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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst
Autoren: Albert Baeumer
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– und das ladefrei in HD-Qualität.“
    George, der auf einmal Nicolé Hahne, die Hotelmanagerin, an der Seminartür erblickte, lächelte ihr zu und gab ein Zeichen, dass ihn der Vortrag über das innovative Verfahren sehr beeindruckte. Sie antwortete ihm mit einem zufriedenen Kopfnicken.
    Daniel Trost machte unterdessen eine ausladende Geste und wollte seinen Beamer bedienen, als in diesem Moment eine junge Frau geräuschvoll den Raum betrat. Alle Blicke waren für einen Moment auf sie gerichtet.
    „ Tut mir leid“, murmelte sie entschuldigend.
    „ Keine Ursache“, meinte Trost und ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. „HDTV-PRO ermöglicht die Verbreitung Ihrer Botschaft nicht nur über namhafte soziale Netzwerke und Communities im Internet, wie Twitter oder Facebook und Co., sondern auch per Knopfdruck auf den Portalen Youtube, Myvideo und Clipfish.“
    Die junge Frau setzte sich und sah sich dabei suchend um.
    Trosts Vortrag schien sie aber trotzdem zu interessieren. Jedenfalls schrieb sie eifrig mit.
    „ Ladefreie HD-Videos revolutionieren somit den Kaufprozess im Internet.“
    Die junge Frau holte eine Kamera aus ihrer Handtasche und machte mehrere Fotos.
    „ Sicher eine Kollegin“, meinte George zu Benecke.
    „ Tja - und Dücker?“, murrte Benecke zurück. „Sagen Sie jetzt nicht noch mal: Ich hab´s ja gesagt!“
    „ Ich hab´s ja gesagt!“
    Lydia musste ein Lachen unterdrücken. Der sonore Klang von Daniel Trosts Stimme sorgte dann wieder für den nötigen Ernst.
    Er sprach noch über zielgruppengenaue Vermarktung, die Weiterentwicklung der Hybrid-Technologie, die Möglichkeit der Informationsbeschaffung unter [email protected]. Dann war der Vortrag zu Ende.
    Doch Dücker war nicht gekommen.
    George hatte erwartet, dass sich die junge Frau jetzt darum bemühte, noch ein paar Fragen an Trost zu stellen. Das war jedoch keineswegs der Fall. Stattdessen wandte sie sich fragend an Thomas Eggers.
    „ Der Herr Dücker wollte heute Abend hier sein.“
    „ Dachten wir auch“, sagte Eggers kurz angebunden.
    „ Sieh an, wir sind also nicht die Einzigen, die auf den Geheimniskrämer warten“, raunte George, der die Frage mitbekommen hatte.
    „ Es geht um eine Unfall-Geschichte, die sich vor vielen Jahren ereignete und die er wieder aufrollen möchte. Ich habe da ein paar Informationen für ihn aus dem Archiv unserer Zeitung gesucht. Aber wenn er jetzt nicht hier ist … Kann ich das vielleicht Ihnen geben? Ich habe es nämlich ein bisschen eilig. Der Artikel über diese Veranstaltung muss heute noch fertig werden!“
    Benecke, George und Lydia gingen jetzt zielstrebig auf die junge Frau zu. Diese sah Benecke etwas ungläubig an, so wie einen alten Bekannten, von dem man nicht weiß, ob er es wirklich ist. Benecke kannte dieses Phänomen. Das war die Folge seiner zahlreichen Fernsehauftritte.
    „ Hallo, suchen Sie etwas, kann ich Ihnen helfen?“, fragte Benecke dann.
    „ Sie sind doch Mark Benecke, ich habe Sie kürzlich bei Markus Lanz in der Sendung gesehen“, rief die junge Frau begeistert aus.
    Benecke lächelte sie freundlich an und fragte: „Sie wollten zu Herrn Dücker. Wir haben auch mit ihm gesprochen und sind hinter derselben Sache her. Kurz: Was können Sie uns über den Unfall von diesem Biologen sagen. Wie hieß er noch gleich?“
    „ Matthies. Professor Dr. Kilian Matthies – Sie müssten ihn eigentlich kennen. Der hat sich doch auch mit Käfern und anderen Insekten beschäftigt und außerdem …“
    „ Sagten Sie Matthies?“, unterbrach Benecke sie aufgeregt.
    „ Ja. Wieso schauen Sie mich so an wie ein Gespenst?“

    ***

    „ Ich wusste es!“, sagte Benecke, während sie zu viert in Georges Wagen saßen: die junge Reporterin, der Forensiker, seine Frau und George. „Ich wusste, dass ich diese Stimme schon einmal gehört hatte. Allerdings nur kurz, sodass ich sie mir nicht richtig einprägen konnte!“
    Georg Schmitz trat das Gaspedal durch. Der Motor heulte auf. Das Fahrtziel war der Hof von Matthies.
    „ Jörn Matthies, der gehemmte, stotternde Nachbar der von Bergens!“, fuhr Benecke aufgebracht fort. „Deswegen hat er am Telefon so seltsam gesprochen, als würde er jedes Wort ablesen!“
    „ Sie meinen, er hat sich vorher alles aufgeschrieben, was er sagen wollte, und dann die Wörter einzeln vorgelesen, damit sein Stottern nicht auffällt?“, fragte George.
    „ Ja, genau so! Ich möchte nur wissen, was ihm derart die Sprache verschlagen hat.“
    „ Das kann
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