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Rueckkehr nach Glenmara

Titel: Rueckkehr nach Glenmara
Autoren: Heather Barbieri Sonja Hauser
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begeisterte Menschen Akkordeon spielte, füllte sich der Hut.
    Die Frauen und Colleens Tochter Maeve machten Pause am Stand mit der Spitze, vor dem die Kunden Schlange standen. Bernie zupfte Aileen am Ärmel. »So viele Menschen waren nicht mehr im Ort, seit …«
    »Noch nie.« Aileen lachte ungläubig.
    »Pfarrer Byrne kriegt bestimmt einen Koller. Die moderne Welt bricht über unser Dorf herein.«
    »Ich hab ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen«, bemerkte Oona.
    »Wahrscheinlich hat er sich im Pfarrhaus verbarrikadiert.«
    »Wie haben die Leute denn von der Spitze erfahren?«
    »Vermutlich durch diese Modesendung im Fernsehen. So was spricht sich schnell herum. In Dublin und London kennt man Sie«, antwortete eine Frau, die ein Muster mit dem keltischen Kreuz bestellte. »Haben Sie die Reporter nicht gesehen, die da drüben den Hügel herunterkommen? Sie wollen zu Ihnen.«
    »Was für eine Modesendung?«, fragte Bernie. »Dem Fernsehen hab ich nichts geschickt, weil ich nicht gedacht hätte, dass …«
    »Moment mal«, meinte Oona. »Du machst doch so eine Show, Maeve …«

    »Ja.« Colleens Tochter konnte sich ein Lächeln nicht mehr verkneifen. »Ich bin schuld – oder besser gesagt, Mam. Sie hat mir die Unterwäsche vor ein paar Wochen zum Geburtstag geschickt und mir von euren tollen Spitzensachen erzählt. Sie wusste, dass ich und die Produzenten erkennen würden, wie ungewöhnlich sie sind. ›Lass die Tür offen und warte, was reinkommt‹, hat sie früher immer gesagt. Ich hab einen kurzen Bericht über die Spitze und euch gemacht. Jetzt soll eine ganze Sendung draus werden. Das Kamerateam da drüben wartet nur auf ein Zeichen von mir. Was haltet ihr von der Idee?«
    »Verrückt, aber auch toll!«, rief Bernie aus.
    »Mam hat mir das Versprechen abgenommen, Stillschweigen zu bewahren, weil sie euch überraschen wollte. Deshalb habe ich den Mund gehalten. Das war ihr Geschenk an euch.«
    »Und was für eins!«, meinte Bernie.
    Oona schüttelte lachend und gleichzeitig weinend den Kopf. »Ach, Colleen, Colleen McGreevy. Du bist mir wirklich eine.«

BILD ZWEIUNDDREISSIG
    Ruhm und Reichtum
    D ie Website, die sie mit Sullivans Hilfe erstellten (er bat einen Freund in dem Pub in Kinnabegs, ein Auge darauf zu haben, bis sie ein besseres System entwickelt hätten), riefen so viele auf, dass der Server blockiert war. Die E-Mails gingen in die Tausende. Am nächsten Tag beriefen die Frauen eine Krisensitzung in der Werkstatt ein.
    Bernie rieb sich die Stirn. »Ich wünschte, Colleen wäre da. Die würde uns helfen. Sie konnte immer gut mit Zahlen umgehen.«
    Sie nickten und wechselten Blicke.
    »Wie sollen wir die Nachfrage befriedigen?«, fragte Aileen. »So etwas war nicht zu erwarten.«
    Bernie dachte nach. »Wir müssen den Leuten begreiflich machen, dass das Handarbeiten, im kleinen Rahmen hergestellte Unikate sind. Es dauert, bis sie fertig sind, aber das Warten lohnt sich.«
    »Trotzdem können wir die Aufträge nicht allein bewältigen«, sagte Moira.
    »Stimmt, aber das ist möglicherweise gerade das Schöne dran«, meinte Bernie. »Wir gründen Klöppelzirkel entlang der Küste. Denkt an all die Familien in der Gegend, die sich
mit der Fischerei nicht mehr über Wasser halten können. Oona, du und ich, wir hängen uns morgen ans Telefon. Das Projekt leiern wir in den nächsten Wochen an. Wir müssen den Boom nutzen.«
    »Und die Qualität?«, fragte Oona. »Die darf nicht leiden.«
    »Alle gefertigten Stücke durchlaufen hier unsere Endkontrolle«, schlug Kate vor. »Wir geben Muster vor und limitierte Auflagen.«
    »Was ist mit Spezialaufträgen?«, wollte Moira wissen.
    »Die nehmen wir an«, antwortete Kate. »Allerdings nur, wenn der Kunde ordentlich was hinblättert.«
    »Und in die Päckchen, die wir verschicken, stecken wir eine Karte mit Goldrand und der Aufschrift Für Sie hergestellt von Das reine Vergnügen «, schlug Bernie vor. »Ich erteile den Druckauftrag gleich heute Nachmittag.«
    »Ich will euch ja nicht die Laune verderben«, meldete Aileen sich zu Wort, der ihre Bedenken offenbar wirklich unangenehm waren. »Woher kriegen wir das Startkapital? Es kommt doch noch nichts rein.«
    »Ich rede mit McClaren von der Bank. Der hat bestimmt die Nachrichten gesehen und erkennt das Potential«, sagte Oona.
    »Nicht ohne Sicherheiten«, gab Aileen zu bedenken.
    »Da und Niall haben eine Spendensammlung begonnen. Ihr glaubt gar nicht, wie viele Leute im Ort schon was gegeben haben.«
    »Das
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