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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst
Autoren: Albert Baeumer
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mir das auch ansehe?“, fragte da Lydia.
    „ Nein, komm ruhig mit!“, antwortete Benecke.

    ***

    Bruno Dücker war auf dem Rückweg von Kap Arkona. Er stieg aus seinem Wagen. Der VW-Kastenwagen mit den aufgemalten Käfern hatte sofort sein Interesse geweckt. Dann fiel sein Blick auf das Schild mit der Aufschrift, Ranen-Met vom Fass´.
    Wer sich wohl hierher verirren mochte, um einen Krug mit diesem Öko-Bier zu trinken? Dücker schüttelte den Kopf. Ab und zu musste es ja wohl jemanden geben, der sich hier bewirten ließ. Vielleicht Strandspaziergänger …
    Sicherlich Leute wie Frank Schneider und seine Begleiter!

    Vorsichtig näherte er sich dem reetgedeckten Hauptgebäude und versuchte durch das Fenster zu sehen. Es schien niemand da zu sein.
    Plötzlich sah er einen Schatten im Fensterglas. Jemand hatte sich ihm unmerklich genähert und stand nun direkt hinter ihm. Er wirbelte herum. Etwas Hartes traf ihn am Kopf. Dücker taumelte zu Boden.
    „ Hey, was …?“
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah er noch den Spaten auf sich zukommen.
    Dann wurde es dunkel um ihn.

    ***

    Im Hotel Seestern war ein Seminarraum für die geplante Informationsveranstaltung reserviert worden. Daniel Trost aus Siegen beabsichtigte, einen Vortrag über „Internetfernsehen im HD-Format“ zu halten. Er war der Chef von HDTV-PRO und hatte sich als genialer Hard- und Software-Entwickler einen Namen gemacht. Ein eloquenter Daniel Düsentrieb, der seine Ideen sehr gut vermitteln konnte und die Zuhörer durch seine lässige Art in seinen Bann zog. Die Veranstaltung hatte noch nicht begonnen, als Benecke, Lydia und George eintrafen. Daniel Trost war gerade im Gespräch mit Thomas Eggers, dem Chef von ‚rügencampus‘. Letzterer bemerkte Benecke und erkannte ihn sofort.
    „ Ah, schön, dass Sie kommen konnten! Hat das Treffen mit Herrn Dücker geklappt?“
    „ Hat es.“
    „ Darf ich Ihnen Herrn Trost vorstellen. Er wird heute über sein neues Internetportal DEUTSCHE-WIRTSCHAFT.TV sprechen, auf dem sowohl mittelständische Unternehmen ihre Produkte als auch regionale Fernsehsender ihre Beiträge in HD-Qualität senden können.“
    „ Klingt interessant“, sagte Benecke.
    „ Ich hoffe, Sie haben die Mordfälle bald gelöst!“, meine Trost dann teilnahmsvoll.
    „ Ja, das wünschen wir uns alle!“
    Trost deutete auf einen jungen Mann, der die ganze Zeit neben ihm gestanden hatte. „Das ist übrigens Sven Oevermann vom hiesigen IT-College in Putbus. Ich weiß nicht, ob Sie sich kennen …“
    „ Nein, bisher nicht“, sagte Benecke und schüttelte nun auch ihm die Hand.
    „ Wir suchen immer neue Technologien für unser Putbusser Science Center“, erklärte Oevermann. „Wer weiß, vielleicht profitieren Sie ja auch mal davon, wenn es um Werbung für Ihre Auftritte geht.“
    Die Veranstaltung sollte eigentlich jetzt beginnen. Eggers und das Team von ‚rügencampus‘ wurden schon etwas unruhig, Dücker hätte längst eintreffen müssen.
    George bekam die Unruhe mit und wandte sich an Eggers. „Was ist denn los?“
    „ Wir wissen es nicht. Herr Dücker geht nicht an sein Handy. Es wird ihn wohl jemand vertreten müssen.“
    Als George mit dieser Nachricht zu Benecke zurückkehrte, nickte der Reporter wissend. „Ich habe es ja gesagt: Dücker drückt sich! Er nimmt sein Handy nicht ab und ist unauffindbar.“
    „ Kann doch sein, dass er einen Grund dafür hat“, meinte Lydia.
    „ Psychologen glauben immer, dass es für alles eine vernünftige Erklärung gibt“, gab Benecke seinen Senf dazu.
    Er schaute immer wieder ungeduldig auf die Uhr, während Daniel Trost längst angefangen hatte zu referieren. „Durch die neuartige Plattform werden Unternehmen in die Lage versetzt, qualitativ hochwertige HD-Videoproduktionen selbst einzusetzen. Insbesondere überzeugen die interaktiven Web-2.0-Funktionen.“
    Benecke lauschte dem Vortrag zwar interessiert, checkte gleichzeitig sein iPhone, ob noch E-Mails von seiner Mailing-Aktion eingetrudelt waren. Aber es war nichts Wichtiges dabei, was ihn in diesem Moment weitergebracht hätte.
    „ Das Konzept DEUTSCHE-WIRTSCHAFT.TV schafft somit neue Vertriebspotentiale für jede Branche und ermöglicht den Anwendern eine bisher nicht gekannte Interaktivität“, fuhr Daniel Trost fort. „Deutsche Unternehmen werden somit dazu befähigt, internetfähige HD-Videos einfach zu produzieren. Damit kann ab sofort jedes Unternehmen seine Produkte über einen eigenen Channel ins Internet bringen
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