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Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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warst für mich da. Ich habe dich nicht darum gebeten, aber so war’s nun mal. Klar bin ich dir dafür dankbar, aber deshalb kann ich noch lange nicht sagen: Okay, was davor war – vergeben und vergessen! Schließlich hast du mich genau da, wo ich dich am dringendsten gebraucht hätte, im Stich gelassen! Verzeih mir also bitte, dass ich, wenn mir gerade wieder der Boden unter den Füßen weggerissen wird, nicht gleich zu dir gerannt komme. Das hast du dir noch nicht verdient!«
    Ich atmete schwer, und die Tränen, gegen die ich angekämpft hatte, liefen mir nun über die Wangen. Verdammter Mist, ich hatte doch nicht weinen wollen! Ich ging auf ihn zu und stieß ihn mit aller Kraft aus dem Weg, damit ich zur Wagentür kam. Nur weg von hier. Weg von ihm.
    »Geh da weg!«, schrie ich und versuchte, die Tür aufzumachen, gegen die er immer noch lehnte.
    Ich rechnete damit, dass er auf mich einreden würde. Ich rechnete mit allem Möglichen, nur nicht damit, dass er tat, worum ich ihn gebeten hatte. Doch so war’s. Ich stieg auf den Fahrersitz, warf die kleine Plastiktüte auf den Sitz neben mich, ließ den Motor an und stieß zurück. Cain hatte sich geradeso viel vom Fleck gerührt, dass ich einsteigen konnte. Er stand da und starrte zu Boden, als würde er dort alle Antworten finden.
    Vielleicht hätte ich ihm das nicht alles an den Kopf knallen sollen. Vielleicht hätte ich alles für mich behalten sollen wie all die Jahre zuvor auch schon. Aber jetzt war es zu spät. Er hatte mich zum falschen Zeitpunkt auf dem falschen Fuß erwischt. Und ich würde mir deswegen jetzt keine Vorwürfe machen.
    Zu seiner Großmutter konnte ich nun allerdings auch nicht zurück. Ihr schwante etwas. Und wahrscheinlich würde Cain sie anrufen und ihr alles brühwarm erzählen. Na ja, vielleicht nicht die ganze Wahrheit, aber etwas, das ihr nahekam. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Schwangerschaftstest auf der Toilette irgendeiner Tankstelle zu machen. Konnte es noch schlimmer kommen?

F rüher hatten die Wellen, die ans Ufer brandeten, mich immer beruhigen können. Wenn ich eine andere Sicht auf die Dinge brauchte, hatte ich mich schon seit Kindheitstagen hier auf die Terrasse verzogen und das Meer beobachtet – und es hatte immer geholfen. Doch jetzt haute das nicht mehr hin.
    Das Haus war leer. Meine Mutter und … der Mann, der, wenn es nach mir ginge, für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren sollte, hatten es verlassen, als ich vor drei Wochen aus Alabama zurückgekommen war. Ich war wütend, am Boden zerstört und völlig außer mir gewesen. Nachdem ich gedroht hatte, diesen Kerl umzubringen, hatte ich gefordert, dass er und meine Mutter sofort das Haus verließen. Ich wollte keinen von beiden mehr sehen. Eigentlich hätte ich meine Mutter in der Zwischenzeit einmal anrufen und mit ihr reden müssen, aber dazu konnte ich mich einfach nicht durchringen.
    Ihr zu verzeihen war leichter gesagt als getan. Nan hatte etliche Male vorbeigeschaut und mich angefleht, mit Mom zu reden. Nan konnte für das alles ja nichts, aber auch ihr konnte ich mich nicht anvertrauen. Sie erinnerte mich daran, was ich verloren hatte. Was ich kaum gehabt hatte. Was zu finden ich nie erwartet hatte.
    Ein lautes Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich begriff, dass jemand vor der Tür stehen musste, denn nun klingelte es obendrein noch. Danach wieder Klopfen. Wer, verdammt noch mal, war das? Seitdem mich Blaire verlassen hatte, hatte mich außer Grant und meiner Schwester niemand mehr besucht.
    Ich stellte mein Bier auf dem Tisch neben mir ab und stand auf. Wer auch immer es war, er hatte besser einen guten Grund, hier völlig uneingeladen aufzukreuzen. Ich ging durchs Haus, das noch picobello aussah, seit Henrietta, die Zugehfrau, es beim letzten Mal sauber gemacht hatte. Ohne Partys oder überhaupt ein gesellschaftliches Leben war Ordnung zu halten kein Problem mehr. Eigentlich gefiel mir das viel besser so.
    Es klopfte mittlerweile wie wild, und ich riss die Tür auf, um der Person dahinter mitzuteilen, sie solle sich zum Teufel scheren. Doch die Worte blieben mir im Hals stecken. Dass mir dieser Typ wieder unter die Augen käme, hatte ich nicht gedacht. Ich war ihm nur einmal begegnet und hatte auf Anhieb eine tiefe Abneigung gegen ihn verspürt. Nun war er hier, und ich hätte ihn am liebsten an der Schulter gepackt und geschüttelt, damit er mir sagte, wie es ihr ginge. Ob alles okay mit ihr wäre. Wo sie jetzt wohl wohnte? Gott, doch
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