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Ruegen Ranen Rachedurst

Ruegen Ranen Rachedurst

Titel: Ruegen Ranen Rachedurst
Autoren: Albert Baeumer
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die Taschen gut ausleeren kann – nicht, ob die Häuser einen geschichtlichen Wert haben! Die Mühe, dafür extra an einer zweistündigen Stadt- und Parkführung teilzunehmen, würden die sich bestimmt nicht machen.“
    „ Ja, soo hab´ ick dit noch nich betrachtet!“

    ***

    Als Benecke und George am Kap von Arkona eintrafen, waren Bruno Dücker und sein Team gerade fertig mit der Sendung. „Ist das nicht der Moderator, der Gerlinde Grasmück im Fernsehen interviewt hat?“, meinte Benecke. „Als wir bei diesem Störens waren, lief doch der Fernseher.“
    „ Ja, richtig!“, stellte George fest.
    Dücker hatte sich so aufgestellt, dass im Hintergrund der Burgwall der ehemaligen Jaromarsburg zu sehen war. Von der Burg und dem Tempel des Svantevits war nichts mehr vorhanden, denn in den letzten Jahrhunderten waren immer wieder Teile des Hochuferkliffs ins Meer gestürzt, und so war nur ein Drittel der ursprünglichen Fläche noch zu besichtigen. Jetzt gab der Moderator das Mikrofon an eine seiner Mitarbeiterinnen weiter.
    Als der Kriminalbiologe und der Reporter sich vorstellten, schien er weder begeistert noch informiert worden zu sein, dass die beiden ihn aufsuchen wollten. Sein Chef hatte ihn offenbar nicht erreicht.
    „ Es stimmt, dass ich mich mit dem Fall befasst habe“, sagte er deshalb wohl auch etwas unwirsch. „Aber ehrlich gesagt, sollte das eigentlich noch nicht an die große Glocke gehängt werden.“
    „ Na ja, wir sind ja auch nicht die große Glocke“, stellte Benecke lächelnd klar. „Und darüber hinaus, will Ihnen auch niemand Ihre Story wegnehmen. Der Herr Schmitz ist zwar auch Journalist, tritt da aber selbstverständlich gerne in die zweite Reihe. Nicht wahr?“
    Schmitz runzelte die Stirn. „Also …“
    „ Betrachten Sie uns nicht als Konkurrenz“, betonte Benecke noch einmal. „Es geht darum: Frank Schneider und seine drei verschwundenen Begleiter, die man ja nach und nach aufgefunden hat, haben etwas mit einem gewissen Maximilian Meyer-Sklodorowsky zu tun, der vor Jahren auf dieselbe Weise umkam. Inklusive des im Halsstumpf platzierten Käfers …“
    „ Ja, in verschiedenen Internetforen kann man schon alles Mögliche darüber lesen. Die Leute zerreißen sich ja förmlich das Maul darüber.“
    „ Die Frage, die mich zurzeit am meisten beschäftigt, ist, was diese fünf Männer gemeinsam haben. Es muss etwas geben! Frank Schneider und Maximilian Meyer-Sklodorowsky sind zusammen zur Schule gegangen, das steht fest. Aber da muss noch etwas anderes sein! Wir waren jetzt am Fundort der Leichen Nummer vier und fünf, wenn man Meyer-Sklodorowsky mitzählt.“
    Benecke war sich darüber im Klaren, dass er Dücker seinerseits etwas anbieten musste, wenn er dessen Kooperationsbereitschaft haben wollte. Dazu gehörte auch eine Andeutung, dass er noch mehr wusste. Die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Der Reporter schien neugierig geworden zu sein. „Okay“, sagte er. „Alles auf den Tisch!“
    „ Selbstverständlich“, nickte Benecke, erfreut darüber, dass sein Plan aufgegangen war.
    „ Die haben zusammen studiert“, rückte Dücker nun mit seinem Wissen heraus.
    „ Wer?“, fragte George erstaunt.
    „ Na, alle fünf! Und während des Studiums haben sie mit einem VW-Bus hier auf Rügen Urlaub gemacht. Ich weiß das, weil ich den Besitzer des Campingplatzes kenne, auf dem die fünf damals kampiert haben. Diese Information besitze ich auch erst seit zwei Tagen.“
    „ Ist damals irgendetwas passiert? Etwas, das mit einem Kind zu tun hat?“, mischte sich der Kriminalbiologe nun ein.
    „ Wie kommen Sie auf ein Kind?“
    Benecke erzählte ihm von dem abgelegten Bart in dem sogenannten Kinderfußabdruck am Sagenstein.
    „ Ja, da war etwas“, gab Dücker zögernd zu. „Ein Unfall, der nie ganz aufgeklärt wurde. Die Polizei hat damals gegen die fünf Studenten ermittelt, weil jemand ihren Bully erkannt haben wollte, der wohl einen anderen Wagen von der Straße gedrängt hat. Aber das Ganze ist im Sande verlaufen. Ein Ehepaar starb bei dem Unfall, nur ihr Kind, ein kleiner Junge, überlebte. Die Eltern waren bekannte Leute. Zumindest hier in der Gegend. Der Vater des Jungen war Biologe …“
    „ Hat der sich zufällig mit Käfern beschäftigt?“, mutmaßte jetzt Benecke.
    Dücker bestätigte: „War sein Spezialgebiet.“
    „ Wie hieß dieser Biologe?“, fragte George und glaubte jetzt, der Lösung des Falles endlich nahe zu sein.
    Dücker sah die beiden mit
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