bombe nur noch fün fzig Sekunden.
    Sein Puls raste.
    Plötzlich hörte er Stimmen auf dem Flur.
    „Treiben Sie keine falschen Spielchen mit uns, sonst …“
    „Sonst was?“ Ein hämisches Lachen ertönte. „Ich bin der einzige Mann, der die Bombe entschärfen kann“
    Achim erschrak. Er erkannte diese Stimme sofort. Sie gehörte zu diesem aufdringlichen Petenten, den er am Freitag von seinen Arbeitskollegen aus seinem Büro hatte b efördern lassen. Ihm verdankte er es also, dass er in der Abstellkammer mit einer Bombe eingesperrt war. Wie Schuppen fiel es Achim von den Augen. Horst Weisgerber hatte als Sprengmeister bei einer Tiefbaufirma gearbeitet. Seine unangenehme Begegnung mit diesem Mann hatte er inzwischen längst vergessen. Erst als er ihm heute Morgen begegnet war - in aller Herrgottsfrühe im menschenleeren Flur des Sozialministeriums - war Achim klar geworden, dass er den Querulanten unterschätzt hatte.
    Dieser Mann hatte plötzlich eine Waffe g ezogen und ihm auf den Kopf geschlagen, bevor Achim die Möglichkeit gehabt hätte, etwas zu seiner Verteidigung zu sagen.
    „Die Bombe ist hier“, schrie er so laut er konnte.
    „Wo kam das her?“ Die Frage drang leise durch die geschlossene Tür an sein Ohr.
    „Aus der Abstellkammer.“ Achims Stimme übe rschlug sich. „Beeilen Sie sich! Hier ist die Bombe!“
    Die Schritte kamen näher. Schon sah er, wie die Klinke nach unten gedrückt wurde. Hoffnung keimte in ihm auf.
    Ein Blick auf die Bombe: Vierzig Sekunden.
    „Entfernen Sie sich von der Tür!“
    Achim trat zurück, schon zerbarst das Holz und ein in schwarz gekleideter Mann stand vor ihm.
    „Wo ist die Bombe?“
    Achim zeigte darauf.
    Nur noch dreißig Sekunden!
    Er wollte die Kammer verlassen, doch sie war zu eng. Die Beamten und der wahnsinnige Sprengmeister versperrten ihm den Ausgang.
    „Scheiße! Die sieht verdammt echt aus“, stellte der Bombenexperte mit tonloser Stimme fest.
    „Die ist echt“, drang es von hinten an sein Ohr.
    Achims Panik wuchs. Er wollte sich an den Männern
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