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Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)

Titel: Ruf des Blutes 5 - Erbin der Nacht (German Edition)
Autoren: Tanya Carpenter
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Mann in Miami anfunken, ob der Näheres wusste. Sie brauchten Cyron noch. In einem Sideboard lag das Mobiltelefon, das ausschließlich Verbindungen zu seinen eigenen Leuten ermöglichte. Er hatte etliche um sich geschart. Ihm würde es nicht ergehen wie seinem Vorgänger. Ihn sollten die Mühlen der Lux Sangui nicht zermahlen.
    „Rybing! Sie suchen sich keine gute Zeit aus.“
    „Die habe ich nicht selbst ausgesucht. Mich ereilten gerade beunruhigende Nachrichten von einem Attentat.“
    Ein raues Lachen erklang in der Leitung. „Beruhigen Sie sich. Ich habe alles unter Kontrolle. Ihr Wurm ist immer noch am Haken, zappelt quicklebendig und lockt den großen Fisch an.“
    „Sparen Sie sich die Witze. Ich habe bei so was keinen Humor.“
    „Sollten Sie aber. Zu viel Ärger macht Falten. Die passen nicht zu Ihrem Babyface.“
    Er verkniff sich eine harsche Erwiderung. Das war der Nachteil bei diesem Kerl. Es fehlte ihm an jeglichem Respekt. Wenn er nicht so verdammt gut kämpfen könnte und frei von jeglicher Angst wäre, hätte er gern auf ihn verzichtet. Aber er hatte ihn in den Orden geholt, eben wegen seiner Begabungen.
    „Vertrauen Sie mir, Rybing. Es ist alles im grünen Bereich.“
    „Davon überzeuge ich mich lieber selbst. Ich komme in drei Tagen zu Ihnen nach Miami. Den Treffpunkt gebe ich Ihnen noch bekannt. Kümmern Sie sich um Cyron. Wir brauchen ihn. Halten Sie jeden von ihm fern, der ihm gefährlich werden könnte.“
    „Das tue ich doch sowieso. Aber ich bin nicht sein Babysitter. Manchmal weiß man ja kaum, wen man beschützen soll, so schnell, wie er seine Gestalt ändert, sobald es irgendwo brenzlig werden könnte.“
    „Was ist mit dem Deal, den er eingefädelt hat?“
    „Der geht über die Bühne wie besprochen. Und jetzt hab ich noch andere Geschäfte, um die ich mich kümmern muss. Wir wollen doch nicht, dass meine Tarnung auffliegt, oder? Der Untergrund ist misstrauisch.“
    Es klickte in der Leitung und Rybing hätte diesem aufgeblasenen Kerl am liebsten die Pest an den Hals gewünscht. Seine Autorität derart zu ignorieren war unverzeihlich. Das musste er ein für alle Mal klarstellen, wenn er ihn in Miami traf. Diese Reise brachte gleich mehrere Vorteile mit sich. Denn selbst wenn es zu einer Prüfung kommen sollte, durfte diese nur in seinem Beisein erfolgen. War er verreist, musste sie verschoben werden. So gewann er Zeit. Wenigstens, bis er herausgefunden hatte, wie tief diese Ravenwood in die Vorkommnisse verstrickt war.

     
    Das erneute Erwachen brachte seinen Geruchsinn zurück. Kein erfreuliches Geschenk. Er roch verbranntes Fleisch, musste würgen. Der Schmerz, der daraufhin seine noch immer wunde Kehle zerriss, raubte ihm beinah augenblicklich wieder das Bewusstsein. Was er durchaus begrüßt hätte. Doch dazu reichte es nicht.
    Er hob die Hand ans Gesicht, das Knarren seiner Gelenke ließ ihm Schauder über den Rücken laufen. Wie lange hatte er sich nicht mehr bewegt? Er betastete sein Gesicht, was er fühlte, war zwar noch längst nicht wieder normale Haut, aber eine Nase konnte er wieder ertasten. Die Lippen bedeckten seine Zähne und auf dem Kopf wuchs ein dünner Flaum neuer Haare. Er wagte es, die Augen zu öffnen und einen Blick auf seinen Leib zu werfen. Angewidert verzog er das Gesicht. Jeder, der ihn so sah, musste zwangsläufig Reißaus nehmen. Ein unförmiger, mit vernarbter Haut überzogener Körper, der mit viel Fantasie an einen Menschen erinnerte.
    Seine Nasenflügel bebten und erinnerten ihn daran, was ihn geweckt hatte. Nicht der Geruch verbrannten Fleisches, auch wenn dieser penetrant im Vordergrund stand, sondern etwas anderes. Süßeres. Er drehte sich mühsam um und sah einen Becher auf dem Nachttisch stehen, dessen Inhalt zäh und dunkelrot darin schwappte, als er ihn anhob. Blut! Vampirblut. Er überlegte nicht lange, sondern stürzte die Flüssigkeit hinunter. Die Wirkung ließ nicht auf sich warten. Seine Haut begann zu prickeln, die Narben glätteten sich. Es fühlte sich an, als würde er mit einem Bügeleisen bearbeitet. Dumpfes Brennen, und in der Tat stieg hier und da eine kleine Rauchsäule von ihm auf. Eine Weile blieb er auf der Bettkante sitzen, weil er seine Beine kaum spürte. Schließlich entschied er, dies auf die zerstörten Nerven zurückzuführen und probierte, ob er sich hinstellen konnte. Nach mehreren Versuchen, die das frische Gewebe unangenehm überdehnten, hielt er sich aufrecht. Es reichte noch nicht, die Beine anzuheben,
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