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Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)

Titel: Rush of Love - Erlöst: Roman (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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wohl hoffentlich nicht bei ihm? Was, wenn er … Nein, nein, nein, das durfte nicht sein! Das würde sie nicht tun. Meine Blaire doch nicht!
    Automatisch ballten sich meine Hände zu Fäusten.
    »Eines muss ich wissen«, sagte Cain, der Junge aus Blaires Vergangenheit, den ich ungläubig anstarrte. »Habt ihr«, er stockte und schluckte. »Hast du sie … Ach, fuck …« Er nahm seine Baseballkappe herunter und fuhr sich durchs Haar. Er hatte dunkle Augenringe und sah erschöpft aus.
    Mir blieb das Herz stehen. Ich packte ihn am Arm. »Wo ist Blaire? Alles in Ordnung mit ihr?«
    »Es geht ihr gut … Also, es ist alles okay mit ihr. Und jetzt lass mich los, verflucht noch mal, du brichst mir ja noch den Arm!«, schnauzte Cain und riss sich von mir los. »Blaire ist gesund und munter in Sumit. Deswegen bin ich nicht hier.«
    Ach nein? Wieso denn dann? Außer Blaire verband uns doch nichts!
    »Als sie Sumit verlassen hat, war sie unschuldig. Absolut unschuldig. Ich war ihr einziger richtiger Freund. Ich kann das also beurteilen. Wir sind von klein auf beste Freunde gewesen. Die Blaire, die zurückkam, war nicht mehr dieselbe. Aber sie spricht nicht darüber. Ich muss einfach wissen, ob sie und du … ob ihr beide … Hast du sie gevögelt?«
    Mein Blick vernebelte sich, und ich hatte nur noch einen Gedanken: Ich wollte ihm den Hals umdrehen. Er hatte eine Grenze überschritten. So durfte er über Blaire nicht reden. Und solche Fragen stellen oder ihre Unschuld anzweifeln schon gleich gar nicht. Blaire war unschuldig, verdammt. Er hatte kein Recht!
    »Ach du Scheiße! Rush, Bro, lass ihn los!«, rief Grant. Ich hörte ihn, allerdings nur aus weiter Ferne und wie aus einem Tunnel. Meine ganze Aufmerksamkeit galt dem Kerl vor mir, auf dessen Gesicht gerade meine Faust landete, sodass ihm Blut aus der Nase spritzte. Genau so sollte es sein. Ich wollte, verdammt noch mal, dass er blutete!
    Zwei Arme umschlangen mich von hinten und zogen mich weg, während Cain zurückstolperte und sich die Hand an die Nase hielt. In seinen Augen stand die blanke Panik. Genauer gesagt, in einem seiner Augen. Das andere war bereits ratzfatz zugeschwollen.
    »Meine Fresse, was hast du ihm denn nur gesagt?«, fragte Grant, der mich schraubstockartig umfasst hielt.
    »Wehe, du sagst es!«, brüllte ich, als ich sah, dass Cain antworten wollte. Ich ertrug es nicht, ihn so über sie reden zu hören. Nichts an dem, was Blaire und ich getan hatten, war schmutzig oder falsch. Er tat ja gerade so, als hätte ich sie zugrunde gerichtet. Dabei war Blaire unschuldig. So unglaublich unschuldig. Und nichts von dem, was wir getan hatten, änderte etwas daran.
    Grant, der mich noch immer fest umklammert hielt, wandte sich an Cain. »Hey, du ziehst jetzt mal besser Leine! Er hat bald zehn Kilo mehr an Muskelmasse drauf als ich, und ich kann ihn nicht ewig in Schach halten. Also zisch ab. Und lass dich hier nie mehr blicken! Kannst von Glück reden, dass ich rechtzeitig aufgetaucht bin.«
    Cain nickte und taumelte dann zu seinem Pick-up. Meine Wut hatte sich inzwischen zwar etwas gelegt, doch ganz verraucht war sie nicht. Am liebsten hätte ich ihn weiter vermöbelt. Ihm jeden Gedanken aus dem Leib geprügelt, von wegen Blaire wäre nicht mehr so vollkommen wie zu dem Zeitpunkt, als sie Alabama verlassen hatte. Er wusste ja nicht, was sie alles durchgemacht hatte. Welche Hölle ihr meine Familie bereitet hatte. Wie konnte er sich da um sie kümmern? Sie brauchte mich.
    »Wenn ich dich jetzt loslasse, rennst du dann wie angestochen hinter seinem Pick-up her, oder hast du dich hübsch langsam wieder eingekriegt?«, fragte Grant und lockerte seinen Griff.
    »Alles okay«, versicherte ich ihm, schüttelte seine Arme ab und ging zum Geländer, umklammerte es und holte ein paarmal tief Luft. Der Schmerz war wieder mit voller Wucht zurückgekehrt. Ich hatte es geschafft, ihn tief in mir zu vergraben, bis er nur noch leise pochte, aber beim Anblick dieser Memme waren die Erinnerungen wieder hochgekommen. Jene Nacht, von der ich mich nie erholen würde. Die mir für immer einen Stempel aufgedrückt hatte.
    »Dürfte ich erfahren, worum’s da eben ging? Oder willst du mir auch die Fresse polieren?«, fragte Grant, nachdem er genügend Sicherheitsabstand zwischen uns gelassen hatte.
    Grant war mein Halbbruder. Als wir klein waren, waren sein Vater und meine Mutter miteinander verheiratet gewesen. Lang genug, dass wir uns für immer verbunden fühlten. Obwohl meine Mom
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